Putz - Funktion, Arten und Tipps zum Verputzen

Das "echte" Verputzen der Außenfassade gehört eindeutig in die Hände eines Experten. Nicht umsonst gilt das Anbringen von Putz als eine der anspruchsvollsten Aufgaben im Handwerk. In den Innenräumen hingegen kann fertiger Dekorputz auch von Laien sicher aufgetragen werden. Informieren Sie sich über die Funktion sowie die Arten von Putz und holen Sie sich Tipps zur Anbringung.

Von Kai Zielke

Putz - Merkmale und Funktion

Bei Putz oder Verputz handelt es sich um einen auf Wänden oder Decken aufgetragenen Belag. Geht es um ein Bauwerk, welches einen Außenputz aufweist, spricht man von einem Putzbau.

Der Putz ist somit ein Baustoffbelag, der auf das äußere oder innere Mauerwerk aufgetragen wird - man spricht auch von Verputzen. Das Wort "Putz" hat seine Herkunft in dem Wort "Butzen" - es bedeutete im früheren Sprachgebrauch das Entfernen von Schmutz, von Unreinheit und dergleichen. Der Putz ist das Endergebnis, der letzte Arbeitsgang beim Bearbeiten einer Wand oder Decke.

Der Putz kann unterschiedliche Funktionen erfüllen. So dient er zum einen der Glättung eines Untergrundes, welcher tapeziert, gestrichen, gefliest oder beschichtet werden soll. Oder er wird aufgetragen, um eine Fläche zu strukturieren bzw. zu gestalten.

Des Weiteren werden dem Putz einige wichtige Vorteile zugeschrieben; er übernimmt die Funktion

  • der Wasserabweisung und Wärmedämmung bei Außenputzen
  • der Raumfeuchtigkeitsregulierung bei Innenputzen
  • des Brandschutzes sowie
  • des Schallschutzes.

Handelt es sich um Verkleidungen einer Herstellung im Trockenbau, spricht man von Trockenputz. Generell bestehen Putze aus mehreren Schichten - Beschichtungsstoffe wie etwa Putzmörtel -, die aufeinander abgestimmt sind. Als Ganzes entsteht daraus ein Putzsystem.

Putzaufbau

Der Putz ist wie folgt aufgebaut: es gibt den Spritzbewurf oder auch Vorspritz, der mit einer Kelle oder mit einem Quast als Haftvermittler auf einen glatten Untergrund geworfen wird - in diesem Fall nicht deckend, bei ungleichmäßigen Untergründen vollflächig.

Um den Untergrund für Kalk-Zementputze vorzubehandeln oder um Gipsputze aufzutragen, gibt es die Haftbrücke, die auf Betonflächen verwendet wird. Der Unterputz oder auch Grundputz lässt sich auf normal saugender Fläche direkt auftragen. Er dient dem Ausgleich von Unebenheiten und als Träger für den Oberputz oder auch Edelputz.

Dieser wiederum stellt die letzte Putzlage im Putzsystem dar. Man kann ihn als Dünnschicht- oder Dickschichtputz auftragen.

Unterschiedliche Putzarten

Ein passender Putz verleiht jedem Haus einen rundum individuellen Charakter. Neben der jeweiligen Farbe macht hier insbesondere auch die Oberflächenstruktur den entscheidenden Unterschied.

Generell lässt sich Putz nach den Materialien bzw. dem Bindemittel unterscheiden; in diesem Fall gibt es etwa

  • organischen Kunstharzputz
  • Silikatputz
  • Lehmputz
  • Gipsputz
  • Zementputz
  • Kalkzementputz und
  • Kalkputz.

Ebenso gibt es Unterschiede in der Anmischart - erwähnt werden sollten in diesem Zusammenhang Maschinenputz und Handputz.

Des Weiteren unterscheidet man Putz nach der Oberflächenbehandlung:

  • Kellenstrichputz
  • Kellenwurfputz
  • Reibeputz
  • Kratzputz

Geht es um den Ort der Produktion von Mörtel, spricht man von Baustellenmörtel oder Werk-Trockenmörtel. Und schließlich gibt es Unterscheidungen in der Auftragsstärke oder der Funktion. So findet sich etwa

  • Magnetputz
  • Sanierputz
  • Akustikputz und
  • Wärmedämmputz.

Auf die gängigsten Putzarten gehen wir im Folgenden ein.

Bauputz und Dekorputz

Bauputz erfüllt ganz verschiedene Aufgaben: Neben der reinen Verschönerung einer Hausfassade kann der richtige Putz zum Beispiel auch für Dämmung und Isolierung sorgen.

Eine ganz eigene Variante ist der Dekorputz, auch als Baumwollputz bekannt. Er kommt ausschließlich in Innenräumen zum Einsatz, wo er auch von Laien kreativ gestaltet werden kann.

Echter Bauputz wiederum lässt sich ebenfalls in zahlreiche Arten unterteilen. Neben Unter- und Oberputz gibt es den so genannten Dickschichtputz, der gewissermaßen beide Funktionen in einem Putz vereint. Auch in der Zusammensetzung gibt es enorme Unterschiede. Für die Außenfassade kommt hier in erster Linie Kalk zum Einsatz.

Unterschiede im Aussehen

Neben den vorgestellten Kriterien können die vielfältigen Putzarten auch nach Aussehen unterschieden werden. Hier spielt die Gestaltung der Oberfläche eine wichtige Rolle. Eine Zeitlang lagen auffällige, extravagante Putzstrukturen voll im Trend - was zahlreiche Häuserfassaden der vergangenen Jahrzehnte beweisen.

Doch auch heute erkennen viele Menschen die vielfältigen Möglichkeiten einer individuellen Verputzung. Häufig finden sich lokale Gemeinsamkeiten, die die typische Handschrift der Region oder eines einzelnen Handwerksmeisters verraten. Allein im Bereich der Rauputze ist die Auswahl entsprechend groß.

Für noch mehr Abwechslung sorgen spezielle Strukturputze, bei denen ein Profi die Putzsubstanz mit Hilfsmitteln wie Kelle oder Brett bearbeitet. Hierdurch entstehen gleichmäßige und doch immer individuelle Musterungen.

Ganz anders hingegen der Glattputz: Hier ist eine einwandfreie, ebene Oberfläche erwünscht. Möglich wird dies mit verschiedenen Hilfsmitteln und einem besonders feinkörnigen Ausgangsmaterial.

Wand mit teils abgerissener Tapete, davor Eimer mit Pinsel zum Einweichen
Wand mit teils abgerissener Tapete, davor Eimer mit Pinsel zum Einweichen

Dekorputz ist aufgrund seiner zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten besonders beliebt...

Tolle Atmosphäre durch Dekorputz

Ob im Bad, im Flur oder Wohnzimmer: Dekorputz sorgt einfach überall für eine ganz besonders tolle Atmosphäre. Und weil das Material auch von Anfängern gut verarbeitet werden kann, sind der Phantasie hier (fast) keine Grenzen gesetzt.

Putz für die Innenräume - was hierzulande für viele Menschen noch ungewöhnlich klingt, das hat sich in anderen Orten dieser Welt seit Jahrhunderten bewährt. Insbesondere in südlicheren Ländern wird Putz längst nicht nur für die Außenwände, sondern oftmals auch für die Innenwände verwendet.

Mediterrane Atmosphäre

Wie atmosphärisch das wirkt, wissen einige vielleicht noch aus dem letzten Sommerurlaub oder vom Restaurantbesuch. Mit dem praktischen Dekorputz können alle Menschen in den Genuss dieses typisch mediterranen Flairs kommen - ganz ohne Handwerkerausbildung.

Denn im Gegensatz zum echten Putz handelt es sich hierbei lediglich um eine dünne Schicht, die als reine Dekoration aufgebracht wird. Für den typischen Look sorgen zum Beispiel eingebrachte Baumwollfasern oder Quarzsand, die dem Putz je nach Wunsch einen mehr oder weniger rauen Anstrich geben.

Orientalische Atmosphäre

Wer kein Fan der mediterranen Wohnkultur ist, der kann mit dem Dekorputz selbstverständlich auch andere Ideen verwirklichen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Wohnzimmer wie aus 1001 Nacht? Dekorputz in warmen Farben, vielleicht in Kombination mit Golddekor, weckt Erinnerungen an den Orient.

Und auch in Weiß macht der Putz enormen Eindruck - zum Beispiel mit kunstvoll eingearbeiteten Mustern, die mit Spachtel oder anderen Hilfsmitteln kreativ umgesetzt werden. Die Auswahl ist groß: Allein die unterschiedlichen Strukturen, Stärken und die passenden Dekorputz-Farben lassen keinen Wohnwunsch unerfüllt.

Damit der Dekorputz auch wirklich hält, was er verspricht, sollte selbstverständlich der Untergrund stimmen. Am besten geeignet sind Neubauten, die sich durch besonders ebene Oberflächen auszeichnen. Doch auch Altbauwände können mit dem Deko-Putz verschönert werden.

Entscheidend ist eine einwandfreie, trockene und saubere Oberfläche. Reste von Tapeten und Co. sollten rückstandslos entfernt werden. Unter Umständen kann eine Vorbehandlung mit Grundierung oder aber eine Isolierung (zum Beispiel in Neubauten) erforderlich sein.

Beides kann durch den Dekorputz nicht ersetzt werden. Wer unsicher ist, der sollte sich zum Beispiel im Fachgeschäft oder Baumarkt beraten lassen.

Die Vorzüge von Kalkputz in der Küche

Die unterschiedlichen Putz- beziehungsweise Verputzungsarten gliedern sich nach den verwendeten Materialien. Eines der bekannten unter ihnen ist der Kalk. Er ist ein Bindemittel und wird als Baustoff verwendet.

Bindemittel sind Feststoffe wie beispielsweise Pulver, die miteinander oder untereinander verklebt, also verbunden werden. Kalk wird für die Herstellung von Kalkmörtel benutzt, der als Mauer- oder als Putzmörtel aufgetragen wird.

Der Kalkputz ist somit das abschließende Auftragen, also das Verputzen der Küchenwand mit dem Baustoff Kalk. Umgangssprachlich wird die Küchenwand gekalkt oder gekälkt.

Kalkputz-Vorzüge:

  • gutes Raumklima
  • fungizid
  • antibakteriell
  • reguliert die Luftfeuchtigkeit
Eigenschaften

Zu den hervorstechenden Eigenschaften des Baustoffes Kalk gehört eine insgesamt deutliche Verbesserung des Raumklimas. Der Kalkputz hat eine fungizide und antibakterielle Wirkung. Der biologische oder chemische Wirkstoff Fungizid verhindert das Wachstum von Pilzen und deren Sporen - sofern sie bereits vorhanden sind, werden sie aufgrund der fungiziden Wirkung des Kalkputzes abgetötet.

Die Raum- und Luftfeuchtigkeit wird durch den Kalkputz optimal reguliert. Das ist in der Küche ebenso wichtig wie im Sanitärbereich mit Duschbad, im gesamten Kellerbereich sowie in der Waschküche.

Durch das täglich oftmals mehrfache Kochen, durch das Erwärmen von Wasser sowie durch die Benutzung von heißem Wasser entsteht viel und permanente Luftfeuchtigkeit. Ohne eine dazu passende Regulierung wären das ideale Voraussetzungen zur schadhaften und schädlichen Schimmelpilzbildung in der Küche.

Kalkgeputzte Decke und Wände regulieren die feuchte Luft. Wenn die kalkgeputzte Küche auch noch regelmäßig und gekonnt gelüftet wird, dann kann eine Schimmelpilzbildung in diesem Arbeitsbereich weitgehend verhindert werden.

Kalk in der Küche verarbeiten

Das Kalkverputzen in der Küche ist ohne größere Vorbereitungen möglich. Wände und Decke müssen staubfrei sein - ein Abfegen oder das Staubsaugen der Flächen ist ausreichend. Eine spezielle Untergrundbehandlung ist nicht erforderlich.

Der Kalkputz wird mit Unterputz und Oberputz zweilagig aufgebracht. Vor dem Kalkverputzen muss die Wandfläche eingefeuchtet werden, weil Kalkputz zum Binden sowohl Wasser als auch Luft benötigt.

Der Kalkputz ist in der gesamten Küche, mit Ausnahme des direkten Spritzwasserbereiches, geeignet. Das ergibt sich durch den Fliesenspiegel oberhalb der durchgängigen Arbeitsplatte in den meisten Fällen von selbst.

Kalkgeputzt wird um diese geflieste Wandfläche herum. Sie ist meistens schon vorhanden, wenn der Kalkputz mehrlagig aufgetragen wird.

Der übergeordnete Vorzug der Feuchtigkeitsregulierung beinhaltet alle anderen Vorteile einer kalkverputzten Küche. Das wird bei einem Vergleich von Altbauten mit Neubauten deutlich.

Die atmende Wand

In vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten wurde der Baustoff Kalk deutlich öfter und naturbelassener als heutzutage verwendet. Auch in alten Bauwerken oder denkmalgeschützten Immobilien ist die Schimmelpilzbildung eher geringfügig.

Die Küche als der wohl feuchtigkeitsanfälligste Arbeitsraum im Wohnbereich wird durch den Kalkputz an Decke und Wänden optimal geschützt. Allein mit Lüften oder Durchzug kann die Feuchtigkeit nicht ausgetauscht werden, sprich aus der Küche entweichen.

Sie legt sich natürlicherweise auf die Wände und wird von denen aufgenommen. Jetzt kommt es auf die Reaktion der Wand an. Nimmt sie die Feuchtigkeit auf, saugt sie die Kochschwaden auf, oder reguliert sie.

In diesem Zusammenhang wird von einer atmenden Wand gesprochen. Der Begriff stammt von dem deutschen Chemiker und Hygieniker Max von Pettenkofer aus Lichtenheim bei Neuburg an der Donau.

Feuchteaufnahme, Feuchteabfuhr sowie Luftwechsel waren bei dieser eher sinnbildlichen Definition ausschlaggebend. Heutzutage sind es die diffusionsoffenen Baustoffe, die für eine Feuchtigkeitsregulierung sorgen.

Diffusionsoffen bedeutet, dass eine Vermischung oder einen Austausch zugelassen wird. Beim Kalkputz geschieht das durch den Baustoff Kalk und durch die zum Putz verwendeten Bindemittel sowie Zusatzstoffe.

Rollputz - Funktion und Anwendung

Es lassen sich viele Möglichkeiten finden, die Wände im oder am Haus zu verzieren. Das sorgt nicht alleine für optische Reize, sondern schont und pflegt gleichermaßen das darunter befindliche Mauerwerk.

Gegenwärtig ist dabei die Tendenz zu erkennen, dass leicht zu verarbeitender Rollputz vermehrt eingesetzt wird. Neben allen Vorteilen besitzt dieser aber auch einige Tücken, die vor dem Einsatz bedacht werden müssen.

Die einfache Wandgestaltung mit Rollputz

In regelmäßigen Abständen wird renoviert. Sei es die Wohnung oder das Haus, die Garage, der Aufenthaltsraum im Verein oder Ähnliches. Oft kommen dabei Tapete und Farbe zum Einsatz - die aber nicht jedermanns Geschmack treffen.

Kreative Möglichkeiten bietet dagegen der Rollputz. Er lässt sich nicht alleine spielend leicht auftragen, sondern kann ebenso ganz nach den Wünschen des Hobbyhandwerkers gestaltet werden.

Bereits die Art des Putzes und die dabei verwendeten Werkzeuge erschaffen stets eine völlig neue Struktur. Damit lassen sich ganze Wände genauso verschönern wie kleinere Teilbereiche. Gerade für den gewünschten optischen Blickfang ist diese Form der Zimmergestaltung daher ideal.

Für innen und außen geeignet

Welche Eigenschaften der Rollputz aufweist, unterschiedet sich je nach Einsatzort. Jene Materialien, die ausschließlich im Innenbereich verarbeitet werden, sind regelmäßig mit Kies, Quarz oder Kalk versetzt und müssen nicht den intensiven Wetterbedingungen trotzen, denen die Außenwände des Hauses ausgesetzt sind.

Dort wiederum käme eher ein Putz in Betracht, der auf Basis von Kunstharz, Latex oder Silikonfarben hergestellt wurde - Regenwasser kann somit nicht durch die schützende Hülle geraten und in das Mauerwerk eindringen. Es ist daher wichtig, vor dem Erwerb stets genau abzuwägen, welche Flächen des Hauses mit dem Rollputz verziert werden sollen und welche Beschaffenheit der Rohstoff entsprechend besitzen muss.

Welches Werkzeug wird benötigt?

Zunächst einmal gestaltet sich die Verarbeitung sehr einfach und ist auch für Laien geeignet. Diese sollten über Abdeckmaterialien für den Boden verfügen - Flecken und Spritzer lassen sich gerade bei dieser Form des Auftragens nicht vermeiden.

Ein Abstreifgitter sowie eine Rolle - auf die nachfolgend näher eingegangen wird - müssen ebenso vorliegen. Zur Vereinfachung der einzelnen Schritte bietet sich zudem ein Pinsel an. Er kann für kleinere oder schwer zugängliche Stellen eine sinnvolle Hilfe darstellen.

Je nach gewünschter Dekoration wäre darüber hinaus

  • Klebeband
  • eine Leiter oder sogar
  • eine Musterschablone

empfehlenswert. Letzteres vor allem dann, wenn sich das angestrebte Dekor auf der Wand nicht mit freien Händen gestalten lässt.

Die Eigenschaften der Rolle

Die Rolle wird verwendet, um den Putz aufzutragen. Doch dabei können einige Fehler begangen werden. Das Material dieses Werkzeugs sollte möglichst natürlich beschaffen sein. Lammfell bietet sich hier am ehesten an, da gerade künstliche Fasern von den aggressiven Bestandteilen des Rollputzes angegriffen werden können.

Das mag bei einem kurzen Arbeitsvorgang keine Auswirkungen zeitigen. Oft ist eine preiswerte Rolle aber binnen ein bis zwei Stunden gänzlich verklebt und kann somit nicht weiterverwendet werden. Lammfell trotzt diesen Einflüssen dagegen.

Zu achten ist zudem auf die Länge der Haare. Diese sollten möglichst kurz gewählt werden. Je länger sie ausfallen, desto unsauberer lässt sich der Putz anbringen.

Die Grundierung der Wand

Ebenso wichtig wie die Rolle ist die Wahl der Wandgrundierung. Denn die zu bearbeitende Fläche muss zuvor erst einmal gesättigt werden.

Geschieht das nicht, kann der bereits vorhandene Putz oder das darunter befindliche Mauerwerk im Laufe der Wochen und Monate zu erheblichen Qualitätseinbußen des Rollputzes führen. Das ist oft bei saugfähigen, porösen oder sandigen Untergründen der Fall.

Die Grundierung wird entweder wie eine normale Farbe per Rolle und Pinsel aufgetragen oder auf die Wand gesprüht. Nach einem Tag des Trocknens und Einwirkens ist die Fläche somit bestens für den weiteren Arbeitsschritt vorbereitet - nun geht es ans Auftragen des Putzes.

Einfacher als gedacht

Umfangreiche Vorbereitungen finden nicht statt. Das Zimmer wird lediglich freigeräumt, der Boden mit Vlies und Klebeband abgedeckt. Der im Eimer befindliche Putz sollte zunächst einmal sorgfältig durchgerührt werden, wozu sich ein elektrischer Quirl anbietet.

Das Material dürfte nun

  • eine cremige Konsistenz aufweisen
  • nicht wässrig oder zu fest erscheinen und
  • eine gute Mischung aus Farbpartikeln sowie sonstigen Zusätzen aus Sand und Quarz aufweisen.

Die Rolle lässt sich mühelos in die feuchte Masse eintauchen, leicht am Gitter abstreifen und an die Wand bringen. Der Putz wird nass in nass verarbeitet - lange Pausen zwischendurch müssen vermieden werden. Üblicherweise reicht ein Durchgang, um die Fläche zu verzieren.

Farbe und Struktur nach Wunsch

Bereits während des Verarbeitens kann dem Putz eine eigene Aura verliehen werden.

  • Die Länge der Rollenhaare
  • der Einsatz von Schwamm und Bürste oder
  • das Auftragen kleinerer Muster

verändert den Charakter des Materials. Dieses darf entweder einen robusten bis antiken Charme aufweisen oder feinporig und geglättet erscheinen. Den Vorlieben des Anwenders sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Gleiches gilt für die Färbung. Der Putz kann in einer bestimmten Tönung erworben werden, lässt sich aber selbst nach dem Trocknen noch anderweitig streichen. Ebenso können Nägel angebracht werden, um etwa Bilder an die neu verputze Wand zu hängen.

Pflegeleicht - und doch werden Fehler nicht verziehen

Der Rollputz lässt sich leicht auftragen. Trotzdem ist es empfehlenswert, die ersten Versuche dieses Arbeitsschrittes auf einer großen Holzfläche oder einer ausrangierten Pappe vorzunehmen, wo manches Missgeschick keine Konsequenzen hervorruft.

Werden beim Anbringen des Materials auf der Wand Fehler begangen, lassen sich diese meist nicht mehr korrigieren. Insbesondere dann nicht, wenn der Putz bereits ausgehärtet ist.

In diesem Falle müsste der gesamte Rohstoff mühselig entfernt, die Wand neu grundiert und dann abermals verputzt werden. Es ist daher ratsam, zunächst ein Gespür für die Rolle und den Putz zu erfahren - gelingt das, so wird die größere Fläche im oder am Haus in Angriff genommen.

Architekten-Schreibtisch mit Bauplan o. Grundriss, Farbkarte, Kuli, Tapetenmuster und Kaffeetasse
Architekten-Schreibtisch mit Bauplan o. Grundriss, Farbkarte, Kuli, Tapetenmuster und Kaffeetasse

Tapete oder Putz?

Die Möglichkeiten zur Gestaltung von Innenwänden sind vielseitig. Daher ist es nicht immer einfach, sich zu entscheiden, ob eher eine Tapete oder Putz in Frage kommt.

In erster Linie sollte man natürlich die Art der Wandverkleidung wählen, von der man sich das optisch schönste Ergebnis verspricht. Des Weiteren sollte aber auch berücksichtigt werden, mit wie viel Arbeit, welchen Kosten sowie anderen Vor- und Nachteilen das Anbringen einer Tapete oder das Auftragen eines Putzes verbunden ist.

Putz oder Tapete? Die Tapete erweist sich in vielen Situationen als bessere Wahl; sie ist oft leichter handzuhaben. Der Putz bietet dafür beispielsweise mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

Unterschiede in Struktur und Anbringung

Welche Art von Wanddekoration zum schönsten Ergebnis führt, ist abhängig vom individuellen Geschmack. Insgesamt geben tapezierte Wände ein eher einheitliches Bild hinsichtlich Struktur und Musterung ab, während verputzte Wände eine ungleichmäßige Struktur aufweisen.

Verstärkt wird dieses ungleichmäßige Gesamtbild noch dadurch, dass beim Verputzen oft Unebenheiten entstehen, die auch nach dem Überstreichen noch sichtbar sind. Unebenheiten der Wand können beim Tapezieren dagegen verdeckt werden.

Hinsichtlich des Arbeitsaufwandes ist anzumerken, dass das Anbringen einer Tapete in der Regel weniger aufwändig ist als das Auftragen von Putz. Mit viel Arbeit ist das Aufbringen von Strukturputz verbunden, während das Verputzen mit Streichputz relativ schnell geht. Handelt es sich um sehr verwinkelte Räume, kann dagegen das Anbringen von Tapeten sehr schwierig und langwierig sein.

Unterschiede in der Auswahl und den Möglichkeiten

Die Wandgestaltung mit Putz ermöglicht das Einbringen von Kreativität und individuellen Vorstellungen. Während man beim Kauf von Tapeten nur eine begrenzte Auswahl an Farben und Musterungen hat, sind der Kreativität beim Verputzen praktisch keine Grenzen gesetzt. Mit Putz kann also eine wirklich individuelle Wandgestaltung erarbeitet werden, die die Optik der eigenen vier Wände einmalig macht.

Unterschiede in der Renovierung

Bei der Frage, ob Tapete oder Putz vorzuziehen ist, sollte auch der Aufwand bei Renovierungsarbeiten bedacht werden. Renovierungen können nach Wasserschäden oder Schimmelbefall unumgänglich sein, aber auch ein Auszug aus der Wohnung oder der einfache Wunsch nach neuen Farben können Gründe für Renovierungen sein.

Während Tapeten schnell und leicht gelöst werden können, muss Putz mit großem Aufwand abgekratzt oder abgeschlagen werden. Ist absehbar, dass eine Wohnung nicht für längere Zeit bezogen wird, kann es also sinnvoll sein, Tapeten vorzuziehen, um sich beim Auszug Arbeit zu ersparen.

Tapetenrollen in vielen verschiedenen Farben und Mustern hängen in einem braunen Regal
Tapetenrollen in vielen verschiedenen Farben und Mustern hängen in einem braunen Regal

Tipps zum Verputzen von Wänden

Beim Verputzen müssen einige Punkte beachtet werden. Besonders wichtig ist die gründliche Vorbereitung des Untergrunds.

Anbringen von Mörtelputz

Der klassische Innenputz, der das Mauerwerk verkleidet und der später beliebig tapeziert oder getrichen werden kann, wird Mörtelputz genannt. Die andere Art von Putz ist der Dekorputz. Mit diesem können Wände gestaltet, Strukturen geschaffen und Farbe in den Raum gebracht werden.

Für das Autragen von Mörtelputz kann wie folgt vorgegangen werden: Zunächst muss der Untergrund vorbereitet werden. Das Mauerwerk muss auf jeden Fall trocken, schmutz- und staubfrei sowie fest sein. Lose Stücke sollten entfernt und die Wand mit einem Handfeger von jeglichem Schmutz befreit werden.

Im nächsten Schritt müssen Putzlatten senkrecht auf das gesamte Mauerwerk aufgenagelt werden. Der Abstand sollte jeweils etwa 50 cm betragen. Die Putzlatten haben den Zweck, dass beim Verputzen eine gerade, ebene Fläche entsteht.

Mit einem Rührquirl und einer Bohrmaschine kann der Putz nun angerührt werden. Das vorgegebene Verhältnis von Wasser und Pulver sollte genau eingehalten werden. Anschließend kann der Putz mit einer Kelle auf das Mauerwerk geworfen und mit einem flachen Brett zwischen den Putzlatten abgezogen werden.

Eine richtig glatte Oberfläche erhält man, wenn anschließend noch ein Reibebrett zum Einsatz kommt. Ist der Putz trocken, können die Latten abgenommen und die Zwischenräume mit frischem Putz gefüllt werden.

Anbringen von Dekorputz

Ob mediterranes oder orientalisches Ambiente, Flur oder Wohnzimmer - Dekorputz ist äußerst vielseitig einsetzbar. Für Abwechslung sorgen unterschiedliche Stärken bzw. Körnungen, die ganz nach Lust und Laune auch noch farbig gestaltet werden können (bitte nur mit passenden Spezialprodukten!). Das Anbringen ist nicht schwierig, erfordert jedoch eine gute Vorbereitung sowie besonders sorgfältiges Arbeiten.

Der Untergrund

Beim Verputzen mit Dekorputz muss zunächst der Untergrund auf Tragfähigkeit geprüft werden. Es dürfen sich keine losen Stücke dort befinden, zudem darf die Wand nicht feucht oder staubig sein. Vor allem sandige Wände sollten vor dem Verputzen mit Tiefengrund eingestrichen und eventuell mit Grundierfarbe übergestrichen werden.

Gleichzeitig muss eine Grundisolierung vorhanden sein. In Neubauten darf der Putz also beispielsweise niemals direkt auf eine Fermacell-Platte gebracht werden.

Neuere Gebäude können meist besonders leicht verputzt werden, während Altbauwände ihre Bewohner oftmals vor echte Herausforderungen stellen. Neben einem unebenen Untergrund (sorgfältig vorbehandeln!) spielen hier auch die Materialien eine wichtige Rolle. Sind diese selbst nur mäßig fest an der Wand befestigt, dann kann der schwere Dekorputz für zusätzliche Belastung sorgen.

Vor der Anbringung sollte hier deshalb auch die Festigkeit des Untergrunds geprüft werden, zum Beispiel durch einen festen Klebestreifen. Ideal geeignet ist zum Beispiel starkes Pack- oder Paketband. Zeigt die Wand hier auch bei starkem, ruckartigen Abreißen des Klebestreifens keine Veränderung, so stehen die Zeichen für Dekorputz gut.

Die Grundierung

Für besonders gleichmäßigen Untergrund sorgt die Grundierung. Viele Hersteller empfehlen diesen vorbereitenden Arbeitsschritt, einige bieten gleich passende Produkte hierzu an.

Erst nach vollständiger Trocknung darf dann der Dekorputz aufgebracht werden. Hierbei sollten Sie sorgfältig, aber zügig und nicht zu zaghaft vorgehen.

Wie Mörtelputz kann auch Dekorputz am besten mit einer Bohrmaschine und einem Rührquirl angerührt werden. Anschließend wird auch dieser mit einer Kelle und einem Reibebrett aufgetragen, wobei allerdings etwas feiner gearbeitet werden sollte, da die Schicht relativ dünn werden soll.

Am besten zieht man den Putz mit dem Brett von unten nach oben hoch. Um auch an den Ecken ein ordentliches Ergebnis zu erzielen, können Eckkellen bei Innenecken und Eckprofile bei Außenecken hilfreich sein.

Struktur- und Reibeputz

Bei Strukturputz kann nun eine Strukturrolle zum Einsatz kommen, Reibeputz kann den eigenen Vorstellungen entsprechend mit einer speziellen Holzreibe verrieben werden. Für einen rundum gleichmäßigen Look empfiehlt es sich, die gesamte Wand von derselben Person verputzen zu lassen.

Außerdem sollte ein gewisser Druck ausgeübt werden, damit der noch nasse und somit schwere Putz sicher haften bleibt. Wer möchte, der kann dem Dekorputz durch Spezialkelle oder auch eine einfache Glasflasche zusätzliche Struktur verleihen.

Baumwoll-Vollton-Putz

Das Anstreichen oder Tapezieren gilt als gängigste Methode der Wandgestaltung. Für diejenigen, die dieser eine besondere Note verleihen möchten, ist möglicherweise der Baumwoll-Vollton-Putz eine willkommende Alternative. Dabei handelt es sich um eine alte Handwerkskunst aus Japan.

Vorteile

Wer auf diese Art des Putzes setzt, wird eine Menge an Vorteilen genießen können. So weist Baumwolle - genau wie als Kleidung - eine hohe Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsregulierung auf. Sie ist natürlichen Ursprungs und sorgt somit für ein gesundes Raum- und Wohnklima.

Weiterhin ist die Anbringung erdenklich leicht und hinterlässt weder Schmutzpartikel noch unangenehmen Geruch. Ebenfalls nenneswert: kommt es zu einer Beschädigung an einer Stelle, kann diese ohne jegliche Spur prima ausgebessert werden. Im Normalfall erfolgt die Lieferung im Trockenzustand, danach wird der Baumwoll-Vollton-Putz mit Wasser vermengt und als Masse in nur einem Arbeitsgang auf die Wand aufgetragen.

Zahlreiche Möglichkeiten

Neben den oben genannten Vorzügen bietet diese Art der Wandgestaltung zudem ein hohes Maß an Möglichkeiten. So gibt es neben dem neuartigen Vollton-Putz auch einen Baumwoll-Dekorputz, welcher in drei unterschiedlichen Strukturen daherkommt - je nach Geschmack. Dem persönlichen Stil sind keine Grenzen gesetzt, denn farblich gesehen ist bei diesem Putz alles möglich.

Anbringen von Außenputz

Der Außenputz ermöglicht nicht nur ein Streichen der Außenwand, sondern trägt auch zur Wasserabweisung und Wärmedämmung im Außenbereich bei. Doch um diese Aufgaben auch nach Jahren und Jahrzehnten erfüllen zu können, muss der Außenputz gelegentlich erneuert werden. Wie gelingt diese Erneuerung und welche Tipps und Hinweise sollte man dabei beachten, damit die Fassade des Hauses bald in neuem Glanz erstrahlt?

Die Fläche vorbereiten

Zunächst einmal müssen die beschädigten Teile des alten Putzbelags entfernt werden. Hierzu eignet sich am besten ein Meißel mit Handschutz, welcher die Hände vor einem unachtsamen Schlag mit dem Hammer schützt.

Im Anschluss daran muss die Fläche geglättet und von letzten Überresten des alten Putzbelags befreit werden. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, zunächst eine Spachtel mit relativ scharfer Kante einzusetzen, um diese Arbeit später mit einer Drahtbürste zu vervollständigen.

Nachdem der alte Putzbelag vollständig beseitigt wurde, muss die neue Putzmasse angerührt werden. Ein Anrühren per Hand dauert dabei zu lang und ist nur wenig effektiv.

Stattdessen sollte sich im Baumarkt ein Rühraufsatz für Bohrmaschinen gekauft werden. Mit diesem gelingt das effektive Verrühren in nur einer Minute.

Neuen Putz anrühren und auftragen

Bevor der neue Putz nun allerdings aufgetragen werden kann, müssen zunächst einmal die betroffenen Stellen der Wand bewässert werden. Hierfür setzt man am besten einen Gartenschlauch mit einer feinen Düseneinstellung ein, welche das Wasser stark und fein streut. So spart man sich den zeitraubenden Einsatz eines Quast, mit welchem das Wasser per Hand verteilt werden würde.

Nun kann der Putz aus dem Eimer auf die Glättekelle aufgetragen werden. Hierzu hält man die Glättekelle direkt über den Eimer und schöpft etwas Putz mit der Putzkelle, wonach der Putz auf der Glättekelle abgestreift wird.

Dabei ist es wichtig, nicht zu viel Putz zu nehmen, da dieser sonst später nicht mehr sauber verteilt werden kann. Der Putz wird nun im Bereich der Schadstellen angebracht, indem die Kelle schräg gehalten und von unten nach oben geschoben wird.

Anschließend wird das Ganze mit der Putzkelle verteilt und in die Ebene der Wand gearbeitet. Da die Übergänge nun aber noch nicht wirklich fein sind, kann sich zuletzt der Einsatz eines Pinsels lohnen, mit welchem die Übergänge geglättet werden.