Rauchmelder oder Hitzemelder?

Ein Brand in der eigenen Wohnung entsteht meist unerwartet und oft bleibt wenig Zeit zum Handeln. Um im Ernstfall Rauch und Flammen nicht zu spät zu bemerken, sollte in jeder Wohnung mindestens ein Rauch- oder Hitzemelder (auch Wärmemelder genannt installiert sein. Im Brandfall warnen diese Geräte die Bewohner rechtzeitig, so dass meist genug Zeit bleibt, andere und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Wissen Sie, in welchen Fällen bzw. Räumen die Installation eines Hitzemelders anzuraten ist? Wir informieren Sie.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Ob eher ein Rauch- oder Hitzemelder sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Generell sollte ein Rauchmelder vorgezogen werden, da dieser einen Brand schon bemerkt, bevor sichtbare Flammen lodern. Rauchmelder reagieren auf Brandgase, die weitaus gefährlicher als das Feuer selbst sind.

Die giftigen Gase können nämlich bereits nach wenigen Atemzügen tödlich sein, was vor allem nachts eine Gefahr bedeutet. Während des Schlafes nehmen wir Menschen keine Gerüche wahr und werden uns beim Einatmen der Gase daher keiner Gefahr bewusst. Ein Rauchmelder weckt uns mit einem lauten schrillen Ton, so dass wir ausreichend Zeit haben, uns in Sicherheit zu bringen.

Hitzemelder: Funktion und Einsatz

Hitzemelder ignorieren Wasserdampf und andere Gase und schlagen nur Alarm, wenn die Raumtemperatur so stark erhöht ist, dass von einem Brand ausgegangen werden muss. Sie reagieren ab einer Hitze von etwa 60 Grad Celsius. Im Rahmen einer so genannten Thermodifferenzialauswertung kann auch dann Alarm geschlagen werden, wenn sich die Raumtemperatur innerhalb eines bestimmten Zeitraums überdurchschnittlich schnell erwärmt.

Die Geräte gelten überall dort als sinnvoll, wo Rauchmelder versagen. Sie sind in der Anschaffung günstiger, werden aber generell eher im Bereich des Sachschutzes eingesetzt, zum Beispiel in

  • Büros
  • Fabrikhallen oder
  • Warenhäusern.

Die Funktion eines Hitzemelders basiert auf dem Differenzial-Maximal-Prinzip: um eine schnelle Temperaturerhöhung festzustellen, erfolgt ein Vergleich eines Messheißleiters mit einem Vergleichsheißleiter. Zum Einsatz kommt zudem ein Maximalauslöseelement, wenn ein bestimmter Temperaturwert erreicht wird.

Hierzulande gibt es drei Klassen, die der Vds-Richtlinine 2095 entsprechen:

  • Klasse 1 für Räume mit einer Deckenhöhe von bis zu 7,5 Meter
  • Klasse 2 für Räume mit einer Deckenhöhe von bis zu 6 Meter
  • Klasse 3 für Räume mit einer Deckenhöhe von bis zu 4,5 Meter
Rauchmelder in Schlaf- und Wohnräumen, in Küche und Bad eher Hitzemelder
Rauchmelder in Schlaf- und Wohnräumen, in Küche und Bad eher Hitzemelder

Küche und Bad

Während ein Rauchmelder daher vor allem im Schlafzimmer nicht fehlen sollte, ist er in der Küche oder im Bad nicht von Nutzen. Die beim Kochen oder Duschen entstehenden Wasserdämpfe können Fehlalarme auslösen, die auf Dauer die Nerven strapazieren.

Hier ist daher die Installation eines Hitzemelders empfehlenswert.

Heizungskeller und Garagen

Im Wohnbereich eignen sich Hitzemelder - auch Wärmemelder genannt - zudem aber auch gut für Heizungskeller oder Garagen. Je nach Modell können diese sogar mit Rauchmeldern in Wohnräumen verbunden werden, so dass ein Brand auch in weniger genutzten oder abseits gelegenen Räumen von den Bewohnern frühzeitig bemerkt werden kann. Auch in Wohnungen, in denen viel geraucht wird oder in denen ein offener Kamin steht, ist die Montage eines Hitzemelders sinnvoller als die eines Rauchmelders.

Nachteile eines Hitzemelders

Ein Hitzemelder hat aber zum einen den Nachteil, dass er erst auf die Flammen, nicht aber auf die für den Menschen viel gefährlicheren Vorboten, die Rauchgase, reagiert. Zum anderen kann es bei Wärmestau oder direkter Sonneneinstrahlung vor allem auf einem schlecht isolierten Dachboden zum Fehlalarm kommen.

Hinzu kommt, dass Wärmemelder oftmals eine trägere Reaktion aufweisen, als Rauchmelder. Eine wache Person könnte einen Wohnungsbrand meist früher erkennen als das Gerät.