Ergonomische Sitzkissen richtig verwenden

Stark im Trend liegen ergonomische Sitzkissen. Sie sind gut für die Gesundheit, speziell für die Gesundheit des Rückens und der Wirbelsäule. Doch wenn Sie ein solches Kissen besitzen oder mit dem Gedanken an eine Anschaffung spielen, dann sollten Sie auch wissen, wie es am sinnvollsten verwendet und eingesetzt wird. Denn auch auf einem ergonomischen Sitzkissen kann man seinem Rücken schaden, nämlich dann, wenn man falsch darauf sitzt. Lesen Sie über die Merkmale und Verwendung ergonomischer Sitzkissen.

Von Kathrin Schramm

Wer etwas mehr in seine Gesundheit investieren möchte oder kann, der kann sich auch gleich ein komplettes ergonomisch geformtes Sitzmöbel zulegen. Hier ist die Sitzform bereits vorgegeben, so dass Anwenderfehler nahezu ausgeschlossen sind. Diese Möbel müssen dann nicht zusätzlich mit einem ergonomischen Sitzkissen belegt werden.

Ergonomische Sitzkissen: Merkmale und Anwendungshinweise

Ergonomische Sitzkissen oder Sitzhilfen nützen nur dann etwas, wenn sie konsequent angewendet werden. Sie sollten sich also angewöhnen, möglichst immer darauf Platz zu nehmen.

Ideal lässt sich dies am Arbeitsplatz einrichten, wenn man viele Stunden am Tage sitzend verbringt. Eine möglichst aufrechte Sitzhaltung ist hier erstrebenswert, damit Rücken- und Bauchmuskulatur nicht verkümmert.

Generelle Tipps für eine gesunde Sitzhaltung:

  • man sollte stets eine aufrechte Sitzposition einnehmen und mit beiden Füßen auf dem Boden stehen
  • Oberschenkel und Unterschenkel sollten einen 90 Grad Winkel bilden
  • das Becken sollte leicht nach vorn gekippt werden - die Wirbelsäule wird auf diese Weise entspannt
  • der Kopf sollte gerade nach hinten zurückgestreckt werden; auf diese Weise können die Nackenmuskeln gedehnt werden
  • zwischendurch ist es ratsam, die Sitzposition zu verändern und das Gewicht zu verlagern
  • kleinere Bewegungseinheiten zwischendurch sollten immer wieder ausgeführt werden
Ergonomische Sitzkissen für weniger Rückenschmerzen
Ergonomische Sitzkissen für weniger Rückenschmerzen

Keilkissen

Für das Sitzen auf einem Stuhl ist deshalb das so genannte Keilkissen ein idealer Helfer. Es ist meist relativ flach und besitzt ein schräge Sitzfläche. Eine Seite ist dünner, die andere dicker.

Einem Sitzkissen-Neuling mag es beim ersten Versuch angenehmer erscheinen, das Kissen mit der dicken Seite nach vorne zu benutzen. Dies wäre aber falsch und könnte fatale Folgen für die Sitzhaltung und die Gesundheit haben.

Das Keilkissen wird mit der dünnen Seite nach vorne auf den Stuhl aufgelegt. Der Benutzer sitzt also auf einer schiefen Ebene.

Das Gefühl, dabei nach vorne wegzurutschen, wird innerhalb kurzer Zeit verschwinden. Halten Sie diese Gewöhnungsphase durch, und legen Sie Ihr Kissen nicht gleich wieder beiseite.

Das Keilkissen erfordert eine gesunde Sitzhaltung, bei der die Fußsohlen auf dem Boden aufliegen und der Rücken gerade ist. Erst dann lässt es sich bequem darauf sitzen.

Luftsitzkissen

Eine ebenso gesunde Alternative ist das Luftsitzkissen. Es funktioniert ähnlich wie ein Sitzball, lässt sich aber unauffälliger in den Alltag integrieren. Das Luftsitzkissen gibt unter Ihrem Gewicht nach.

Sie müssen also immer bewusst aufrecht sitzen, und ihre seitlichen Körperbewegungen mit Hilfe Ihrer Bauch- und Rückenmuskulatur ausgleichen. Dies geschieht meist, ohne dass Sie es merken. So haben Sie über den Tag eine permanente Muskelstimulation, die sich positiv auf Ihre Sitzfähigkeiten auswirkt.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Förderung des dynamischen Sitzens
  • es ist leicht und mobil
  • Anregung der Rückenmuskulatur
  • Anregung des Kreislaufs
  • Förderung der Koordination
  • Vorbeugung von Rückenschmerzen, Ermüdungserscheinungen und Verspannungen

Nutzungshinweise

Die Nutzungszeit des Luftsitzkissens sollte man nach und nach verlängern. Man muss sich an die neue, aufrechte Haltung erst gewöhnen, sodass es sinnvoll ist, zunächst einmal zwei bis vier Stunden am Tag darauf zu sitzen und dann auf einen gewöhnlichen Stuhl zu wechseln. So kann man sich zwischendurch ein wenig regenerieren.

Dass es anfangs zu Muskelkater kommt, ist nicht ungewöhnlich. Es lässt sich mit einer neuen Sportart vergleichen; bei regelmäßiger Anwendung sollten die Beschwerden bald nachlassen.