Möbelpflege - Bestandteile und Tipps für unterschiedliche Materialien

Wer schöne Möbel hat, möchte sich an ihnen möglichst lange erfreuen. Aus diesem Grund setzt der erste Tipp zur Instandhaltung und Pflege des Mobiliars auch bereits beim Kauf an: Wer in hochwertige (das heißt vor allem: massive und solide verarbeitete) Möbel investiert und dafür bereit ist, einen höheren Kaufpreis zu bezahlen, hat länger etwas von ihnen. Doch auch anschließend gilt es, ein paar Punkte zu beachten. Holen Sie sich Tipps zur Instandhaltung und Pflege von Möbeln.

Von Kai Zielke

Wie der Boden, die Fenster und Pflanzen, müssen in einer Wohnung auch die Möbel richtig gereinigt und gepflegt werden. Denn oft wird der Zustand einer Wohnung und ihres Inhaltes auf deren Bewohner reflektiert.

Generelle Tipps zur Instandhaltung und Pflege

Die Möbelpflege enthält dabei unterschiedliche Bereiche. So sollten die Möbelstücke sauber gehalten werden; regelmäßig benötigen sie zudem eine spezielle Zusatzpflege. Auch zählt die Wartung zur Instandhaltung des Mobiliars dazu.

Reinigen

Ist diese Grundlage erst einmal geschaffen, gilt es, den Begriff "Instandhaltung" wörtlich zu nehmen: Als den laufenden Prozess der täglichen Pflege sowie der regelmäßigen Wartung der Möbel, angefangen beim alltäglichen Staubwischen. Insbesondere dort, wo häufig gelüftet wird (was ein gesundes Wohnklima begünstigt, welches wiederum der Langlebigkeit des Mobiliars zugute kommt), setzt sich schnell Straßenstaub auf den Möbeln ab.

Dies sieht nicht nur ungepflegt aus, sondern kann vor allem empfindliche Oberflächen auf Dauer schädigen. Aber auch robustere Oberflächen, wie sie beispielsweise geölte oder gewachste Holzmöbel aufweisen, bedürfen des täglichen Staubwischens mit einem leicht angefeuchteten - der Profi spricht hier von "nebelfeucht" - Tuch.

Die anschließende Reinigung erfolgt in vielen Fällen einfach mit klarem Wasser. Bei hartnäckigen Flecken können auch auf das Material abgestimmte Reinigungsmittel weiterhelfen - entsprechende Tipps geben wir im weiteren Verlauf dieses Artikels.

Reinigung eines Ledersofas mit Lappen und Reinigungsmittel aus der Sprühflasche
Reinigung eines Ledersofas mit Lappen und Reinigungsmittel aus der Sprühflasche

Spezialpflege

Neben der täglichen Pflege benötigen Möbel auch einer regelmäßigen Spezialpflege. Wirkt beispielsweise bei geölten Möbeln das Holz trocken, muss es nachgeölt werden.

Leicht zu überprüfen ist dies mit dem so genannten Wassertropfen-Test: Zieht ein applizierter Wassertropfen schnell in das Holz ein, ist es höchste Zeit für die nächste Ölbehandlung.

Gewachste Möbel müssen dann erneut mit Wachs behandelt werden, wenn die vorhandene Wachsschicht abgetragen oder stark verschmutzt ist. Sind Stellen beschädigt, müssen sie

  • mit Spiritus ausgereinigt
  • mit feinkörnigem Schleifpapier angeschliffen und
  • schließlich neu gewachst werden.

Da moderne Lackoberflächen von Haus aus gut gegen Staub und Schmutz gewappnet sind, reicht hier ein nebelfeuchtes Staubwischen aus. Sollte es einmal zu Fettrückständen (beispielsweise durch Fingerabdrücke) kommen, die mit Spiritus entfernt werden müssen, ist darauf zu achten, dass solange nachgewischt wird, bis die Lackoberfläche wieder komplett getrocknet ist.

Wartung

Neben den Instandhaltungsmaßnahmen durch regelmäßige Pflege spielt auch die Wartung eine Rolle. Schrauben, Scharniere, Schlösser etc. sollten - wie alle anderen Verschleißteile auch - regelmäßig auf einwandfreies Funktionieren hin getestet werden.

Lose Schrauben werden nachgezogen, quietschende Scharniere geölt, schwergängige Türen justiert. Diese Maßnahmen dienen nicht nur dem Komfort der Benutzers, sondern auch seiner Sicherheit.

Eine allzu leichtgängige Schublade mag ein Ärgernis sein, wann immer sie mit lautem Krach zuschlägt - in dem Moment, in dem der Schub schwungvoll auf dem Boden landet, stellt sie eine Unfallquelle dar. Qualitativ minderwertige Verschleißteile sollten, falls noch nicht geschehen, gegen hochwertige ausgetauscht werden, bevor Schaden angerichtet wird.

Auch die Wartung von Schraben und Scharnieren ist wichtig
Auch die Wartung von Schraben und Scharnieren ist wichtig

Je nach Material müssen unterschiedliche Pflegemaßnahmen ergriffen werden...

Pflegetipps bei unterschiedlichen Materialien

Wie man sich selbst pflegt so will man auch, dass die eigenen vier Wände in einem angenehmen und vorzeigbaren Licht erstrahlen. Es soll sich ja niemand eine Stauballergie oder einen Splitter einfangen, der zu Besuch kommt. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig für alle Möbel ein eigenes Pflegeprogramm auf die Beine zu stellen.

Weniger ist mehr

Eine Grundregel der Möbelpflege ist ähnlich wie bei der Haarwäsche - weniger ist oft mehr. Man sollte nicht jeden Tag mit hoch chemischen Glanz- oder Reinigungsmitteln an die Möbel gehen, denn das greift auf Dauer die Oberflächen an und schädigt der Grundbeschaffenheit der Materialien.

Glaspflege

Soll beispielsweise Glas gereinigt und abdruckfrei geputzt werden, so eignen sich verschiedene Glasreiniger, um schmierige Spuren zu entfernen und einen strahlenden, fast spiegelnden Glanz zu erzeugen.

Alternativ lassen sich auch Spiritus oder Essig ins Putzwasser geben. Doch auch mit Mikrofasertüchern und klarem Wasser kann man ein ähnliches Resultat erzielen.

Man muss dringend darauf achten das man zur Reinigung und zum trocknen von Glas nur weiche Stoffe verwenden sollte, damit keine Kratzen entstehen. Kommt es trotzdem zu Kratzern, lassen sich diese mit Autopolitur behandeln. Vorsicht bei satiniertem Glas: dieses sollte nur mit lauwarmem Wasser gereinigt werden.

Glas nur mit den richtigen Produkten und Lappen putzen
Glas nur mit den richtigen Produkten und Lappen putzen

Holzpflege

Holz reinigt man am besten mit einem weichen Lappen und klaren Wasser vor. Doch es muss nach einer feuchten Reinigung undbedingt auch trocken gerieben werden, da Holz Feuchtigkeit nicht gut verträgt.

Sind der grobe Schmutz und Flecken dann beseitigt, kann mit der Pflege begonnen werden. Bei Holz ist es ratsam, auf imprägnierende und atmungsaktive Holzcremes oder flüssige Poliermittel zurück zu greifen. Diese schützen das Holz vor eindringendem Wasser und lassen es wie frisch geschliffen und lackiert aussehen.

Die Holzpflege kann Schränke, Tische oder auch Stühle betreffen. Es kommt dabei auch immer darauf an, das Material vor Kratzern, Wasserflecken oder Rissen zu bewahren.

Bei lackierten Möbelstücken ist dieses Vorhaben deutlich einfacher zu realisieren. Möchte man Holz zum Glänzen bringen, sollte man beim Kauf einer Politur einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen: Schleifmittel sollten nicht enthalten sein.

Naturholzmöbel besitzen häufig eine schützende Wachs- oder Ölschicht. Diese gilt es, hin und wieder zu erneuern. Bei antiken Stücken befragt man besser einen Fachmann.

Weitere Tipps zur Holzpflege erhalten Sie hier.

Holzböden und -möbel richtig reinigen
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Die Pflege steiniger Oberflächen

Steinige Materialien wie Marmor sollte mit so wenigen Chemikalien wie nur möglich in Verbindung gebracht werden, denn die Oberflächen sind sehr empfindlich und können durch falsche Behandlung verätzt werden. Bei Möbeln aus derartigen Materialien sollte man also auf der sicheren Seite bleiben und auf klares Wasser zurückgreisen.

Stoffpflege

Typische Stoffe für Sitzgarnituren sind Leder, Cord und Baumwolle. Manch einer legt sich Folie auf die Couch, um sie vor Verunreinigungen und Verfärbungen zu schützen, doch das ist die letzte Variante, die man wählen sollte, denn es geht auch einfacher.

Leder beispielsweise reinigt man mit klarem Wasser. Geben Sie keine zusätzlichen Reinigungsmittel dazu, da sonst die Oberfläche rau und brüchig wird.

Doch auch generell wird Leder mit der Zeit trocken, was zu Rissen führen kann. Hier helfen Mittel zur Lederpflege; sie geben dem Material seine ursprüngliche Feuchtigkeit wieder.

Um unschönen Verfärbungen vorzubeugen, sollte das Mittel zunächst an einer unauffälligen Stelle getestet werden. Beim Verteilen sollte auf Gleichmäßigkeit geachtet werden. Weitere Tipps:

  • die Vermeidung eines sonnigen Standorts kann ebenfalls vor Rissen schützen
  • Flecken behandelt man mit mildem Seifenwasser und tupft es anschließend ab
  • mit Rasierschaum kann der Schmutz aufgenommen werden - kurz einwirken lassen, danach gründlich abwischen
  • tief sitzende Flecken kann man mit Sattlerseife angehen

Grober Schmutz auf Cord oder Baumwolle lässt sich durch ein feuchtes Tuch und einen Tropfen farblosen Spülmittels entfernen. Die Spülmittelreste müssen gut verrieben und dann mit einem trockenen Tuch abgetupft werden.

Oder Sie greifen gleich zum Dampfsauger, der durch Hochdruck Wasser auf die Stoffe sprüht und gleich wieder aufsaugt. Für feine Verschmutzungen wie Tierhaare oder Staub kann man sich jedoch auch auf einen handelsüblichen Staubsauger verlassen.

Pflege von Kunststoffmöbeln

Bei Möbeln aus modernen Kunststoffen sind weiche Staubtücher oder feuchte Microfasertücher für die Reinigung ausreichend. Auf Möbelpolituren sollte besser verzichtet werden. Diese enthalten häufig Öle oder Schleifmittel, welche die Oberfläche schädigen können; Hochglanzmöbel können dadurch auch stumpf werden.

Kleinere Flecken lassen sich mit Wasser und einem milden Feinwaschmittel entfernen. Bei hochglänzenden Oberflächen sollte generell auf ein zu starkes Abreiben verzichtet werden, um ein Stumpfwerden zu vermeiden.

Pflege von Korbmöbeln

Auch Korb ist unter den Materialien für Möbel sehr beliebt. Hierbei kommt es darauf an, ob es sich um Kunstrattan oder Naturfasern handelt.

Bei Möbeln für den Outdoorbereich sollten einige spezielle Punkte beachtet werden. Hier geben wir detaillierte Tipps zur Korbmöbelpflege.