Toiletten - Unterschiedliche Toiletten-Typen, Spülsysteme und Nutzungshinweise

Toiletten sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Sie gelten aber auch als ein Merkmal des Wohlstands, welches keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist. Dabei gibt es verschiedenen Toiletten-Typen und Spülsysteme, die für Komfort und Hygiene sorgen. Entscheidender Punkt stellt in diesem Zusammenhang auch der sparsame Wasserverbrauch dar. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Toilettentypen und holen Sie sich Tipps zur Auswahl und Regulierung des Wasserverbrauchs.

Britta Josten
Von Britta Josten

Verschiedene Toilettentypen im Überblick

Als Toilette, Wasserklosett oder kurz Klo wird sowohl der abgetrennte Raum als auch die sanitäre Vorrichtung als solche bezeichnet. Im hiesigen Kulturraum werden alle Körperausscheidungen und das in dem Zusammenhang benutzte Toiletten- oder Klopapier mit Wasser in den Abfluss gespült, also abgeleitet.

Wasser ist teuer, und so wird versucht, auch bei der Klospülung zu sparen. Es gibt unterschiedliche Spülsysteme, aber ebenso lassen sich bei der Toilettenart Unterschiede erkennen.

Generell unterscheidet man frei im Raum stehende Toiletten - früher die übliche Bauweise - sowie Trockenbaukonstruktionen, die die Leitungen verdecken. Das Toilettenbecken wird heutzutage als Hänge-WCs und somit als wandhängende Konstruktion installiert.

Porzellantoilette

Hierzulande stellt die Porzellantoilette das Standardmodell dar. Diese verfügt über eine Spülung sowie über eine direkte Verbindung zur Kanalisation und kann in drei Formen vorgefunden werden.

Einsicht modernes Badezimmer mit einem Hängeklo
Einsicht modernes Badezimmer mit einem Hängeklo

Flachspüler

Dies wäre zunächst einmal der Flachspüler. Bei diesem Modell befindet sich eine Art Auffangbecken in der Mitte des Kloinneren. Die Ausscheidungen des Benutzers werden somit zunächst einmal gesammelt, um schließlich durch den Spülvorgang in die Kanalisation überführt zu werden.

Der große Nachteil von Flachspülern ist dabei die unangenehme Geruchsentwicklung, welche sich zwischen der Ausscheidung und dem Spülvorgang vollzieht. Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb Flachspülsysteme hierzulande seit den 90er Jahren kaum noch eingebaut werden.

Tiefspüler

Stattdessen setzt man heute primär auf die zweite Form der Porzellantoilette: den Tiefspüler. Statt auf ein massives Auffangbecken fallen die Ausscheidungen hier direkt in ein Siphon. So werden die Exkremente direkt mit Wasser umschlossen und es kommt kaum zu einer ausgeprägten Geruchsbildung. Negativ fällt bei dieser Toilettenform lediglich das aufspritzende Wasser während des Stuhlgangs auf, an welchem sich manche Benutzer stören.

Hocktoilette

Die letzte Form der klassischen Porzellantoilette ist schließlich die Hocktoilette. Wie der Name vermuten lässt, steht dem Benutzer hier keinerlei Sitzgelegenheit zur Verfügung. Stattdessen wird sich über die Schüssel gehockt, was zwar anstrengend sein mag, jedoch insgesamt auch hygienischer ist.

Weitere Toilettenformen

Neben der Porzellantoilette gibt es noch weitere Toilettenformen, auf welche heutzutage teils kaum mehr gestoßen werden kann.

Plumpsklo

In diesem Zusammenhang kann zunächst einmal das umgangssprachliche Plumpsklo genannt werden. Hierunter versteht man eine Toilette, welche über keinerlei Wasserspülung verfügt und somit in der Regel auch nicht mit der Kanalisation verbunden ist.

Stattdessen fallen die Ausscheidungen in ein Auffangbecken. Plumpsklos sind aufgrund der Geruchsentwicklung und der Notwendigkeit eines möglichst tiefen Auffangbeckens zumeist im Freien.

In Verkehrsmitteln: Vakuumtoilette

Deutlich moderner geht es da schon bei den Vakuumtoiletten zu, welche in Schiffen, Flugzeugen und Zügen vorgefunden werden können. Hier werden die Ausscheidungen durch einen Unterdruck eingesaugt, was ein klassisches Spülen überflüssig macht.

Sonstige Formen

Des Weiteren gibt es:

  • Toiletten mit Sickergrube
  • mobile Toilettenkabinen
  • Toiletten mit antiseptischem Tank (in Wohnmobilen oder etwa bei Veranstaltungen)
  • Komposttoiletten/Trockentrenntoiletten mit Urintrennung und Feststoffkompostierung
  • Bordtoiletten, zum Beispiel in Reisebussen

Merkmale und Unterscheidungen öffentlicher Toiletten

Toiletten in öffentlichen Gebäuden sind in der Regel nach Geschlecht getrennt und durch ein typisches Piktogramm mit abgebildeter Frau bzw. abgebildetem Mann erkennbar. Gibt es keinen Platz für getrennte Toilettenräume, ist die Rede von einer Unisex-Toilette.

In diesem Fall nutzen beide Geschlechter die Räumlichkeiten. Als typische Beispiele gelten die Toiletten in Zügen oder mobilen WCs.

In einigen Fällen finden sich neben dem WC auch ein Bidet. Dabei handelt es sich um ein Sitzwaschbecken, welches der Intimhygiene nach dem Toilettengang dient.

Öffentliche Männertoiletten sind oftmals mit Urinalen oder auch Pinkelrinnen ausgestattet. Je nach Region bzw. Land gibt es außerdem

  • Lautsprecher, um die Körpergeräusche während des Toilettengangs zu übertönen
  • ein Gebläse zum Absaugen der Gerüche oder
  • ein Kindersitz, um den Nachwuchs sicher abzusetzen, während man auf die Toilette geht.
Eingänge zu den Damen- und Herren-Toiletten in einem Flughafen
Eingänge zu den Damen- und Herren-Toiletten in einem Flughafen

Funktionsweise verschiedener Spülsysteme

Der englische Mathematiker und Mechaniker Alexander Cumming gilt als der Erfinder, sozusagen Konstrukteur des Wasserklosetts, dem Vorläufer der heutigen Toilette mit Toilettenspülung. Das von ihm Mitte der 1770er Jahre entwickelte S-Rohr, der Siphon wurde als ein Gasverschluss von Rohren auf seinen Namen patentiert.

Die untere Rohrbiegung bleibt dauerhaft mit Wasser gefüllt und erschwert den Durchlass von Gasen nach oben, ermöglicht gleichzeitig aber auch das Abfließen von Wasser nach unten. Heutzutage ist die Toilettenspülung direkt an die Kanalisation angeschlossen.

Wenn das nicht der Fall ist, dann wird von einem nicht erschlossenen Grundstück gesprochen. In diesem Falle führt die Toilettenspülung in eine Sickergrube. Vom so genannten Plumpsklo wird gesprochen, wenn die Körperausscheidungen ohne Toilettenspülung, also direkt dort hinterlassen werden.

Die Toilettenspülung ist unmittelbar mit dem Toilettenbecken verbunden. Die heutzutage gängigen Bauarten sind der Flachspüler, die Hocktoilette und der Tiefspüler. Bei den Spülsystemen wird in das Druck- und in das Kastenspülen unterschieden.

Beim Druckspülen gelangt das Wasser direkt aus der Leitung der Hauswasserversorgung in das Toilettenbecken. Es läuft ungebremst und solange, wie buchstäblich gedrückt wird.

Der Wasserverbrauch ist weder messbar noch kontrollierbar. Vor dem Hintergrund von Hygiene und Sauberkeit wird erfahrungsgemäß eher länger als kürzer gedrückt.

Das ist beim Kastenspüler ganz anders. Der Spülkasten ist oberhalb der Toilettenschüssel montiert. Über ein Füllventil wird das Auf- und Nachfüllen des Spülkastens reguliert.

Er fasst üblicherweise zehn Liter Wasser. In Deutschland ist es Leitungswasser, also gereinigtes Trinkwasser.

Über einen Druckauslöser wird der Wasseraustritt freigegeben. Durch eine direkte Zuleitung gelangt das Wasser mit einem druckvollen Schwung in die Toilettenschüssel und schwemmt den Inhalt durch den Siphon hindurch weiter in das Abflussrohr. Das Nachfüllen des Spülkastens geschieht automatisch im direkten Anschluss an das Leeren.

Tipps zur Wahl des passenden WCs

Ein leicht zu reinigendes Modell hat Vorteile
Ein leicht zu reinigendes Modell hat Vorteile

Wer ein Bad neu gestaltet, wird sich auch Gedanken über das passende WC machen müssen. Generell sollte die Toilette möglichst leicht zu reinigen sein.

Wer sich für eine Installationsart entschieden hat, muss sichergehen, dass sich diese auch im Bad realisieren lassen kann. Wand-WCs beispielsweise sind nicht in jedem Raum möglich.

Sie machen die Reinigung leichter, benötigen aber eine tragfähige Wand. Stand-WCs wiederum können einfacher montiert werden. Je nach persönlicher Situation sollte auch an den Komfort bei der Toilettennutzung im Alter gedacht werden.

Natürlich sollte das Klo bestmöglich zur restlichen Einrichtung passen. Auch der sparsame Wasserverbrauch zählt zu den wichtigen Kriterien.

Flachspüler können eher zu Gerüchen führen; hier wird jedoch hochspritzendes Wasser vermieden. Tiefspüler punkten durch die verminderte Geruchsentstehung.

Mögliche Zusatzfunktionen

Wer sich ein neues WC zulegt, wird mittlerweile auch auf diverse Modelle mit unterschiedlichen Zusatzfunktionen treffen. Zu diesen zählen beispielsweise

  • WCs mit langsam schließenden Deckeln, um ein lautes Herunterfallen zu vermeiden
  • Kompakt-WCs: diese WCs in kompakter Bauweise eignen sich für kleine Bäder besonders gut
  • Geruchsabsaugung: es gibt Modelle, bei denen Gerüche bereits während der Benutzung abgesaugt werden
  • Dusch-WCs: erspart den Einbau eines Bidets - nach dem Toilettengang kann der Intimbereich gereinigt werden
  • Spülrandlose Toiletten: es gibt keinen Spülrand an der obereren Schüsselkante, was die Reinigung vereinfacht, da sich keine schwer zu erreichenden Ablagerungen bilden können

Den Wasserverbrauch regulieren

Mit der Kastenspülung lässt sich die verbrauchte Wassermenge regulieren und in etwa ausrechnen. Um direkten Einfluss auf den Wasserverbrauch zu nehmen, bieten sich die moderne Zwei-Mengen-Spültechnik oder die Spül-Stopp-Funktion an. Der Toilettenbenutzer kann sich für die geringere Wassermenge mit etwa drei Litern entscheiden oder für die gesamte Füllmenge des Spülkastens mit bis zu zehn Litern.

Ein Nachspülen ist auf dieselbe Weise über beide Spülkammern möglich. Die Spül-Stopp-Funktion wird in öffentlichen Gebäuden vielfach mit einer Automatik versehen. Die Füllkammern werden sehr sparsam auf- und nur langsam mit Wasser nachgefüllt.

Als ein Nachteil erweist sich die Anfälligkeit der häufig betätigten Automatik. Wenn sie defekt ist, dann gilt das für den gesamten Spülgang; die Toilette ist aus dieser Sicht unbenutzbar.

Wasser ist heutzutage eine teure und kostbare Ressource. Toilettenspülungen werden aus ganz unterschiedlichen Gründen oftmals unbewusst, unbedacht und auch überflüssigerweise betätigt. Wenn dieses Verhalten beibehalten, dabei jedoch bei der Zwei-Mengen-Spültechnik die Taste mit dem geringeren Wasserverbrauch betätigt wird, dann werden Wasser und Geld gespart.

In der Öffentlichkeit denken die einen dabei an die Umwelt, zuhause dagegen an das eigene Portemonnaie. Der Mieter von Haus oder Wohnung sollte Wert darauf legen, dass der Vermieter die Toilettenspülung im Bad und besonders für das Gäste-WC mit dieser modernen und ressourcenschonenden Technik versieht.

Wenn das eigene Verhalten darauf reduziert wird, die Toilettenspülung ausschließlich zum Wegspülen von Körperausscheidungen zu betätigen, dann lassen sich in einem mehrköpfigen Haushalt monatlich einige Kubikmeter teures Leitungswasser einsparen. So wie das eigene Verhalten zum Sparen bei Strom und Heizung überprüft wird, so muss es auch beim Wasserverbrauch der Toilettenspülung sein.

Es sollte bewusst werden, dass jeder Liter Wasser, der aus der Leitung oder aus dem Spülkasten läuft, ein Wasserkauf ist. Vergleichbar mit Strom und Gas kommt auch hier das dicke Ende über die Endabrechnung der Haus- oder Mietnebenkosten.