Raumteiler - Funktion, Arten und Tipps zur Auswahl

Glaubt man einem alten Sprichwort, so ist ein geteilter Raum ein doppelter Raum. Denn ein Raumteiler verkleinert einen Raum nicht, sondern er gewinnt ihm neue Möglichkeiten ab und macht ihn somit attraktiver. Um dies auch wirklich optimal in die Tat umsetzen zu können, gibt es verschiedene Arten von Raumteilern. Lesen Sie, wann und wo der Einsatz von Raumteilern sinnvoll ist, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.

Von Kathrin Schramm

Raumteiler - Merkmale und Funktion

Mithilfe eines Raumteilers lässt sich in einem Zimmer sozusagen eine zusätzliche Wand errichten. Auf diese Weise kann man den Raum teilen und weitere Bereiche erschaffen. Besonders in großen Räumen bieten Raumteiler eine flexible und besonders einfache Möglichkeit, bestimmte Ecken abzutrennen.

Er dient als Sichtschutz und bietet beispielsweise in einer Schlafnische deutlich mehr Privatsphäre und Gemütlichkeit. Je nach Auswahl kann auch die Funktion des Schallschutzes genutzt werden.

Raumteiler sind fest installierbar, können aber auch auf Rollen fixiert oder als Faltwand konzipiert sein. In diesem Fall kann man sie einfach bewegen, falls Bedarf besteht.

In ganz einfacher Form lassen sich Raumteiler auch selber gestalten. So bedarf es im Prinzip nur eines Vorhangs oder einer Regalwand, um ein Zimmer zu teilen.

Verschiedene Arten von Raumteilern

Das Angebot verschiedener Raumteiler ist groß. Im Folgenden geben wir einen Überblick.

Permanente Raumteiler

Es gibt Raumteiler, welche permanent einen Raum teilen, oder nur bei Bedarf. Feste Raumteiler sind in der Regel aus Holz, Metall oder einem anderen Werkstoff, der sehr stabil ist. So ist es möglich, dass beispielsweise ein Restaurant ein größeres Weinregal als Raumteiler einsetzt.

In einer Wohnung kann ein permanenter Raumteiler hingegen ein Bücherregal oder ein Schrank sein. Oder die gute alte Trockenbauwand kommt zum Einsatz, welche in Größe, Form und Gestalt den Bedingungen ihres Einsatzortes beim Aufbau angepasst werden kann.

Raumteiler auf Zeit

Raumteiler, welche nur bei Bedarf zum Einsatz kommen, sind hingegen meist aus leichteren Materialien gefertigt. Ein Vorhang, welcher nur heruntergelassen wird, um einen Bereich des Zimmers vor den Blicken der Besucher zu schützen. Oder eine Schiebewand in einem Büro, welche beweglich ist und nur in Situationen zum Einsatz kommt, in denen sie wirklich benötigt wird. Im Wohnbereich sind Faltwände, die sich verstellen lassen, üblich.

Auf Messen und Ausstellungen wird ebenfalls viel mit beweglichen Raumteilern gearbeitet. Hier sind es Trennwände, die die einzelnen Bereiche der Messe- oder Ausstellungsflächen optisch kennzeichnen sollen.

Kleinere bewegliche Raumteiler findet man zudem auch zwischen den Büroschreibtischen vieler Firmen. Um hier ein ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen, kann bei Bedarf ein kleiner Raumteiler, welcher meist nur 20 bis 25 cm hoch ist, zwischen zwei aneinander gestellte Schreibtische platziert werden. Das Blickfeld des Gegenübers ist somit eingeschränkter und ein ungestörteres Arbeiten ist möglich.

Der japanische Wandschirm - ein exklusiver Raumteiler

Eine besondere Art, einen Raum optisch zu teilen, ist ein japanischer Wandschirm. Hierbei handelt es sich um einen Raumteiler, welcher aus mindestens drei Paneelen besteht. Besonders hochwertige und wertvolle Wandschirme können sogar aus bis zu sechs Paneelen bestehen. Das Besondere an diesen japanischen Wandschirmen oder auch Faltschirmen sind die dekorativen Muster, welche durch Malereien oder gar durch Kalligraphie erzeugt werden und einen Hauch von Luxus und Exotik in jeden Raum zaubern.

Die Geschichte der japanischen Raumteiler

Erstmals tauchten diese Raumteiler während der Han-Dynastie in China auf. Dies war zirka 200 vor Christus.

Damals dienten sie noch dazu, die Räume vor Wind und Wetter zu schützen. Die Japaner griffen im 8. Jahrhundert diese Grundidee auf und verfeinerten sie.

Denn hier dienten die Wandschirme erstmals als Schutz vor Blicken und als Abgrenzung. Sie wurden mit den edelsten Stoffen wie Seide und Leder überzogen und in akribischer Handarbeit kunstvoll verziert. Nach und nach etablierten sich die Wandschirme immer mehr im Leben der asiatischen Völker und haben bis heute einen großen Stellenwert in ihrer Kultur und Tradition.

Was man beim Kauf beachten sollte

Die japanische Art der Raumteiler wurde auch bei uns übernommen und erfreut somit seit vielen Jahren Menschen, welche die japanische Handwerkskunst schätzen. Wer sich einen neuen japanischen Wandschirm kaufen möchte, sollte allerdings die Qualität genau beachten.

Denn handgefertigte Wandschirme bekommt man nur noch sehr selten. Diese werden nur noch von wenigen Familien hergestellt, welche das Handwerk erlernt haben und diese Tradition pflegen.

Alle anderen Schirme sind maschinell hergestellt und meist von minderwertiger Qualität. Wer mehr will, muss also zwangsläufig tief in die Tasche greifen.

Shoji-Schiebetüren - die fernöstlichen Raumteiler

Ob Hotelzimmer, Arztpraxis oder Privatwohnung: Aus der japanischen Wohnkultur ist die Shoji Schiebetür einfach nicht wegzudenken. Machen Sie mit uns eine kleine Entdeckungsreise in die Welt der fernöstlichen Raumtrenner.

Grundelemente

Das Grundprinzip des Shoji ist denkbar einfach: Holzsprossen geben dem Wohnelement Struktur, spezielles Japanpapier oder je nach Wunsch auch Glas in verschiedenen Ausführungen sorgen für ein luftiges Ambiente. Ideal für alle Menschen, die viel Wert auf helle, lichtdurchflutete Wohnräume legen und die auch in puncto Raumtrenner hier keine Kompromisse eingehen möchten. Durch die speziell ausgewählten Materialien sowie die strenge Unterteilung verleihen Shoji Elemente jedem Raum einen aufgeräumten, bei entsprechend passender Einrichtung durchaus puristischen Look.

Individuelle Variationsmöglichkeiten

Neben diesen Grundelementen ist jedes Shoji anders. Kein Wunder, schließlich fasst man in Japan alle nur erdenklichen Formen von Raumteilern unter diesem Begriff zusammen. Deshalb findet man Shojis bzw. hieran angelehnte Modelle heute auch beispielsweise als originelle Frontverkleidung für Kleiderschränke oder als stilvolle Wandverkleidung.

Dem individuellen Geschmack sind dabei keine Grenzen gesetzt:

  • Helle oder dunkle Holzarten
  • echtes oder leichtes Glas
  • milchiges Papier
  • naturbelassenes Holz oder
  • solches in Klavierlack-Optik

- erlaubt ist, was gefällt.

Eine besonders praktische Variante für alle, die eine flexible Raumlösung suchen, sind die Shoji-Schiebetüren. So kann der Shoji ganz nach Wunsch geöffnet oder geschlossen werden - perfekt zum Beispiel für Ein-Raum-Appartments oder kleinere Wohnungen, in denen so schnell für Privatsphäre gesorgt werden kann. Doch auch Praxis- und Büroräume profitieren von den Möglichkeiten der Shojis.

Bestellen muss man die formschönen Elemente übrigens längst nicht mehr in Übersee: Inzwischen gibt es einige Anbieter, die sich ganz auf die japanische Wohnkultur spezialisiert haben und somit auch Shojis anbieten - teilweise in Eigenanfertigung, die dann ganz nach Wunsch gestaltet werden kann. Und versierte Heimwerker finden heute sogar passende Bastelanleitungen für den individuellen Traum-Shoji im Internet.

Einsicht Wohnzimmer, weiße Couch, roter Vorhang, orangene Trennwand
Einsicht Wohnzimmer, weiße Couch, roter Vorhang, orangene Trennwand

Outdoor-Raumteiler

Nicht nur in den Innenräumen hegt man manchmal den Wunsch, einen bestimmten Raum abzutrennen. Auch draußen, besonders auf der Terrasse, wird oft zu einem Raumteiler gegriffen. Dieser soll vor neugierigen Blicken des Nachbarn schützen oder auch gegen den Wind helfen.

Bei der Wahl der Outdoormodelle muss natürlich darauf geachtet werden, dass diese aus einem witterungsbeständigen Material bestehen. Informieren Sie sich hier genauer über geeignete Raumteiler für den Außenbereich.

Trennwände im Garten sorgen für mehr Privatsphäre
Trennwände im Garten sorgen für mehr Privatsphäre

Einsatzbereiche

Raumteiler liegen derzeit stark im Trend, und vielleicht haben Sie sich auch schon überlegt, ob ein Raumteiler für Ihre Wohnung oder ein ganz bestimmtes Zimmer sinnvoll sein könnte. Hier haben wir einige Hinweise für Sie gesammelt, die Ihnen die Entscheidung für oder gegen einen Raumteiler erleichtern sollen.

Bei großen Räumen

Raumdesigner sagen, dass jedes Möbel- oder Dekostück einen Sinn und Zweck haben sollte. Der Sinn kann dabei auch in einem rein dekorativen Aspekt bestehen.

Wenn Sie also über einen großen Raum verfügen, der Ihnen einfach zu kahl und zu unpersönlich ist, dann können Sie diesen Raum unter Umständen mit einem oder mehreren Raumteilern aufwerten und in gemütliche Themenbereiche unterteilen. Schaffen Sie sich zum Beispiel eine Leseecke, in die Sie sich ungestört zurück ziehen können, dann kann der Raumteiler aus einem schönen Bücherregal bestehen.

So greift er das Thema "Leseecke" auf, und bildet zusammen mit den Sitzmöbeln eine Einheit. Achten Sie dabei darauf, dass der Raumteiler den Wohnraum nicht wirklich durchschneidet, sondern seine Begrenzung jeweils nur andeutet.

Bei Ein-Zimmer-Wohnungen

Ein Raumteiler ist aber auch dann ein hilfreiches und nützliches Accessoire, wenn nur wenig Platz vorhanden ist. In vielen Ein-Zimmer-Wohnungen trennt ein Raumteiler den Schlaf- vom Wohnbereich ab. Obwohl er hier eine rein praktische Funktion hat, sollte trotzdem auf eine ästhetische Wirkung Wert gelegt werden.

Verfügt man zum Beispiel über eine Schlafcouch, die bei Tag in ein gemütliches Sofa umgewandelt werden kann, so kann man einen Raumteiler wählen, der bei Nichtbedarf verschwindet. Faltrollos oder Lamellenvorhänge eignen sich für diese Zwecke sehr gut.

Zur Trennung einzelner Bereiche

Auch in Kinder- oder Jugendzimmern sind Raumteiler eine sinnvolle Investition. Wenn ein Zimmer von zwei Kindern oder Jugendlichen gemeinsam genutzt wird, so sollte für jedes Kind die Möglichkeit zum Rückzug in die Privatsphäre geschaffen werden.

In vielen Kinderzimmern trennt der Raumteiler auch die Bereiche Lernen und Spielen oder Schlafen und Spielen. Die Raumteiler können dennoch so gestaltet sein, dass sie die Kinder nicht beengen oder isolieren. In Form von offenen Regalen bieten sie zusätzlichen Stauraum, der von beiden Bewohnern gleichzeitig genutzt werden kann.

Auch Arbeitsbereiche verschwinden elegant hinter Raumteilern. Durch die räumliche Begrenzung wird ganz klar demonstriert, dass dieser Bereich nicht zum eigentlichen Wohnbereich gehört, und zum Beispiel auch Besucher nicht zugänglich ist.

Die Wahl des richtigen Raumteilers

Wenn professionelle Innenarchitekten einen Raumteiler einsetzen, dann wird dieser automatisch zur Wunderwaffe und zum Problemlöser aller Einrichtungsfragen. Denn sie wissen genau, welcher Raumteiler für welches Ambiente wie geschaffen ist, welche Größe und Farbe er haben muss, und wo er platziert werden sollte. Wir haben für Sie einige Tipps und Tricks, wie Sie auch ohne Architekten mit einem Raumteiler den gewünschten Effekt erzielen können.

Dekorativ oder funktional?

Beantworten Sie sich zunächst die Frage, ob der Raumteiler eine rein dekorative Wirkung haben soll, oder ob er auch Stauraum und Stellfläche bieten muss. Geht es darum, den hinter ihm liegenden Bereich einfach "verschwinden" zu lassen, oder soll er ein dekoratives und funktionales Element in Ihrer Einrichtung sein? Die Antwort auf diese Frage sagt Ihnen bereits, ob Sie beispielsweise ein Regal oder doch lieber einen Paravent oder Vorhang als Raumteiler verwenden möchten.

Funktionsvielfalt

In großen Räumen kann der Raumteiler die Funktion erfüllen, eine kleine Themeneinheit gemütlich abzuschirmen, beispielsweise eine Sitz- oder Leseecke. In diesem Fall genügt eine halbtransparente Lösung.

Ein Regal ohne Rückwand, das mit dekorativen Stücken gefüllt werden kann, kann einen optischen Impuls setzen und eine behagliche Abgrenzung bilden. Wenn genügend Platz vorhanden ist, kann das Objekt gerne etwas großzügiger und extrovertierter ausfallen.

Geht es jedoch darum, in einer sehr kleinen Wohnung zum Beispiel eine Schlafecke abzutrennen, dann sollte man auch einen Raumteiler verwenden, der kompletten Sichtschutz bietet. Vor allem dann, wenn die Wohnung von mehreren Personen bewohnt wird, ist dies unabdingbar, um einen ungestörten Rückzug zu ermöglichen.

Hier bieten sich vor allem deckenhohe Lösungen an. Ein schicker Faltrollo kann zum Beispiel je nach Bedarf herunter gelassen oder nach oben gezogen werden. In einer entsprechenden Farbe und mit einem warmen Muster versehen, kann er sehr dekorativ wirken. Wichtig ist, dass er seine Funktion erfüllt und stabil befestigt ist.

Als optische Raumteiler bieten sich jedoch auch andere dekorative Elemente an. Ein großer Zimmerspringbrunnen oder ein Aquarium sind ideale Raumteiler, die zudem noch einen gewissen Unterhaltungswert bieten.

Sie sind dekorativ und hochwertig, und im großen und ganzen auch zeitlos. Doch auch hohe Pflanzen können die Funktion eines Raumteilers übernehmen. Geschickt positioniert schaffen sie eine gemütliche Atmosphäre und dämpfen Schall und Geräusche gut ab.

Der passende Paravent zum jeweiligen Einrichtungsstil

Bei der Wahl des Raumteilers sollte man auch stets den aktuellen Einrichtungsstil im Auge behalten. Wer sich beispielsweise für einen kleinen aber feinen Raumteiler entscheidet, sollte bei der Auswahl immer seine momentane Wohnungseinrichtung beachten. Denn ein romantischer Paravent mit einer Bespannung aus feinem japanischen Papier passt nur in eine Wohnung, welche bereits einen asiatischen Touch hat.

Wenn nicht, sollte man sich eher für ein Modell entscheiden, welches auch romantisch daherkommt, aber vom Motiv und vom Material her eher dem Stil der Wohnung entspricht. Denn Harmonie zwischen den Motiven, den Farben und somit dem Gesamtbild sollte schon bestehen.

So gibt es auch Paravents, welche afrikanische Muster aufweisen oder gar einfarbig gehalten sind. Oder wie wäre es mit einer modernen Version? Auch hier kann man mit indirekter Beleuchtung und ein wenig zusätzlicher Dekoration eine sehr romantische Stimmung zaubern. Weitere Möglichkeiten sind der Jahreszeit entsprechende Paravents oder ein selbst hergestellter, welcher beispielsweise mit einem Bild, welches den Wohnungsnutzern sehr wichtig ist, verziert werden kann.