Streit um weltweit teuersten Teppich - Auktionator entgeht Schadenersatzzahlung

Von Max Staender
21. März 2014

Für die Fehleinschätzung ihres Teppichs hatte eine Seniorin aus dem Raum Starnberg von einem Augsburger Auktionator eine Entschädigung verlangt, der das Textil kurz vor der Versteigerung im Jahr 2009 auf knapp 900 Euro taxierte. Daraufhin wurde dieser Teppich zuerst in Augsburg für 19.700 Euro und anschließend im Londoner Auktionshaus Christie's für eine Rekordsumme von 7,2 Millionen Euro versteigert.

Zuvor scheiterte die Frau mit einer Klage Anfang des Jahres 2012 vor dem Augsburger Landgericht, wo sie 350.000 Euro verlangte. Allerdings wurde sie vom vorsitzenden Richter abgewiesen, da es sich bei dem Auktionator um einen "Universalversteigerer" handelte, der weder fahrlässig noch vorsätzlich seine Pflichten bei der Begutachtung des Teppichs verletzte. Die jetzige Berufung vor dem Oberlandesgericht in Augsburg wurde nun auch zurückgewiesen.

Der so genannte Vasenteppich, den die Klägerin von einem Münchner Teppichhändler erbte, ist 3,39 mal 1,53 Meter groß, stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde in der persischen Provinz Kerman geknüpft.