Begehbarer Kleiderschrank - Merkmale, Vorzüge, Bauhinweise

Begehbare Kleiderschränke sind großzügige, durchdachte Schranksysteme, die eine Menge Stauraum für die persönliche Kleidung sowie eine begehbare Fläche bieten. Hierfür lässt sich ein separater Raum, aber auch eine Nische oder die bisher ungenutzte Ecke eines Raums verwenden. Verschiedene Hersteller bieten komplette Bausätze für den begehbaren Kleiderschrank an, es lohnt sich aber, über den Eigenbau eines solchen nachzudenken. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um den begehbaren Kleiderschrank.

Von Kai Zielke

Begehbarer Kleiderschrank - Merkmale und Vorzüge

Bei einem begehbaren Kleiderschrank handelt es sich um einen Raum oder zumindest einen abgetrennten Bereich in einem Zimmer, in dem man seine Kleidung aufbewahrt. Dabei kommen in der Regel diverse Regale bzw. Ablegefächer zum Einsatz, ebenso Schubladen und Kleiderstangen. Alles in allem handelt es sich um eine sehr offene Gestaltung.

Einbauschränke und Maßanfertigungen

Obwohl der begehbare Kleiderschrank ausreichend Platz für die komplette Garderobe bietet, benötigt er selbst gar nicht unbedingt viel davon. Schließlich bieten moderne Modelle heute für jeden Wohnungstyp die passende Lösung - auch Einbauschränke im Mini-Format wirken richtig groß. Möglich wird dies dank des cleveren Grundrisses, der auch kleinste Ecken sinnvoll nutzen hilft.

Besonders praktisch für alle, bei denen jeder Zentimeter zählt, sind maßgefertigte Modelle. Entsprechende Kleiderschränke werden heute von verschiedenen Herstellern mit zahlreichen Materialien ganz nach Wunsch gefertigt.

Ein weiteres Plus: Neben dem Stil wird hier auch die Innenausstattung individuell geliefert. Welche Beleuchtung das stimmungsvollste Licht verspricht und ob ein extra großer Spiegel dabei sein soll, bleibt somit ganz dem eigenen Geschmack überlassen.

Ein eigener Raum

Neben fertigen Modellen und der Maßanfertigung kommt eventuell eine dritte Variante in Frage: Ein eigener Raum nur für Kleidung, Schuhe und Accessoires. In einigen Neubauwohnungen sind begehbare Kleiderschränke bereits ins Schlafzimmer integriert. Einige besitzen ein eigenes Fenster, andere sind lediglich beleuchtet.

Wer selbst einen Neubau plant, der kann Größe und Ausstattung des begehbaren Schranks direkt mitgestalten. Für alle anderen bleibt die Möglichkeit, durch Einziehen einer weiteren Wand Platz für den Kleiderschrank zu schaffen - in Mietwohnungen selbstverständlich nur mit dem Einverständnis des Vermieters. Ob Ein- bzw. Umbau oder ein fertiges Möbelstück besser passen, ist dabei nicht zuletzt auch einen finanzielle Frage.

Praktisch und übersichtlich

Der begehbare Kleiderschrank wird mancherorts mit dem Begriff Luxus gleichgesetzt, auf den man selbstverständlich verzichten kann. Dennoch hat er auch eine praktische Seite. Wer die passende Kleidung für einen Anlass auswählen will, muss nicht in unterschiedlichen Schränken nach ihr suchen - das gesamte Bekleidungsangebot ist auf einen Blick sichtbar.

Das Kombinieren des Kostüms mit der passenden Bluse fällt viel leichter, zumal die meisten größeren Bekleidungsstücke auf Bügeln untergebracht sind. Dies vermeidet Knitterfalten und erspart vor der Anprobe eine Menge Hausarbeit.

Ordnung dank sinnvoller Sortierung

Auch Suchaktionen gehören endlich der Vergangenheit an. Denn im begehbaren Kleiderschrank hat jedes gute Stück seinen festen Platz - von der Schuhsammlung bis zum Sakko-Department und von der Sommer- bis zu Wintergarderobe.

Wie man seine Kleidungsstücke sortiert, bleibt dabei ganz dem eigenen Geschmack vorbehalten. Viele Paare teilen sich einen begehbaren Kleiderschrank, während man als Single besonders freie Hand bei der Gestaltung und Aufteilung hat.

Besonders übersichtlich ist die Sortierung nach Kleidungsstücken, wobei Schuhen in vielen Modellen ein ganz besonderer Ehrenplatz eingeräumt wird. Doch auch andere Konzepte können Sinn machen - von der Aufteilung nach Saison bis hin zur Einteilung nach Farben und Materialien.

Begehbarer Kleiderschrank als komfortable Lösung
Begehbarer Kleiderschrank als komfortable Lösung

Marke Eigenbau: Tipps in Sachen Planung und Bau

Ein begehbarer Kleiderschrank wird in vielen Fällen selbst konstruiert. Bei der Planung sowie beim Bau sind einige Punkte zu beachten.

Das Platzangebot

Wie groß ein begehbarer Kleiderschrank wird, hängt von seiner Priorität, aber auch von der Größe des Platzangebots in der Wohnung ab. Einige Menschen werden ihm einen gesonderten Raum zur Verfügung stellen; besonders praktisch ist es, wenn dieser direkt an das Schlaf- oder Badezimmer grenzt. Andere werden sich auf Nischen und Ecken beschränken müssen.

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass ein begehbarer Kleiderschrank mindestens 1,20 Meter tief sein sollte. Um nicht unnötig Fläche zu verschenken, sollte auf Drehtüren verzichtet werden. Schiebetüren, die am besten auf Gleitsystemen gelagert sind, sind die bessere Alternative. Alternativ kann der begehbare Kleiderschrank auch durch Raumteiler vom restlichen Bereich abgetrennt werden.

Um von der kostbaren Nutzfläche keinen Zentimeter zu verschenken, empfiehlt sich die Maßanfertigung des begehbaren Kleiderschranks. Sie schafft nicht nur den optimalen Platz für die Kleidung, sie wirkt auch optisch perfekt, da nirgends improvisiert werden muss.

Der Betrachter nimmt geschlossene Flächen wahr, die vom Boden bis zur Decke und von einer Wand bis zur anderen reichen. Dieser Anblick wird vom Gehirn mit dem Begriff "Ordnung" in Verbindung gebracht und dieser wiederum wirkt auf den Körper beruhigend.

Über ein Fenster muss der Bereich des begehbaren Kleiderschranks nicht unbedingt verfügen. Dennoch ist natürlich für ausreichend Licht zu achten. Zu diesem Zweck bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten; beliebt sind beispielsweise Deckenspots.

Besonders Frauen brauchen viel Platz im Kleiderschrank
Besonders Frauen brauchen viel Platz im Kleiderschrank

Design und Innenaufteilung

Stehen der Ort und die Größe des begehbaren Kleiderschranks fest, sollten der Materialbedarf ermittelt und die Werkstoffe ausgewählt werden. Nach Möglichkeit sollten diese zur restlichen Wohneinrichtung passen und auch in der Farbgebung harmonieren.

Während klassische Designs in der Wohnung sehr dezent wirken, können Materialmixe aus Holz, Aluminium und Glas echte Highlights sein. Geschlossene Wände lassen sich außerdem sehr individuell mit Stoffen oder Tapeten überziehen und kreativ gestalten; jeder begehbarer Kleiderschrank kann ein Unikat sein.

Alles in allem sollte auf eine harmonische Stimmung geachtet werden. Dabei spielen auch Wand- und Bodengestaltung eine Rolle. Zu viel Unruhe sollte es nicht geben; diese könnte durch die unterschiedlichen Farben der Kleidungsstücke noch einmal verstärkt werden. Mit weißen Regalen und Co. macht man in der Regel nichts verkehrt.

Weiterhin sollte die Innenaufteilung des Schranks genauestens geplant werden. Denn nur ein durchdachtes Stausystem schafft ausreichend Platz. Neben Kleiderstangen in unterschiedlichen Höhen sollten Regale und Schubfächer integriert werden.

Wer einen besonders hochwertigen Schrank bauen will, nutzt technische Hilfen, wie Liftsysteme, mit denen sich Kleiderstangen mühelos bewegen lassen. Ansonsten sollten eine kleine Leiter oder ein Tritt zur Verfügung stehen. Um den Stauraum optimal ermitteln zu können, lohnt sich eine Bestandsaufnahme des eigenen Kleidersortiments.

Damit die tragenden Elemente eine ausreichende Stabilität aufweisen, sollten sie aus Aluminiumrahmen bestehen. Im Gegensatz zu starken Holzlatten sind sie leicht und verziehen nicht. Auch die Fachböden benötigen eine ausreichende Stabilität.

Eine wichtige Rolle im begehbaren Kleiderschrank spielen Spiegel. Zu empfehlen ist ein großes Modell, in dem man sich komplett betrachten kann. Sinnvoll für die gänzliche Betrachtung sind zudem auch Spiegelflächen an den gegenüberliegenden Seiten.

Je nach Platzangebot sind zudem noch weitere Accessoires denkbar, wie zum Beispiel eine Sitzgelegenheit oder etwa eine Schminkecke. Auch ein großzügiger Wäschekorb für die getragene Wäsche ist zu empfehlen, ebenso ein Kleiderständer, wenn diese noch nicht gewaschen werden soll.