Antikholz pflegen und schützen

Besitzen Sie alte Stilmöbel und möchten Sie diese zwar benutzen, aber dennoch gepflegt und schön halten? Das ist kein Widerspruch, sondern durchaus möglich. Denn mit der richtigen Pflege von antiken Holzmöbeln bleiben diese auch dann schön und gesund, wenn man sie nicht nur wie Museumsstücke behandelt, sondern auch mit ihnen lebt. Holen Sie sich Tipps zur Pflege und zum Schutz von Antikholz.

Von Kathrin Schramm

Holz ist ein lebendiger Stoff. Selbst wenn dieser mit der Zeit vom Gebrauch einige Macken bekommen wird, kann er noch schön und gesund wirken.

Viel schlimmer dagegen ist es, wenn Holz austrocknet und spröde wird. Dagegen kann man mit einigen Vorsichtsmaßnahmen aber sehr gut vorbeugen.

Die richtige Platzwahl

Sehen Sie zu, dass Ihr wertvolles Antikholzmöbel einen Platz bekommt, an dem es nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Das gilt vor allem für Schränke und Kommoden, die nicht verrückt werden, wie Stühle, sondern an ihrem Platz bleiben.

Dieser Platz sollte eine möglichst gleich bleibende Temperatur aufweisen und nicht im direkten Bereich von starker UV-Einstrahlung liegen. Ebenfalls empfehlen wir, Holzmöbel nicht allzu dicht an eine Heizquelle zu stellen.

Grundreinigung

Zum Reinigen des Holzes genügt meist das Abwischen mit einem trockenen, antistatischen und weichen Putztuch. Es entfernt Staub und Fingerspuren rückstandslos.

Feuchtigkeit vermeiden: Steht lediglich eine Grundreinigung an und bestehen keine großen Verschmutzungen, sollte man nur mit trockenem Tuch reinigen!

Ist das Holz dagegen richtig verschmutzt, zum Beispiel wie das Holz bei einem Dachbodenfund, dann können Sie einen feuchten Lappen benutzen. Nur im Falle sehr starker Verschmutzung sollten Sie ein mildes Reinigungsmittel verwenden, aber auf keinen Fall mit der rauen Seite eines Schwamms arbeiten. Holzmöbel sind meist lackiert, und der Lack ist besonders empfindlich.

Antikholz muss regelmässig gepflegt werden
Antikholz muss regelmässig gepflegt werden

Holzpflegemittel

Reiben Sie das Holz regelmäßig mit einem milden Holzpflegemittel ein. Verwenden Sie dieses jedoch sparsam, damit es auch gut ins Holz einziehen kann.

Achten Sie dabei auf die Gebrauchsanleitung. Bei manchen Mitteln muss eine Einwirkzeit eingehalten werden, nach deren Ablauf das Möbel dann noch poliert werden sollte, um überschüssige Reste wieder abzunehmen. Bei nicht fachgerechter Behandlung können sich sonst Flecken bilden.

Die Wahl des richtigen Holzpflegemittels hängt davon ab, um welche Art von Holz es sich handelt bzw. wie dieses behandelt ist. So unterscheidet man beispielsweise zwischen gewachstem, poliertem und geöltem Holz.

Pflegetipps für gewachste Möbel

Weichholzmöbel sollten regelmäßig mit Wachs aufgefrischt werden. Dieses ist am besten rein natürlich, wie etwa Bienenwachs und Carnaubawachs.

Das Mittel wird mit einem weichen Tuch aufgetragen, und zwar immer in Richtung des Faserverlaufs. Ein bis zwei Stunden lang sollte man es eintrocknen lassen; anschließend wird mit einem weichen Tuch nachpoliert, bis man keinen Widerstand mehr beim Reiben fühlt.

Bei Möbeln mit Schnitzereien sollte vor dem Nachpolieren eine weiche Bürste zur Anwendung kommen. Mit dieser lässt sich überschüssiges Wachs aus den Vertiefungen entfernen.

Pflegetipps für polierte Möbel

Polierte Holzmöbel wurden in den meisten Fällen mit dem so genannten Schellack behandelt. Man kann diesen in Form von Blättchen kaufen; diese löst man in Alkohol auf und trägt das Mittel mit einem Stoffballen dünn auf.

Gereinigt werden solche Oberflächen am besten mit einem feuchten weichen tuch. Wichtig ist, Wasserrückstände zu vermeiden, denn diese führen zu unschönen Rändern, wenn sie getrocknet sind.

Pflegetipps für geölte Möbel

Handelt es sich um geölte Möbel und werden/wurden diese stark beansprucht, ist ein regelmäßiges Ölen der Oberflächen zu empfehlen. Leinöl gilt dabei als Mittel der Wahl.

Zuvor ist es sinnvoll, die Flächen mit feinem Schleifvlies abzureiben. Das Öl trägt man nach Entfernen des Staubs mit einem weichen Tuch oder Pinsel auf.

Nun wartet man ein paar Minuten ab und entfernt anschließend das überschüssige Öl mit einem weichen Tuch. Nach einer Viertelstunde lässt sich der Vorgang wiederholen.

Besonders wichtig! - Das mit Leinöl in Kontakt gekommene Tuch bzw. der Pinsel müssen nach der Arbeit mit Wasser und Seife gereinigt und bestenfalls an der frischen Luft zum Ausdampfen aufgehängt werden; Leinöl und viele weitere Öle sind selbstentzündlich.

Objekte richtig abstellen

Achten Sie darauf, dass Sie auf dem Holz keine spitzen oder feuchten Gegenstände abstellen. Eine Kaffeetasse, ein durchlässiger Blumentopf oder achtlos abgestellte Alltagsgegenstände haben schon so manch schönes Stück ruiniert.

Wenn Sie Ihr Antikmöbel als Abstellplatz oder als Ablage nutzen möchten, dann wählen Sie eine geeignete Unterlage. Ein dekoratives Tablett zum Beispiel schützt das alte Holz, wenn Sie es am Boden mit ein paar unauffälligen Filzgleitern ausstatten.