Chancen und Risiken der Wärmedämmung von Häusern

Die Bundesregierung zielt auf einen niedrigeren Energieverbrauch durch verbesserte Wärmedämmung ab

Von Ingo Krüger
5. Dezember 2014

Die Deutschen sollen weniger Energie verbrauchen und ihre Häuser besser dämmen. Dies ist das Ziel des Bundesregierung. Der CO2-Ausstoß soll so erheblich sinken. Doch die Wärmedämmung von Häusern ist nicht ohne Risiko.

Finanzielle Last und Nutzen

Billig ist die energetische Sanierung nicht. Schnell kommt ein fünfstelliger Betrag zusammen. Gerade bei Altbauten ist eine solche Maßnahme häufig nur eingeschränkt möglich, da sich nur begrenzt moderne Technik einbauen lässt.

Allerdings können Hausbesitzer auch einen finanziellen Nutzen aus einer Wertsteigerung des Gebäudes ziehen. Gedämmte Gebäude mit einer guten Energiebilanz lassen sich besser verkaufen.

Bis zu elf Prozent der Sanierungskosten können sie auf die Jahresmiete umlegen. Mieter profitieren lediglich dann, wenn der Energieverbrauch auch tatsächlich sinkt. Doch dies ist keinesfalls sicher.

Verschiedene Dämmstoffe

Fassadendämmungen aus Polystyrol könne sich leicht entzünden. Bei einem Brand greifen die Flammen schnell um sich. Die Platten aus Polystyrol, also Styropor, werden daher mit einem Flammschutzmittel behandelt. Als Alternative bieten sich mineralische Dämmstoffe an, die nicht brennen.

Schimmelbildung

Schimmel bildet sich bei gedämmten Wänden höchstens an Wärmebrücken, an denen die Luft abkühlt. Dazu zählen etwa Fenster oder Balkonplatten. Schimmel entsteht nicht bei dichten Wänden, sondern bei warmer Innenluft und kalten Außenwänden. Eine fachgerechte Dämmung hält die Wände jedoch warm.

Schimmelsporen können jedoch dann ins Haus dringen, wenn sich an der Fassade Algen bilden. Der grau-grüne Belag entsteht dort, wo die Wände von außen feucht bleiben. Mineralische Putze trocknen schneller und minimieren das Risiko der Nässe. Kunstharzbeschichtete Systeme lassen Regenwasser einfach ablaufen.

Verwertung alter Dämmplatten

Als problematisch könnte sich in 40 bis 50 Jahren die Fassadendämmung erweisen, da dann die Styoporplatten an den Häusern entfernt werden müssen. Bislang kann der Müll nur verbrannt werden, ein Recycling ist nicht möglich.