Orthopädische Matratzen für Menschen mit Wirbelsäulenproblemen

Nach einem ausgiebigen Nachtschlaf sollte sich jeder beim Aufstehen deutlich ausgeruhter fühlen als am Vorabend. Das ist auch der Wunsch von Menschen mit Wirbelsäulenproblemen. Sie legen besonderen Wert auf eine passgerechte Matratze. Die richtige Matratze für Menschen mit Wirbelsäulebeschwerden sollte einige Kriterien erfüllen. Lesen Sie hier, worauf sie beim Matratzenkauf achten sollten, wenn Sie unter Wirbelsäulenproblemen zu kämpfen haben.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Eigenschaften einer orthopädischen Matratze

Probleme an und mit der Wirbelsäule sind ebenso chronisch wie schmerzhaft. In vielen Fällen ist das Liegen eine der wenigen Körperhaltungen, in denen die Wirbelsäule entlastet und entspannt wird. Das gelingt mit einer darauf abgestellten Matratze, im Handel oft als orthophädische Matratze zu finden.

Als eine Grundvoraussetzung muss sie elastisch und biegsam sein. Die Matratze ist in mehrere Liegezonen unterteilt, die von der Matratzen- und der Körpergröße her mit den jeweiligen Körperzonen korrespondieren müssen.

Dort, wo der Körper fest aufliegt, muss die punktelastische Matratze auch punktuell nachgeben. Das sind die Matratzenzonen, auf denen die Schultern, das Becken sowie das Gesäß aufliegen. Die Taille hingegen wird abgestützt. Die Matratze sollte der natürlichen Haltung des Körpers nachgeben, sich ihr anpassen.

Es ist also keineswegs immer erholsam, bei Wirbelsäulenproblemen auf einer festen oder sehr festen Matratze zu ruhen. Im Einzelfall kann das hilfreich sein, überwiegend eher nicht.

Vorsicht bei der Werbesprache

Als Verbraucher sollte man wissen, dass die Bezeichnung "orthopädische Matratze" nicht geschützt ist. So können auch Hersteller der günstigsten Modelle damit werben und dem Interessenten Hoffnung machen, die Leiden bald endlich hinter sich lassen zu können.

Die häufig übertriebenen Werbeversprechen rühren daher, dass man besonders bei ausgeprägten Beschwerden häufig der Meinung ist, die Matratze müsse eine ganz besondere Konstruktion aufweisen sowie als medizinisches Produkt gekennzeichnet sein, um überhaupt hilfreich sein zu können. Tatsächlich sollte man sich jedoch nicht auf irgendwelche Versprechungen, sondern Vielmehr auf die wesentlichen Kriterien der passenden Matratze konzentrieren, die da beispielsweise wären: die möglichst natürliche Unterstützung der Wirbelsäule sowie die Vermeidung von Durchblutungsstörungen und Muskelverspannungen.

Bei Rückenproblemen ist die richtige Matratze sehr wichtig
Bei Rückenproblemen ist die richtige Matratze sehr wichtig

Probeliegen im Fachhandel

Für die problematische Wirbelsäule empfiehlt sich ein ausführliches Probieren, ein Probeliegen. Das wird im gutgeführten Einzelhandel angeboten und sollte auch genutzt werden. Jede Wirbelsäule ist anders, und jedes Wirbelsäulenproblem wird individuell behandelt.

Ist die Matratze zu weich, wird der Körper nicht ausreichend gestützt. Wenn das an der falschen Stelle geschieht, dann können sich Bandscheibe, Wirbelsäule sowie Muskeln nicht regenerieren. Die Wirbelsäule hängt buchstäblich durch, was zu schmerzhaften Verspannungen führt.

Umgekehrt erhält die Schulter übermäßig viel Druck auf einer zu harten Matratze. Die Wirbelsäule entspannt sich nicht, sie verkrampft. Die Folge sind chronische Rückenschmerzen.

Probeliegen kann bei der Entscheidung helfen
Probeliegen kann bei der Entscheidung helfen

Zu empfehlen: sieben Liegezonen

Fünf Liegezonen sind ein Muss, sieben Liegezonen einer Matratze besser bis optimal. Sie reichen vom Kopf- zum Schulterbereich, weiter zum Lenden-, zum Becken- und zum Kniebereich bis hin zu den Füßen und zum auslaufenden Matratzenende.

Die Wirbelsäule muss ganz natürlich gekrümmt sein. Sie muss sich von selbst und ohne zusätzliche Schmerzen krümmen, sozusagen in die jeweilige Liegezone der Matratze hineinpassen.

Bei schmerzhaften Problemen mit der Wirbelsäule ist eine vom Material her weiche Matratze im mittleren Härtegrad, abgestimmt auf die Körpergröße, eine gute Empfehlung. Die Matratze kann nicht heilen, sondern Linderung verschaffen.

Von ihr wird erwartet, dass ein Liegen darauf temporär entspannt. Das gelingt auf einem ausgewogenen Mittelweg mit den fünf, besser noch sieben Liegezonen. Der schmerzgeplagte Körper kann dann im wahrsten Sinne des Wortes auf die genau passende Matratze gebettet werden.

Weitere Tipps zum Kauf

Wer auf der Suche nach einer orthopädischen Matratze ist, sollte beim Kauf folgende Punkte beachten:

  • Es sollten unterschiedliche Härtegrade zur Auswahl stehen. H1 bis H3 könnten unter Umständen nicht ausreichen. Die Angabe eines genauen Körpergewichts seitens des Herstellers ist ratsam.
  • Es sollten mindestens fünf Liegezonen vorhanden sein. Eine differenzierte Aufstellung sollte in der Produktbeschreibung genannt werden.
  • Bei der Materialwahl sollten Viskoseschaum und Latex bevorzugt werden. Sie bieten die bei orthopädischen Beschwerden erforderliche Stütze.
  • Man sollte sich vor dem Kauf - neben der fachmännischen Beratung - Testberichte durchlesen.