Holzofenfeinstaub gesundheitsgefährdend

Feinstaub aus deutschen Holzöfen fördert Freie Radikale

Von Frank Hertel
9. Februar 2011

Im Winter duftet es oft nach verbranntem Holz aus den Kaminen. Dänische Forscher haben nun nachgewiesen, dass dieser Duft giftig ist.

Sie untersuchten die Winterluft des kleinen Dorfes Slagslende. Dort heizen fast alle mit Holz. Dabei fanden sie ungewöhnlich viele polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die so klein waren, dass man sie als Feinstaub bezeichnen kann.

Feinstaub aus Holzöfen

Feinstaub ist bekannt aus Automotoren und Industrieanlagen. Das Team um Steffen Loft von der Universität Kopenhagen erklärte in der Fachzeitschrift "Chemical Research in Toxicology", dass auch beim Holzverbrennen Feinstaub entsteht.

Die Teilchen des Feinstaubs sind im Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer. Sie können von den Nasenschleimhäuten nicht aus der Atemluft gefiltert werden und gelangen daher direkt in die Lunge. Um die Wirkung der PAK auf den Menschen zu simulieren, gaben die Forscher die Staubteilchen aus der Winterluft des kleinen dänischen Dorfes auf kultivierte Lungenzellen.

Dabei entstanden aggressive Sauerstoffverbindungen, sogenannte Freie Radikale, die das Erbgut schädigen können. Außerdem fuhren die Lungenzellen nach Zugabe der Feinstaubteilchen Verteidigungsmechanismen hoch, die normalerweise zu Entzündungen führen könnten.

In Deutschland gelten seit März 2010 niedrigere Feinstaubgrenzwerte.