Hinweise zur Wahl und Pflege von Feuchtraumlaminat

Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der längst seinen Weg in die Umgebung des Menschen gefunden hat. Möbel und Türen werden seit Generationen daraus gefertigt. Auch Fußböden ergeben einen schönen und vor allem hochwertigen Blickfang, wenn sie mit Holz verarbeitet sind. Dennoch ist das Material anspruchsvoll und bedarf der Pflege; dies gilt besonders auch für den Einsatz in Feuchträumen, wie etwa beim Feuchtraumlaminat. Holen Sie sich Tipps zur Auswahl und Pflege von Laminat für den Sanitärbereich.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Ein neuer Boden im Feuchtraum

Es ist nicht schwierig, einen Bodenbelag für die Wohnung zu finden. Der Teppich im Wohnzimmer wird genauso häufig verwendet wie die Fliesen im Flur. Luxuriöser gestaltet sich freilich die Verwendung von reinem Holz oder dem Holz nachempfundenem Laminat.

Derartige natürliche Rohstoffe besitzen eine lange Lebensdauer und eine naturbelassene Optik. Grund genug, möglichst viele Räume damit auszulegen.

Diese Annahme führt jedoch zu fatalen Folgen, wenn das Laminat in einem Feuchtraum wie dem Bad, der Küche oder der Sauna zum Einsatz kommt. Vor der Verarbeitung müssen daher einige Rahmenbedingungen beachtet werden, um die hohe Qualität des Werkstoffs langfristig zu bewahren.

Unterschiede im Laminat

Das Laminat für den Feuchtraum lässt sich grundsätzlich in zwei Ausführungen erwerben. Einerseits auf Basis von Holz, wobei der ökologische Werkstoff bereits bei der Herstellung imprägnierend versiegelt wurde.

Dieser Vorgang soll wasserabweisend wirken - Erfahrungen zeigen indes, dass das Holz früher oder später selbst bei bester Pflege auf Feuchtigkeit reagieren dürfte. Hier wäre über Jahre hinweg also mit einer Schimmelbildung zu rechnen.

Andererseits bietet der Fachhandel das Laminat auch auf Kunststoffbasis an. Dieses besitzt tatsächlich einen umfangreichen Schutz gegen die Nässe, ist damit oft aber gleichermaßen etwas teurer. Vor dem Kauf sollten beide Optionen gegeneinander abgewogen werden, da sie unterschiedliche Eigenschaften mitbringen.

Feuchtraumlaminat ist besonders in Badezimmern und Küchen sehr beliebt
Feuchtraumlaminat ist besonders in Badezimmern und Küchen sehr beliebt

Worauf ist beim Erwerb zu achten?

Nicht alleine dem Material gilt ein genauer Blick. Fraglich ist auch, wo genau das Laminat zum Einsatz kommt.

  • In einer Küche, die durchaus mit Feuchtigkeit in geringen Maßen in Kontakt kommt, mag sich die hölzerne Variante noch empfehlen.
  • Gerade im Bad oder der Sauna wäre diese Wahl indes fatal - dort kann sich also ausschließlich Kunststoff zur Verarbeitung eignen.

Im Handel sollte darüber hinaus möglichst jede einzelne Diele begutachtet werden. Weisen einige von ihnen bereits tiefere Kratzer und Risse auf, ist ein Kauf zu vermeiden. An jenen neuralgischen Stellen wird sich ein späteres Eindringen von Wasser nicht umgehen lassen - nachhaltige Beschädigungen wären die Folge.

Eine Frage des Preises

Laminat - auch für den Feuchtraum - lässt sich in vielen Varianten und Preisklassen finden. Es lohnt sich dennoch, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Die qualitativ hochwertigen Produkte bieten meist eine Sicherheit, dass auch an den Kanten und Schnittstellen eine ausreichende Menge an versiegelnden Maßnahmen ergriffen wurde. Darauf wiederum verzichten die vermeintlich günstigen Fabrikate.

Die Annahme, die einzelnen Dielen würden ohnehin derart eng verlegt, dass keine Feuchtigkeit in die wenig geschützten Flächen eindringen kann, erweist sich nach Wochen oder Monaten nicht selten als Fehler. Wer beim Kauf auf die Güte achtet, bleibt vor solchen Missgeschicken verschont.

Weitere Kaufhinweise

Beim Kauf sollte man ebenso darauf achten, diesen ausschließlich im Fachhandel zu tätigen. Anderenfalls kann es passieren, dass man auf die werbenden Herstellerangaben hereinfällt und sich im Nachhinein über aufgequollenes Laminat ärgern muss.

In Sachen Quellfähigkeit gilt die Regel: Feuchtraumlaminat sollte höchstens eine Quellfähigkeit von 5 Prozent aufweisen. Normale Laminatböden hingegen besitzen eine Quellfähigkeit von etwa 20 Prozent.

Außerdem ist eine Vinylbeschichtung sehr wichtig. Ansonsten riskiert man ein Ausrutschen auf glattem Fußboden, sofern dieser nass wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt einen Boden mit genoppter bzw. perforierter Struktur.

Die richtige Pflege

Ist der Laminatboden dann erst einmal zur Freude der Bewohner verlegt worden, so geht es daran, den Rohstoff so gut wie möglich zu schützen. Dazu zählt es, alle anfallenden Flecken sofort zu entfernen.

Im Badezimmer könnte etwa das Shampoo oder die Lotion zu unschönen Hinterlassenschaften führen. In der Küche lassen sich dagegen Spritzer von Fett und Soßen nur selten einmal vermeiden.

Je länger diese fremden Einflüsse auf dem Laminat haften, desto eher werden sie trotz aller Imprägnierung zu Verfärbungen führen können. Noch größer gerät das Problem, wenn die Flecken eintrocknen und abgekratzt werden müssen - leichte Verletzungen der Bodenoberfläche sind in der Regel die Folge dieses Vorgehens.

Grundsätzliches zur Reinigung

Allgemein sollte der Boden auch unabhängig von solchen Hinterlassenschaften wöchentlich gesäubert werden. Zunächst wird dabei mit dem Besen alles gelöst, was leicht entfernbar ist. Haare, Staub und ähnliche Rückstände werden auf diese Weise schonend beseitigt.

Im zweiten Arbeitsschritt bietet es sich an, das Laminat zu wischen. Mit lauwarmem Wasser sowie einem nur leicht befeuchteten Tuch gelingt dieser Vorgang optimal. Verzichtet wird dagegen auf einen Mob, der zu viel Wasser auf den Untergrund aufbringt, damit zu Schlieren führt und auch das Eindringen der Nässe in das Holz begünstigt.

Bei der Reinigung gilt daher die Faustregel: Weniger ist mehr. Wenig Wasser, wenig bis kein chemischer Zusatz und keinerlei Druck des Anwenders beim Wischen.

Muss das Laminat versiegelt werden?

Auch bei bester Pflege wird es sich nicht vermeiden lassen, dass die Oberfläche des Bodenbelags langfristig in Mitleidenschaft gezogen wird. Dieser Vorgang ist weitgehend natürlich und lässt sich nicht verhindern.

Gerade solche Dielen, die auf Holzbasis hergestellt wurden, sollten daher im Abstand von acht bis zehn Jahren neu versiegelt werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich in der schützenden Hülle undichte Stellen bilden, durch die das Wasser eindringen könnte.

Laminatstücke auf Basis von Kunststoffen erfordern diese Maßnahme hingegen nicht. Sie werden durch ihr Material rundum vor Feuchtigkeit bewahrt - selbst nach vielen Jahren noch.

Tipps zum Umgang und Verlegen

Daneben ist es wichtig, das Laminat allgemein sorgfältig zu behandeln. Möbelstücke sollten an den Füßen mit kleinen Filzschonern versehen werden, um ein dauerhaftes Kratzen und Abnutzen des Bodens zu vermeiden. Gerade im Feuchtraum könnte sich an jenen Stellen nämlich die Nässe in das Material fressen und dort binnen Monaten zur Schimmelbildung führen.

Zudem ist es ratsam, das Zimmer nach der Benutzung hinreichend zu lüften und damit eine sanfte Trocknung kleinerer Pfützen im Bad oder des Dampfes in der Küche zu bewirken. Erst dieses umsichtige Handeln ist es, das die Qualität des Laminatbodens bewahrt und ihm auch nach Jahrzehnten noch eine natürliche Aura verleiht. Weitere Tipps:

  • Beim Verlegen sollte die entsprechende Anleitung beachtet werden
  • Man muss an bestimmten Stellen auf ausreichende Dehnungsfugen achten - damit sind sämtliche aufsteigende Bauteile betroffen
  • Alle Abschlüsse, die sich an Bauteilen befinden, sollten mit Silikon dünn abgedichtet werden
  • Unter den Boden darf kein Wasser gelangen