Was tun, wenn der Putz marode ist?

Bei Renovierungsarbeiten stehen meist Tapezieren und Streichen im Vordergrund. Oft muss aber zusätzlich auch der Putz neu aufgetragen werden. Das bedeutet viel Arbeit und kann den Umzug in die neue Wohnung durchaus um ein paar Tage verzögern. Maroder Putz ist aber nicht immer ein Grund, die Wände komplett neu zu verputzen. Oft reicht auch eine Ausbesserung der bröckeligen und losen Bausubstanz. Holen Sie sich Tipps zur Sanierung von Putzschäden.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Besonders durch Feuchtigkeit, die aus der Erde aufsteigt, kann es in einem Mauerwerk zu maroden Stellen kommen: der Putz fängt an, abzuplatzen und zu bröckeln. Es ist sinnvoll, die porösen Stellen auszubessern oder größere Flächen gänzlich zu erneuern, um weitere Schäden zu vermeiden.

Kleinere Stellen ausbessern

Ist der Putz nur an einigen Stellen bröckelig oder mit kleinen Rissen versehen, kann er mit wenig Aufwand ausgebessert werden. Zunächst müssen die losen Stücke von der Wand mit einem Meißel abgeklopft oder mit einem Spachtel abgekratzt werden.

Es ist wichtig, wirklich jede lose Stelle abzunehmen, damit der neue Putz tragfähig wird. Der Klopftest kann dabei helfen, versteckte Schäden zu finden. Ein hohler Ton verrät, dass sich hinter der Putzschicht nicht tragfähige Hohlräume befinden, die auch ausgebessert werden sollten. Nachdem der bröckelige und lose Putz entfernt wurde, muss die Wand mit einer Bürste vom groben Schmutz befreit und anschließend mit einem Staubsauger vom feinen Staub abgesaugt werden.

  1. Die feste, saubere und trockene Wand kann zur Verfestigung nun mit Tiefengrund eingestrichen werden.
  2. Im nächsten Schritt können größere Löcher und Unebenheiten mit Reperaturmörtel gefüllt werden.
  3. Nachdem dieser getrocknet ist, wird der Rest der Wand mit Feinputz ausgespachtelt und mit einem Reibebrett geglättet.
  4. Der ausgehärtete Putz kann nun gestrichen oder tapeziert werden.
Wand mit teils abgerissener Tapete, davor Eimer mit Pinsel zum Einweichen
Wand mit teils abgerissener Tapete, davor Eimer mit Pinsel zum Einweichen

Große Flächen erneuern

Wenn das Ausbessern des maroden Putzes nicht möglich ist, da ein großer Teil der Fläche lose ist oder sogar größere Schimmelflecken oder Salzausblühungen zu finden sind, muss der Putz komplett abgenommen und erneuert werden. Mit Hammer und Meißel kann die Putzschicht abgeschlagen werden; für größere Flächen oder sehr harten Putz eignen sich auch elektrische Putzfräsen.

Diese erleichtern und beschleunigen die Arbeit und machen eine beliebige Einstellung der Frästiefe möglich. Im Anschluss an das Entfernen des alten Putzes kann schließlich das Auftragen des neuen Putzes erfolgen.

Sanierung von Putzschäden an Außenwänden

Im Handel ist spezieller Sanierputz erhältlich. Er weist hohe Diffusionswerte sowie eine hohe Porosität auf. Durch die Luftdurchlässigkeit kann das Risiko für neue Schäden minimiert werden. Es sollte beachtet werden, dass man durch Tapeten oder etwa dicke Farbschichten die Diffusionswirkung des Putzes einschränken kann.

Auch hierbei muss der alte und beschädigte Putz zuvor entfernt werden. Wichtig ist auch ein Auskratzen der Mauerfugen bis zu drei Zentimeter tief.

Man rührt den Putz nach Herstellerangaben an und trägt diesen auf der vorgenässten Wand auf. Die Stärke sollte 20 bis 30 Millimeter betragen.

Sanierung von Putzschäden an Innenwänden

Handelt es sich um Innenputz, sollten vorhandene Mauerfugen ebenso tief ausgekratzt werden. Eventuelle Mörtelreste lassen sich auch mit einem Handfeger bzw. Straßenbesen entfernen.

Der Sanierputz wird meist als Trockenmischung gekauft. Man muss diesen mit Wasser anmischen; hilfreich ist zu diesem Zweck eine Bohrmaschine sowie ein Rührquirl.

Nun wird das Mauerwerk vorgenässt. Handelt es sich um eine Betonfläche, sollte diese zunächst mit Spritzern von Mörtel versehen werden, um die Haftfähigkeit zu verbessern. Der Mörtel wird dann zum Beispiel mit einer Glättkelle bis an die jeweiligen Ränder des alten Putzes aufgetragen.

Solange der Putz noch formbar ist, kann die Fläche glattgestrichen werden. Besonders an den Randregionen ist darauf zu achten, einen glatten Übergang zu schaffen.

Die Trocknungszeit des Sanierputzes hängt von der Temperatur sowie der zu sanierenden Oberfläche ab. In der Regel kann man von mindestens einem Tag ausgehen.