Federkern oder Kaltschaum? Polsterarten für das Sofa

Ebenso wie beim Bettmatratzenkauf stellt sich auch bei der Anschaffung einer Couch die Frage: Sofapolsterung aus Federkern oder Kaltschaum? Landläufig gilt Federkern als hochwertigere, aber auch teurere Wahl. Doch die Kaltschäume haben in puncto Qualität aufgeholt: Erstklassige Kaltschaumsofas stehen ihren Federkernkollegen heute in nichts mehr nach. Holen Sie sich Tipps zur Wahl der richtigen Polsterung für Ihr Sofa.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Aufbau eines Polstermöbels

Die Basis eines Polstermöbels wie der Couch bildet die Rahmenkonstruktion. Dieser Rahmen kann beispielsweise aus Massivholz bestehen; in diesem Fall wird eine solide Bauweise und Formbeständigkeit gewährleistet.

Es folgt die Unterfederung, die sich auf den Sitzkomfort auswirkt. Sie dient somit wiederum die Basis für die Polsterung.

Bei der Sitzfläche kommen oftmals Stahlwellenfedern zum Einsatz; man bezeichnet sie uach als Nosag-Federn. Der Stahldraht kommt in diesem Fall in Wellenform daher. Man spannt ihn zwischen den Rahmen.

Alternativ gibt es auch Bauweisen, bei denen Gummigurte verwendet werden. Möbel mit einem lockeren Sitzkomfort werden beispielsweise mit diesen ausgestattet.

Handelt es sich um lange Polsterflächen sowie Schlafsofas, kommen auch Federholzleisten zum Einsatz. Man kann sie mit einem Lattenrost vergleichen.

Über die Unterfederung werden in den meisten Fällen Matten gelegt, die der Dämmung von Geräuschen und dem Abriebschutz dienen. Sie bestehen aus Kork, Kokos, Leinen oder Filz.

Es folgt die Polsterung. Im folgenden Punkt gehen wir auf die gängigen Materialien ein. Abgeschlossen wird der Aufbau durch Polstevlies zwischen Polsterung und Bezug zum Ausgleich von Unebenheiten, Polsterpappe zur Stabilisierung des Rahmens und Polsterbezug.

Das richtige Polster für den perfekten Sitz- und Liegekomfort
Das richtige Polster für den perfekten Sitz- und Liegekomfort

Merkmale der gängigen Polsterarten

Federkern vs. Kaltschaum wird immer mehr zur Glaubens- und nicht zur Qualitätsfrage, denn hochwertige Kaltschäume können es preislich durchaus mit Federkernpolsterungen aufnehmen.

Kaltschaum

Was die Bequemlichkeit anbelangt, bevorzugen viele Menschen mittlerweile den modernen Kaltschaum, da er den Körper ergonomisch und punktuell stützt, an den richtigen Stellen jedoch nachgibt. Bei weniger hochwertigen Kaltschäumen kann dies nach einiger Zeit zur Bildung so genannter Liege- bzw. Sitzkuhlen führen.

Ein hochwertiger Kaltschaum aber ist formstabil und langlebig.

Der Schaumstoffkern einer Kaltschaummatratze hingegen garantiert generell für eine gute Punktelastizität. Er passt sich gut an die individuellen Körperkonturen an.

Ein Nachteil von Kaltschaummatratzen ist jedoch die Brandgefahr, die von ihnen ausgeht. Beim Kauf sollte auf einen schwer entflammbaren Überzug geachtet werden.

Auch müssen neue Schaumstoffmatratzen erst einmal auslüften, da sie ab Werk einen stechenden Geruch ausströmen. Federkernmatratzen hingegen verfügen von Haus aus über eine sehr gute Belüftung.

Auch wenn sie später in Benutzung sind, kann eindringende Feuchtigkeit gut nach außen abtransportiert werden. Dies gilt insbesondere, wenn ein Sofa nicht von unten belüftet werden kann, weil es beispielsweise direkt auf dem Boden aufsetzt. Federkern kann hier eine mögliche Schimmelbildung am besten verhindern.

Federkern

Nach wie vor gilt jedoch, dass eine Federkernpolsterung nahezu unverwüstlich ist. Auch der Wirbelsäule bietet sie optimalen Halt und somit die benötigte Entlastung. Der beste Federkern kommt nach wie vor direkt vom Polsterer und nicht vom Möbel-Discounter um die Ecke.

Kostengünstig ist ein einfacher Bonnellfederkern - allerdings müssen hier in Bezug auf die Punktelastizität Abstriche gemacht werden. Der gute alte Stahlfederkern leistet hier bessere Dienste; und wer auf seinem Federkernsofa auch ergonomisch ruhen möchte, kommt um eine so genannte Taschenfederkernpolsterung nicht drum herum. Den Namen hat diese Art der Polsterung von den speziellen Stofftaschen, in die hier die einzelnen Federn eingenäht sind und die für eine bessere Punktelastizität sorgen.

Ob Federkern oder Kaltschaum: Kein Sofa sollte ohne ein ausgiebiges Probesitzen gekauft werden. Dabei kann auch getestet werden, ob man sich - beispielsweise zum Mittagsschlaf, im Krankheitsfall oder ganz allgemein zur Erholung - komplett darauf ausstrecken kann.