Ledersessel - Merkmale, Varianten und Tipps zur Auswahl

Darfs ein bisschen mehr sein? Wenn es darum geht, die passenden Wohnzimmermöbel auszuwählen, zählt der Ledersessel in der Regel zu den edleren Möbelstücken. Ob als alleiniger Hingucker oder stylisch in zweifacher Ausführung gruppiert - ein Sessel aus Leder macht immer etwas her. Damit diese Wirkung auch tatsächlich erzielt werden kann, gilt es beim Kauf auf einige Punkte zu achten. Informieren Sie sich über die Vielfalt der Ledersessel und holen Sie sich Tipps zum Kauf.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Ledersessel - Generelle Merkmale

Ledersessel sorgen für eine besondere, edle Atmosphäre. Es handelt sich um Sessel, die aus Leder gefertigt sind und somit einen hohen Sitzkomfort versprechen. Dabei hat das Material große Vorteile: es ist langlebig und pflegeleicht. Im Sommer kühlt es; im Winter erwärmt es sich schnell durch die Körpertemperatur.

Wer auf die richtige Pflege achtet, wird lange Freude an seinem Ledersessel haben. Mit der Zeit erhält er eine besondere Patina, die die effektvolle Wirkung dieses Möbelstücks perfekt unterstreicht. Es handelt sich um sehr stilvolle Sessel; gleichzeitig kann er durch seine Gemütlichkeit punkten.

Natürlich hat ein Möbelstück aus echtem Leder seinen Preis. Wer diesen nicht bezahlen kann oder möchte, kann auch auf die Kunstledervariante zurückgreifen.

Diese Modelle stehen den Echtledersessel optisch heutzutage in nichts nach und sind ebenso pflegeleicht. Allerdings sollte beachtet werden, dass das Material weitaus schneller brüchig wird.

Hier kann man mit der Wahl des richtigen Standorts ein wenig gegensteuern: einen sonnigen Platz oder einen in der Nähe der Heizun gilt es, zu vermeiden. So gesehen macht es Sinn, sich für einen Echtledersessel zu entscheiden. Er

  • ist lange haltbar
  • kann bei kleineren Rissen recht unkompliziert repariert werden
  • weist eine angenehme Haptik aus
  • ist schwer entflammbar
  • weist einen besonderen Geruch auf.

Das Angebot ist groß - so findet man Modelle in Ohrensesselform, ebenso schlichtere Armlehnensessel oder auch Relaxsessel. Für jeden Geschmack und Wohnstil sollte sich der passende Sessel finden lassen.

Brauner Ledersessel an weißer Wand und auf weißem Boden
Brauner Ledersessel an weißer Wand und auf weißem Boden

Besonders beliebter Vertreter ist der Clubsessel...

Der Clubsessel aus Leder - ein stylisches Möbel

Clubsessel aus Leder sind eigentlich nie so recht aus der Mode gekommen - nur wurden sie im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Art und Weise interpretiert. Aktuell dominieren wieder reduzierte Modelle, die an das urbane Design der klassischen Moderne im Stile des Art Déco erinnern. Hierbei steht das Spiel mit dem Gegensatz von weichen Rundungen und kubischen Formen im Vordergrund.

Aber auch dem Lounge-Bereich entlehnte Clubsessel in Eiform, die durch eine Sitzschale bestechen, trifft man wieder vermehrt an. Charakteristischerweise sind diese Sessel mit einem tulpenförmigen Drehfuß ausgestattet.

Doch auch der Klassiker unter den Clubsesseln, der - im Original handgefärbte - antikbraune oder cognacfarbene Engländer, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Locker zu einer kleinen Gruppe arrangiert, weckt der Anblick spontan Assoziationen mit traditionellen Herrenzimmern, mit Whiskey und Zigarren - heute die Accessoires einer jeden stylischen Partylounge.

Gemeinsame Merkmale

Schicke Ledersessel beweisen eine geschmackvolle Einrichtung
Schicke Ledersessel beweisen eine geschmackvolle Einrichtung

Gemein ist allen Varianten des Clubsessels, dass er - im Gegensatz zum Ohrensessel, beispielsweise - über eine niedrige Rückenlehne verfügt. Schließlich soll man sich im Clubsessel nicht einigeln und lesen, sondern das Möbel dient der entspannten und gepflegten Kommunikation. Er ist voll gepolstert, aber doch nie altbacken, da seine Entstehungs- und Hochzeit in den 1920er und 1930er Jahren liegt.

Zudem sollte man in einem Clubsessel möglichst bequem entspannender Geselligkeit nachgehen, ob bei großen gesellschaftlichen Ereignissen oder der Teestunde im kleinen Kreis. Dank seines Ursprungs in den eleganten Herrenclubs, vor allem in Herrenhäusern, Salons und Yachthäfen, haftet dem Clubsessel bis heute ein mondänes Image an.

Den Sessel in Szene setzen

Mit einem Clubsessel lässt sich das eigene Wohnumfeld schnell und einfach aufwerten; einen kommunikativen Rahmen schafft man aber erst durch die Gruppierung von zwei oder drei Möbeln. Natürlich benötigen Clubsessel einen entsprechenden Rahmen: im Ein-Zimmer-Appartement ist ein ausgesuchtes Einzelstück sicherlich wirkungsvoller.

Da ein Clubsessel, besonders, wenn er individuell mit patiniertem Leder bezogen ist, für sich allein spricht, sollte er nicht mit weiteren Dekoelementen, Heimtextilien etc. kombiniert werden. So beispielsweise wäre es schade, den Clubsessel unter Sofakissen oder Plaids zu verstecken. Ein reduziertes, dem Zeitgeist des Art Déco entsprechendes Ambiente hingegen bringt ihn in seiner zeitlosen Eleganz perfekt zur Geltung.

Tipps zur Auswahl

Im Zuge der Retro-Welle haben auch schwere Ledersessel, wie sie früher in jedem klassischen "Herrenzimmer" zu finden waren, wieder Hochkonjunktur. Nur dass sie heutzutage längst nicht mehr nur den Herren der Schöpfung vorbehalten sind, denn schließlich ist so ein Ledersessel nicht nur unglaublich bequem, sondern auch ein prunkvoller Blickfang im Wohnzimmer.

Mit einem zeitlosen Clubsessel oder einem klassischen Chesterfieldsessel aus echtem Leder beweist man Stil und guten Geschmack. Leider sind Ledersessel nicht wirklich preiswert.

Umso ärgerlicher ist da ein Fehlkauf. Worauf beim Erwerb eines Ledersessels zu achten ist, verraten die folgenden Tipps.

Auch moderne Modelle des Ledersessels sind beliebt
Auch moderne Modelle des Ledersessels sind beliebt

Qualität und Pflege

Im Allgemeinen gilt, dass es sich nicht auszahlt, an der falschen Ecke zu sparen. Wer mit dem Ledersessel auch seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte darauf achten, dass das ausgesuchte Leder nach hohen Qualitätsrichtlinien geprüft ist und während der Verarbeitung ökologisch unbedenkliche Gerb- bzw. Farbstoffe verwendet wurden.

Auch wenn das Leder - zu bevorzugen ist hier strapazierfähiges Rindsleder - so vorbehandelt wurde, dass es pflegeleicht ist, sollte der Ledersessel später nie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, um einem Austrocknen des Materials vorzubeugen. Auch ist die regelmäßige Behandlung mit einer guten Lederpflege empfehlenswert.

Auch der Holzunterbau des Sessels, bei dem (eventuell Metall-verstärktes) Massivholz zu bevorzugen ist, um dem Sessel die notwendige Standfestigkeit zu verleihen, sollte aus zertifiziertem Holz modernen Umwelt- und Qualitätsstandards genügen. Das schwedische "Nordic Swan"-Siegel beispielsweise steht für die Verwendung von Hölzern aus zertifizierten Forsten. Die FSC-Zertifizierung weist die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft aus.

Hinweise zur Polsterung

Die Polsterung von modernen Ledersesseln besteht aus hochwertigen Schaumstoffen. Sind bei einer punktelastischen Polsterung eingebettete Knöpfe vorhanden, ist eine Handheftung für diese zu bevorzugen. Moderne Polyesterfasern in der Polsterung sorgen dafür, dass Arm- und Rückenlehnen geschmeidig biegsam und weich sind, sodass ein hoher Sitzkomfort entsteht.

Als Richtwerte für die Dichte der Schaumstoffpolsterung können für die Sitzfläche dreißig bis fünfunddreißig Kilogramm pro Quadratmeter, bei der Rückenlehne circa dreißig Kilogramm pro Quadratmeter und bei der Armlehne circa vierzig Kilogramm pro Quadratmeter veranschlagt werden. Letzten Endes aber ist entscheidend, dass Sie sich in Ihrem Ledersessel wohlfühlen - aus diesem Grunde sollten Sie den Sessel vor dem Kauf am besten ausgiebig Probe sitzen bzw. beim Kauf im Internet auf ein Rückgaberecht achten.

Welcher Stil?

Je nach Einrichtung und Raum, in dem der Sessel Platz finden soll, wird man sich für ein anderes Modell entscheiden. Generell gilt, dass ein Ledersessel in Sachen Struktur einen schönen Kontrast zu leichten Textilien, etwa in Form von Vorhängen schafft; ebenso jedoch passen schwere Kissen aus Samt sehr gut dazu.

Das Angebot an Ledersesseln ist groß; neben den verschiedenen Formen gibt es auch in Sachen Farbe wohl kaum einen Wunsch, der sich nicht erfüllen lässt. Beim Kauf sollte man sich den entsprechenden Raum ansehen:

  • Gibt es dort bereits schwere Ledermöbel, sollte die Wahl auf ein filigranes Sesselmodell fallen
  • Ist die Einrichtung dunkel gehalten, könnte ein heller Sessel zum schönen Hingucker werden
  • Ein dunkler, schwerer Sessel setzt einen guten Kontrast zur helleren Farbtönen und zurückhaltender Einrichtung

Auch der Platzbedarf spielt eine Rolle: ein klobiger, breiter Sessel wird eher weniger die beste Wahl für einen kleinen Raum, der nur wenig Freiraum lässt, darstellen. Auch der Nutzen ist von Bedeutung; so hängt die Form des Sessels unter anderem auch davon ab, ob man diesen zum Lesen und Entspannen, zum Fernsehen oder für einen kurzen Sitzaufenthalt nutzen möchte.

Bei der Pflegeleichtigkeit sollte beachtet werden, dass Glattleder einfacher zu reinigen ist, als raues Leder. Dieses wiederum hat oftmals eine interessantere Struktur.