Merkmale und Funktionsweise eines Speicherofens

In großen Räumen schaffen offene oder verglaste Kamine eine besondere Atmosphäre. Soll der Kamin hingegen auch recht lange den Raum beheizen, so ist ein spezieller Speicherofen angebracht. Dieser zusätzliche Wärmespeicher sorgt dafür, dass der Raum noch einige Stunden lang warm bleibt. Informieren Sie sich über die Funktionsweise und die Vorzüge eines Speicherofens.

Britta Josten
Von Britta Josten

Speicheröfen - Generelle Merkmale

Bei einem Speicherofen handelt es sich um eine geschlossene Feuerstätte. Sie besteht aus Naturstein oder Keramik; letzteres ist in der Regel auch das Material des Speicherkerns. Die Wärme, die durch Verbrennen des Holzes frei wird, wird von diesem Kern aufgenommen.

Es folgt eine gleichmäßige Abgabe der wärme als Strahlungswärme. Dabei hält die Wärme einige Stunden lang an.

Zu den Bestandteilen des Speicherofens gehören

  • Brennkammer
  • Ausbrandzone
  • keramischer Wärmeübertrager (Speicherkern)

Um als Speicherofen gelten zu können, muss die entsprechende Norm DIN EN 15250 erfüllt werden. Einige Modelle verfügen über Luftschlitze, die sich verschließen lassen. Man lässt sie bei Speicherwunsch der Wärme offen; ansonsten werden sie geschlossen gehalten.

Der Speicherofen hält den Raum über Stunden warm
Der Speicherofen hält den Raum über Stunden warm

Die Vorzüge eines Speicherofens und verschiedene Ausführungen

Wer sich einen Kamin in die Wohnstube stellt, hat in der Regel das Ziel, im eigenen Zuhause ein gemütliches und überaus behagliches Flair zu erzeugen. Da trägt natürlich ein flackerndes Feuer sehr zur Atmosphäre bei. Doch neben den ästhetischen Aspekten kann ein Kamin auch eine überaus simple Aufgabe erfüllen - er soll an kalten Tagen wärmen.

Bei einem einfachen Kamin geht jedoch ein beträchtlicher Teil der Wärmeenergie mit der Abluft verloren. Hier bietet der Speicherofen weitaus bessere Möglichkeiten, um die Wärmeenergie des Feuers zum Beheizen eines Raumes zu nutzen.

Speicheröfen gibt es in sehr verschiedenen Ausführungen. Sie können als Grundofen an zentraler Stelle im Haus betrieben werden und über ein Verteilsystem die Wärme in die einzelnen Zimmer leiten.

Speicheröfen gibt es jedoch auch in sehr dekorativen Ausführungen, um etwa ein großes Wohnzimmer zu zieren und zu erwärmen. Allen Ausführungen ist gemein, dass sie einen Wärmespeicher enthalten.

Dieser Speicher besteht oft aus Schamotten, aus Keramik oder aus Natursteinen mit guten Wärmeeigenschaften. Meist umgeben diese Speichersteine direkt die Brennkammer des Kamins und nehmen beim Brennvorgang die Wärme auf.

Funktionsweise und mögliche Nachteile

Durch die hervorragenden Fähigkeit der Steine, Wärme zu speichern und erst nach und nach an die Umwelt abzugeben, sind Speicheröfen gerade zum Heizen recht wirtschaftlich. Ein einziger Brennvorgang reicht oft aus, um mehrere Stunden Wärme zu erzeugen.

So erfüllt der Kamin als Speicherofen gleich zwei Funktionen: Er erzeugt eine behagliche und gemütliche Atmosphäre und beheizt gleichzeitig die Räumlichkeiten. Allerdings ist das Gewicht eines Speicherofens recht hoch. Schließlich besteht das massige, sehr speicherfähige Material aus Stein. Je größer der Speicherkern, umso mehr Wärmeenergie kann aufgenommen und abgegeben werden, damit steigt jedoch auch das Gewicht und der Preis des Kamins.