Umzug zu Beginn einer Schwangerschaft gefährlich: Risiko für Frühgeburt steigt

Umzugsstress während der Frühschwangerschaft kann sich laut Studie negativ auf das Ungeborene auswirken

Von Cornelia Scherpe
2. September 2019

Nicht wenige Paare entscheiden sich bei der Familienplanung für den Umzug in eine größere Wohnung oder ins Eigenheim. Der erwartete Nachwuchs verändert die Prioritäten, sodass mehr Platz und eventuell eine bessere Lage für viele wichtig werden. Doch eine aktuelle Studie hat ermittelt, dass auch Umzüge in der Frühschwangerschaft ein Risiko darstellen. Selbst wenn der Babybauch noch gar nicht oder kaum sichtbar ist, wirkt vermutlich der empfundene Umzugsstress der Mutter auf das Ungeborene ein.

Die Erkenntnis stammt von einer Datenanalyse, bei der US-Forscher die Jahrgänge 2007 bis 2014 betrachteten. Sie wählten die Daten von 28.011 Frauen, die mindestens 18 Jahre alt waren und während ihrer Frühschwangerschaft einen Umzug erlebten. Dazu nahm man 112.451 gleichaltrige Frauen, die keinen Umzug in den ersten drei Monaten ihrer Schwangerschaft gemeldet hatten. Betrachteten die Forscher nun die Geburten, zeigte sich ein klarer Unterschied.

Gewicht und Größe des Kindes bei Umzugsfamilien häufig geringer

Das Risiko für eine Frühgeburt stieg durch den Umzug um 42 Prozent. Frauen mit Umzugstermin in der Frühschwangerschaft brachten in 9,1 Prozent der Fälle ein Frühchen zur Welt. In der Kontrollgruppe waren es nur 6,4 Prozent. Passend dazu war auch die Gefahr für ein zu niedriges Geburtsgewicht messbar und lag bei 37 Prozent durch Umzüge in den ersten Schwangerschaftsmonaten (6,4 Prozent gegenüber 4,5 Prozent). Darüber hinaus waren die Kinder bei Umzugsfamilien in 9,8 Prozent der Fälle zu klein. Ohne Umzüge betraf dies nur 8,7 Prozent der Neugeborenen.

Diese Risiken bestanden laut der Wissenschaftler völlig unabhängig vom individuellen Alter oder Bildungsstand der Frauen. Zwar waren Teilnehmerinnen der Umzugsteilgruppe meist jünger, unverheiratet und wirtschaftlich weniger gut aufgestellt, doch diese verzerrenden Faktoren waren aus der Studie bereits herausgerechnet worden.