Schimmelbefall - Ursachen, Folgen und Tipps zur Bekämpfung und Vorbeugung

Dass Schimmelbefall der Wohnung nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein gesundheitliches Problem ist, spricht sich immer mehr herum. Oftmals unklar allerdings sind die vielfältigen gesundheitlichen Beschwerden, die durch Schimmelpilz verursacht werden können. Es gilt, vorhandenen Schimmel effektiv zu entfernen und einen neuen Befall zu vermeiden. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema Schimmelbefall und dessen Vorbeugung.

Von Kerstin Ehring

Schimmel in der Wohnung: mögliche Ursachen

Schimmel an Wänden, Decken oder in den Fliesenfugen ist nicht nur ein hässlicher Anblick, sondern kann auch der Gesundheit gravierenden Schaden zufügen. Gelangen die in Schimmelsporen enthaltenen Pilzgifte in die Raumluft und werden eingeatmet, können sie vielfältige Symptome auslösen. Zu erkennen sind Schimmelpilze in der Wohnung an bläulich-schwarzen Sprenkeln oder Flecken. Sie verströmen einen modrigen Geruch.

Welche Faktoren lösen einen Schimmelbefall aus?

Schimmelpilzbildung entsteht durch Feuchtigkeit, die zum Beispiel beim Kochen, Duschen oder Baden erzeugt wird. Auch eine unzureichende Dämmung begünstigt Schimmelpilzbefall, genauso wie zu seltenes oder falsches Lüften. Schimmel kann sich zudem im Hausinneren durch feuchte Außenwände bilden.

Insbesondere im Winter erhöht sich die Schimmelpilzgefahr, da die warme Luft im Haus Feuchtigkeit speichern kann. Dadurch kommt es zur Kondensation an Wänden, Zimmerdecken, Fensterrahmen oder Türen. Die feuchten Bereiche schaffen ideale Voraussetzungen für das Wachstum von Schimmelsporen. Schimmelpilze können sich in der gesamten Wohnung ausbreiten, zum Beispiel auf

Als Faustformel lässt sich festhalten: Sobald eine Schimmelpilzkultur mit dem bloßen Auge zu sehen ist, hat sie ein Ausmaß erreicht, das die Gesundheit angreifen kann. Der Mensch nämlich nimmt beim Einatmen die von den Schimmelpilzsporen in die Raumluft abgegebenen Allergene bzw. Gifte in sich auf.

Warme Innen- und kühle Außenluft

Schimmelpilz braucht feuchtes Klima zum Entstehen und Gedeihen. Ob warm-feucht wie in den Sanitärräumen oder kalt-feucht wie in Kellern und Kammern ist dabei nebensächlich. Sogar durch Dauerlüften mit angeklapptem Fenster kann man die Entstehung von Schimmelpilz fördern, da durch das Zusammentreffen von warmer Innen- und kühler Außenluft besonders im Winter die Feuchtigkeit der Fenster begünstigt wird.

Betroffene Stellen

Schimmel am Fensterrahmen greift auch oft auf die umliegende Tapete über. Auch Balkontüren sind hier eine Risikostelle, ebenso die Ecken von Räumen mit Außenwänden. Verstärkend kommen schwere Gardinen oder Möbelstücke an Außenwänden hinzu, da sie die Oberflächentemperatur der Wände so verändern, dass sie den Niederschlag von Raumluftfeuchtigkeit, dem sogenannten Kondenswasser, begünstigt.

Die Ausbreitung

Je günstiger das Klima für die Schimmelbildung ist, desto ungehemmter vermehrt er sich. Neben den genannten Schwachstellen wie Fenstern und Badezimmern sind vor allem Schlafzimmer und Küchen von Schimmelbildung betroffen, da auch in diesen Räumen nutzungsbedingt eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht als beispielsweise im Wohn- oder Kinderzimmer.

Generell ist das Risiko in unseren modernen Zeiten höher, da die Gebäude im Allgemeinen über eine sehr gute Wärmedämmung verfügen. Früher waren Fensterrahmen von Haus aus derart undicht, dass sie die Raumluft entfeuchteten.

Gesundheitliche Gefahren

Da Schimmelpilze bzw. deren Ausdünstungen über den Atem aufgenommen werden, sind in erster Linie die Atemwege von Störungen betroffen. So beispielsweise können Schimmelpilze neben ganz allgemeinen Reizungen der oberen und unteren Atemwege Krankheitsbilder wie Bronchitis verursachen.

können ebenfalls oftmals durch Schimmelpilze verursacht werden, daneben allergische Symptome wie Asthmaanfälle oder Reizerscheinungen an Augen und Haut sowie ganz allgemein eine erhöre Anfälligkeit des Körpers für Infekte aller Art.

Reizung der oberen und unteren Atemwege als mögliche Symptome
Reizung der oberen und unteren Atemwege als mögliche Symptome

Beobachtet wurden ebenfalls

Experten warnen, dass das ständige Einatmen schädlicher Pilzsporen hochgradige Gesundheitsprobleme verursachen kann. Schon eine dauerhafte Belastung durch geringe Schimmelpilzkonzentrationen kann Stoffwechselveränderungen oder Veränderungen im Immunsystem hervorrufen.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Menschen, die sich permanent in von Schimmel befallenen Räumen aufhalten, ein bis zu 75 Prozent höheres Risiko für schwerwiegende Atemwegserkrankungen. Bei Kindern, die bereits an Asthma leiden, kann Schimmel außerdem zu einer Verschlimmerung führen.

Waren Kinder bereits im frühkindlichem Alter einer hohen Schimmelbelastung ausgesetzt, können sich Asthma-Symptome in späteren Jahren ebenfalls verstärken. Erwachsene erkranken zudem besonders häufig an Nebenhöhlenentzündungen oder Neurodermitis, wenn sie über einen längeren Zeitraum Pilzsporen mit der Raumluft einatmen.

Toxinbildende Schimmelpilze

Darüber hinaus produzieren bestimmte Schimmelpilzgattungen, beispielsweise Aspergillus spp. oder Penicillium spp., starke Giftstoffe. Diese sind vor allem in den Pilzsporen der toxinbildenden Schimmelpilze enthalten, welche wiederum unter bestimmten klimatischen Bedingungen in hoher Konzentration in die Raumluft gelangen können.

Hier werden sie vom Menschen eingeatmet; es kommt zu einer so genannten inhalationsbedingten Intoxikation, also einer Vergiftung durch das Einatmen von mikrobiellen Giftstoffen. Symptome solch einer Vergiftung äußern sich vorwiegend im neuronalen Bereich und reichen von extremer Müdigkeit bis hin zu schweren Wahrnehmungsstörungen.

Raumluftmessung verschaffen Klarheit

Studien konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Schimmelpilzen in Innenräumen und Allergien, Reizungen, Infektionskrankheiten, Müdigkeit und Gliederschmerzen feststellen. Sehr oft sind sich die Betroffenen nicht klar darüber, wodurch ihre Beschwerden ausgelöst werden, zumal Schimmelpilzkulturen oftmals im Verborgenen blühen.

Eine auf das Aufspüren von Schimmelpilz spezialisierte Raumluftmessung, beispielsweise mittels Luftkeimsammler, könnte hier Klarheit bringen, um dann gegebenenfalls entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Eine reine Desinfektion nämlich schafft nur kurzfristig Abhilfe, da auch die abgetöteten Schimmelpilzpartikel ihr allergenes Potenzial behalten.

Eine weiter reichende Entfernung des Schimmels ist nur von Fachfirmen unter der Beachtung spezieller Schutzmaßnahmen wie dem Tragen von Schutzanzügen und Atemschutz auszuführen. Allergietests auf Schimmel stehen bislang nur für einzelne Schimmelpilzgattungen zur Verfügung, weshalb gegen mikrobielle Belastungen am besten von jedem präventive Maßnahmen ergriffen werden sollten. Diese liegen vor allem in der Senkung der Raumluftfeuchtigkeit, beispielsweise durch richtiges Lüften.

Schimmel bekämpfen

Schimmelbefall lässt sich häufig durch richtiges Lüften verhindern, indem mindestens drei Mal pro Tag die Fenster komplett geöffnet werden. Die Fenster-Kippstellung ist nicht ideal, denn dadurch kommt es zur Auskühlung der Wände, wodurch die Schimmelpilzbildung begünstigt wird.

Kleinflächige Schimmelflecken können gut mit wasserstoffperoxid-haltigen Schimmelsprays beseitigt werden. Chemische Schimmelmittel mit Hypochlorit belasten dagegen die Atemwege zusätzlich.

Doch nicht immer verschwinden Schimmelflecken durch die Anwendung von Schimmelmitteln und durch Abwischen. Gerade Materialien wie Tapeten, rissige Fliesenfugen oder Verkleidungen aus Holz sollten komplett entsorgt werden.

Um Schimmelbefall effizient entgegenzuwirken, sind in einigen Fällen größere Umbaumaßnahmen erforderlich, vor allem wenn große Flächen von Schimmelpilzen befallen sind wie z.B. Wände. Bildet sich nach dem Renovieren erneut Schimmel, kann das auf defekte Rohrleitungen in den Wänden oder undichte Stellen im Mauerwerk hinweisen.

Wohnungsmieter sollten bei Schimmelbefall grundsätzlich ihren Vermieter oder die zuständige Hausverwaltung informieren. Wer nicht weiß, welche Maßnahmen sich zur Schimmelbekämpfung eignen, holt sich am besten professionelle Unterstützung von Sanierungsfachleuten.

Die Verbraucherzentralen vermitteln Adressen von spezialisierten Unternehmen. Gesundheitsbehörden bieten Verbrauchern außerdem umweltmedizinische Fachberatungen an.

Generell sollte beachtet werden:

  • Textilien und andere schwer zu reinigende Gegenstände, die sich im mit Schimmel befallenen Raum befinden, sollten vor jedem Entfernungsversuch abgedeckt oder aus dem Bereich entfernt werden.
  • Lebensmittel, Kinderspielzeug und Kleidung sollten vor der Schimmelbeseitigung aus dem Raum beseitigt werden.
  • Es ist auf ein staubfreies Arbeiten zu achten - befallene Stellen feuchtet man vor der Entfernung am besten an.
  • Bei der Schimmelentfernung sollten stets Schutzhandschuhe getragen werden.
  • Es sollte immer ein Atemschutz getragen werden, um das Einatmen von Schimmelsporen zu verhindern
  • Um die Augen zu schützen, empfiehlt sich das Tragen einer Staubschutzbrille.

Merke: Der wichtigste Punkt bei der Bekämpfung von Schimmel ist die Eindämmung von Feuchtigkeit!

Feuchtigkeitseindämmung

Ist der Schimmel erst einmal da, erweist er sich oft als sehr hartnäckig.

Schließlich findet er in der menschlichen Wohnung reichliche Nahrung, ob Tapeten und Tapetenkleister, Holz, Teppichböden, Bücher oder Kleidung - all diese organischen Nährstoffe tragen zum Wachsen und Gedeihen des Schimmels bei. Dennoch ist das oberste Gebot bei der Schimmelpilzbekämpfung die Eindämmung von Feuchtigkeit, die als Hauptursache von Schimmelbildung im Wohnbereich angesehen werden kann.

Richtig lüften

Um Feuchtigkeit zu verringern, ist das richtige Lüften sehr wichtig. In diesem Zusammenhang sollten folgende Tipps beherzigt werden:

  • die Wohnung zwei bis viermal täglich lüften
  • in Küche und Bad häufiger lüften, besondres nach dem Kochen und Duschen
  • Dauerlüften vermeiden, stattdessen auf kurzes Stoßlüften (fünf bis zehn Minuten) setzen
  • Querlüften: beim Stoßlüften auch die gegenüber liegenden Fenster öffnen
  • während des Lüftens die Heizung ausschalten
  • Kondenswasser an den Fenstern ist ein Anzeichen für falsches Lüften

Wer diese Ratschläge befolgt, kann auch gleichzeitig etwas zur Vorbeugung von Schimmel tun...

Lesen Sie im Folgenden, wie Sie Schimmel in speziellen Bereichen bekämpfen können...

Schimmel an den Wänden

Schimmel kann oberflächlich sein, kann aber auch tiefer sitzen. Dies ist auf den ersten Blick nicht unbedingt eindeutig zu erkennen.

Sitzt Schimmel zum Beispiel in Wänden, so kann es nötig sein, einen Experten hinzu zu ziehen, der eine Probe entnimmt, die im Labor untersucht wird. Dies ist besonders bei großflächigem Befall notwendig.

Ebenfalls muss die Ursache der Schimmelbildung überprüft werden. Ist sie zum Beispiel die Folge eines einmaligen Ereignisses, wie etwa eines Wasserrohrbruchs, so muss der Schimmel anders behandelt werden als wenn seine Ursachen in der Bausubstanz selbst zu suchen sind.

Schimmel in der Küche

Sehr häufig tritt Schimmelbefall in Küchenschränken auf. Dort hat er seine Ursache meist in verdorbenen Lebensmitteln oder anderen Vorräten. Dies ist zwar unangenehm, kann aber auch in einem ansonsten sauberen Haushalt vorkommen.

Dieser Schimmel kann sehr einfach entfernt werden, indem man den Schrank komplett räumt und säubert. Zur Kontrolle sollte der Schrank dann einige Zeit leer bleiben.

Achten Sie dann darauf, dass alles gut abtrocknen kann. Beobachten Sie in den nächsten Wochen, ob sich erneut Schimmel bildet, oder ob Sie das Problem bereits gelöst haben.

Schimmel im Badezimmer

Andere Schimmelpilze bilden sich durch einmalige Ereignisse. Läuft im Badezimmer beispielsweise eine Wanne über, so dann sich an der darunter befindlichen Wand oder Decke Schimmel bilden, wenn diese nicht richtig abtrocknen kann. Bis der Schimmel auftritt, ist seine Ursache meist längst beseitigt.

Solchen Fällen begegnet man am besten mit einem Schimmelentferner oder speziellen Reiniger. Wendet man diesen nach Anweisung an, lässt sich das kleine Problem auch innerhalb kurzer Zeit wieder beseitigen.

Doch auch andere Ursachen spielen bei Schimmelbefall im Badezimmer eine Rolle; so findet man diesen beispielsweise auch in der Dusche vor. Lesen Sie unseren ausführlichen Artikel zum Thema, wenn Sie wissen möchten, wie Sie das Problem am besten in den Griff bekommen.

Schimmel hinter den Schränken

Schimmel, den Sie hinter einem Schrank entdecken, kann seine Ursache in einer zu geringen Hinterlüftung haben. Besonders an Außenwänden sind die Temperaturunterschiede von Innen und Außen sehr hoch, so dass sich unter Umständen Kondensfeuchtigkeit bildet. Kann diese nicht abtrocknen, so bildet sich früher oder später Schimmel.

Vor allem im Winter, bei niedrigen Außentemperaturen, können Feuchtigkeit und Wasser nicht entweichen und kondensieren an der Wand, die darauf hin zu schimmeln beginnt. Das kann schnell passieren, lässt sich aber auch gut wieder beseitigen, wenn es zeitnah entdeckt wird.

Ist dieser noch nicht tief ins Mauerwerk eingedrungen, so genügt es, den Schrank von der Wand zu entfernen, den Schimmelfleck mit einem geeigneten Mittel zu behandeln und die problematische Stelle gut abtrocknen zu lassen. Häufiges Lüften des Zimmers begünstigt den Trocknungsverlauf.

Anschließend sollte der Schrank in einem etwas größeren Abstand zur Wand gestellt werden. Eventuell muss sie aus optischen Gründen anschließend überstrichen werden. Meistens ist das Problem damit gelöst.

Schimmel an Fenstern

Vor allem in den kalten und feuchten Monaten kann sich rund um die Fenster Schimmel bilden. Diese Beläge müssen zeitnah entfernt werden, da sie langfristig die Gesundheit schädigen.

Fenster sind so genannte Kältebrücken. Nachts lagern sich Kondensate aus der Atemluft an den Scheiben ab.

Durch fehlende Isolation an den Außenwänden sowie falsches Lüften kann sich in den Fensternischen und auch direkt an den Rahmen Schimmel bilden. Werden die Räume unzureichend beheizt, wachsen die Schimmelsporen sehr schnell.

Der Schimmel zeigt sich als schwarze Schicht auf den Oberflächen. Er kann tief in das Mauerwerk eindringen und Tapeten verderben. Schimmel begünstigt Allergien oder Erkrankungen der Atemwege und muss deshalb sofort vollständig entfernt werden.

Wenn Schimmel bereits durch die Tapeten in die Wände neben dem Fenster eingedrungen ist, sollte ein Fachmann abklären, um welche Art des Befalls es sich handelt und wie der Schimmel professionell beseitigt werden kann.

Atemschutz und Handschuhe tragen

Oberflächlicher Schimmel an den Fenstern kann mit geeigneten Mitteln selbst entfernt werden. Dazu ist es notwendig, eine Atemschutzmaske mit hoher Filterklasse (FFP 2 oder 3) zu tragen, da die Schimmelsporen sich über die Luft verbreiten.

Die Hände werden durch feste Handschuhe vor Reizungen durch Chemikalien geschützt. Es ist wichtig, den Schimmel durch Feuchtigkeit zu binden, damit er nicht im Raum verbreitet wird.

Mittel zur Schimmelentfernung

Das richtige Mittel zur Schimmelbeseitigung erhalten Sie im Baumarkt oder Fachhandel. Es ist wichtig, die befallenen Stellen mit dem Mittel zu benetzen und alle sichtbaren Schimmelspuren mit einem Haushaltsschwamm abzuwischen.

Hausmittel, wie Essigessenz, beseitigen den Schimmel nur oberflächlich, während die Chemikalien in Schimmelex-Mitteln tiefer eindringen und die Sporen abtöten. Nachdem alle schwarzen Stellen beseitigt sind, sollte der Raum sehr gut durchgelüftet werden.

Handschuhe und Atemmaske werden entsorgt. Es ist sinnvoll, auch die getragene Kleidung zu waschen, weil sich eventuell Schimmelsporen darauf abgelagert haben.

Schimmel in der Waschmaschine

Schimmelbefall in der Waschmaschine ist unangenehm und kann sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Haushaltsreiniger oder Hausmittel entfernen den Schimmel wirksam.

Schimmelbefall in der Waschmaschine entsteht meist an den Dichtungen in der Tür oder im Bereich des Waschmittelfachs. Da moderne Textilien heute meist bei Niedrigtemperatur gewaschen werden, kann sich Schimmel ungehindert in der Maschine ausbreiten, denn er wird erst mit höheren Temperaturen über 60° abgetötet.

Wenn die Waschmaschine nach der Entnahme der nassen Wäsche nicht ausreichend trocknen kann oder im Ruhezustand kaum belüftet wird, kann sich schnell Schimmel bilden. Eine weitere Schwachstelle ist das Flusensieb, in dem sich Waschmittelreste, Fussel und andere Dinge sammeln, die nach längerer Zeit im Restwasser schimmeln.

Der Schimmel sitzt meist zwischen den Dichtungen oder im Waschmittelfach. Da er nur oberflächlich ist, kann er problemlos mit heißem Wasser und einem Zusatz aus Essig oder einem haushaltsüblichen Reinigungsmittel entfernt werden. Danach bitte mit einem trockenen Lappen nachwischen, um eventuelle Reste zu entfernen.

Um alle Schimmelsporen in der Maschine zu vernichten, sollte einmal pro Monat eine Ladung Wäsche im Kochprogramm gewaschen werden. Alternativ kann statt der Wäsche ein spezieller Maschinenpfleger oder - zum Entkalken - auch Essigessenz verwendet werden.

Mann in weißem Schutzanzug und mit Atemschutzmaske bekämpft Schimmeln an den Wänden einer Wohnung
Mann in weißem Schutzanzug und mit Atemschutzmaske bekämpft Schimmeln an den Wänden einer Wohnung

Schimmel im Mauerwerk

Hat jedoch ein Schimmelbefall im Mauerwerk stattgefunden, so müssen meist umfangreichere Sanierungsmaßnahmen vom Fachmann ausgeführt werden. Die Ursachen liegen meist in einer unzureichenden Außenisolation und können nur von einer Spezialfirma behoben werden. Leider sind diese Instandhaltungsarbeiten meist sehr kostspielig.

Dennoch sollten sie veranlasst werden, um den Wertbestand der Immobilie zu sichern. Da das Einatmen mancher Schimmelpilssorten auch gesundheitsgefährlich sein kann, muss gut geprüft werden, ob die Immobilie für die Dauer der Sanierungsmaßnahmen vielleicht sogar geräumt werden muss. In jedem Fall ist die Versorgung mit Frischluft, also das gründliche Lüften, sehr empfehlenswert.

Schimmel vorbeugen

Zuerst sollten Sie wissen, dass es sehr viele unterschiedliche Arten von Schimmel gibt. Manche lassen sich mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen sehr einfach vermeiden und auch leicht beseitigen, sollten sie doch einmal auftreten.

Andere sind hartnäckig und heimtückisch. Wieder andere haben ihr Ursachen in Dingen, die Sie nicht beeinflussen oder bekämpfen können. In solchen Fällen kann nur ein Sanierungsfachmann weiter helfen.

Tipp: Die maximale Luftfeuchtigkeit im Raum sollte 60 Prozent nie dauerhaft übersteigen!

Schimmel in Vorratsschränken vermeiden

Der am häufigsten im Haushalt vorkommende Schimmel befällt Lebensmittel, die entweder im Kühlschrank oder in Schränken gelagert werden. Die Überziehung des Haltbarkeitsdatums kann eine Ursache sein, zu geringe Hygiene eine andere. Auch die Lüftung spielt eine wesentliche Rolle bei der Vermeidung von Schimmelbildung.

Achten Sie deshalb darauf, dass Lebensmittel, die Sie in Schränken aufbewahren, immer trocken und luftig stehen. Kontrollieren Sie Ihren Bestand regelmäßig, und trennen Sie sich von Lebensmitteln, die das Haltbarkeitsdatum überschritten haben.

Beginnt ein Lebensmittel zu schimmeln, so befällt der Schimmel meist auch die umliegenden Produkte. Gewöhnen Sie sich deshalb eine niedrigere Vorratshaltung an, so dass Ihre Lebensmittel einen schnellen Durchsatz haben. Bei dem Überangebot der Supermärkte und der ständigen Verfügbarkeit nahezu aller Produkte ist es heute nicht mehr sinnvoll oder notwendig, große Vorräte einzulagern.

Schimmel an den Wänden vermeiden

Sehr oft bildet sich Schimmel auch an Wänden. Hier liegen die Ursachen meist in einer zu geringen Hinterlüftung. Achten Sie deshalb beim Aufstellen von Schränken darauf, diese möglichst an einer Innenwand der Wohnung oder des Hauses zu positionieren.

Hier finden kaum Temperaturschwankungen statt. Außenwände dagegen kühlen vor allem im Winter stark aus, so dass sich an ihrer Innenseite bei einer hohen Luftfeuchtigkeit Kondenswasser bilden kann.

Achten Sie deshalb bei einem Schrank, der an einer Außenwand steht darauf, dass er ein paar Zentimeter Abstand zur Wand hat, damit er optimal hinterlüftet werden kann. Übrigens: Regelmäßiges und gründliches Lüften mehrmals am Tag sorgt auch dafür, dass sich Schimmel kaum bilden kann.

Schimmel an Fenstern vermeiden

Durch richtiges

  • Lüften
  • Heizen und
  • Entfeuchten

der Räume kann einem Schimmelbefall wirkungsvoll und langfristig vorgebeugt werden. Dabei ist es wichtig, mehrfach am Tag die Fenster weit zu öffnen, um einen Luftaustausch zu gewährleisten.

Die Räume sollten nicht auskühlen, sondern eine gleichbleibende Temperatur haben. Das spart zusätzlich Heizkosten. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann ein Luftentfeuchter wirkungsvoll Abhilfe schaffen.

Schimmmel in der Waschmaschine vermeiden

Um Schimmel in der Waschmaschine zu vermeiden, sollten Flusensieb und Waschmittelfach in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Ist die Waschmaschine nicht in Betrieb, muss die Trommel immer einen Spaltbreit offen stehen.

Es ist sinnvoll, das Waschmittelfach ebenfalls etwas zu öffnen, um eine optimale Belüftung der Waschmaschine zu gewährleisten. Bei Topladern bleiben Trommel und Deckel offen.

Härtefall Schimmel im Mauerwerk

Am schlimmsten ist Schimmel dann, wenn er das Mauerwerk befällt. Dies geschieht meist von außen, wenn die Isolationsschicht zu dünn ist, und sich das Mauerwerk voll Wasser saugen kann.

Dagegen können Sie selbst nichts tun. Bevor Sie jedoch eine Bestandsimmobilie erwerben, sollten Sie sie von einem Fachmann - einem Architekten oder einem Gebäudesanierer - auf möglichen Schimmelbefall untersuchen lassen.

60 % Luftfeuchtigkeit nicht überschreiten

Wer die Entstehung von Schimmel in seiner Wohnung vermeiden möchte, sollte darauf achten, dass eine Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent nicht überschritten wird. Wer es genau wissen möchte, nimmt sich am besten einen Hygrometer zur Hilfe.

  • Michael Köneke Schimmel im Haus: Erkennen - vermeiden - bekämpfen. Risiken, Einflussfaktoren, Messmethoden, Rechtsstreitigkeiten, Bekämpfungsmaßnahmen von Schimmelpilzen, Fraunhofer Irb Verlag, 2008, ISBN 3816772951
  • Dieter Pregizer Schimmelpilzbildungen in Gebäuden: Bautechnische Maßnahmen zur Vorbeugung und Instandsetzung, Müller (C.F.), Heidelberg, 2008, ISBN 3788078197
  • Frank Frössel Schimmelpilze in Wohnungen. Wenn der Pilz zur Untermiete wohnt, Baulino Verlag GmbH, 2007, ISBN 3938537205
  • Jörg Brandhorst, Hans Schärff und Georg Willems Schimmelpilzschäden: Erkennen, bewerten, sanieren, Tüv Media, 2008, ISBN 3824912236

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