Brennholz-Ratgeber - Tipps zur Auswahl und Lagerung

Wärme und Romantik - Kamine werden in Wohnungen und Häusern immer häufiger gesehen. Damit man lange Freude daran hat, gilt es auf das richtige Brennholz bzw. Feuerholz zu setzen. Ebenso wichtig ist dessen Lagerung. Beachtet man einige Hinweise, lassen sich Umwelt schonen und Holzwurmbefall vermeiden. Rund um das Brennholz - holen Sie sich Tipps zur Auswahl und richtigen Lagerung.

Von Kerstin Ehring

Brennholz - Generelle Merkmale und Eigenschaften

Als Brennholz bzw. Feuerholz gilt Holz, welches man zum Heizen verwendet. Holz stellt den weltweit ältesten Brennstoff dar. Im privaten Gebrauch kommt es vor allem im Kamin zur Anwendung.

Entscheidend für den Brennholzwert gilt sein Heizwert. Holzbriketts und -pellets zählen genau genommen nicht zum Brennholz, da sie eine andere Struktur aufweisen.

Neben dem Heizwert, bei dem der Wasseranteil eine wichtige Rolle spielt, zählen folgende Faktoren bei einem Blick auf die Eigenschaften eine Rolle:

  • Heizöläquivalent: Heizölmenge, gleicher Heizwert wie vorgegebene Brennstoffmenge
  • Entzündung
  • Verbrennung
  • Emissionen

Holzarten

Diverse Holzarten können als Brennholz Verwendung finden. Unterschieden wird zwischen Nutzungskomfort, der Geruch und Flammenbild mit einbezieht, Brenndauer und Heizwert.

Generell gilt, dass Hart- und Laubhölzer pro Volumen über einen höheren Heizwert verfügen, als Nadel- oder Laubweichhölzer. Nadelholz hingegen kann beim Heizwert in Bezug auf das Gewicht punkten. Aufgrund des höheren Gehalts an Harz brennt es bei einer größeren Hitze und schneller ab als Hartholz.

Um als hochwertiges Brennholz zu gelten, sollte dieses eine stetige Wärmeentwicklung mitbringen. Je nach Verbrennungstechnik sind unterschiedliche Holzarten am besten geeignet.

Handelt es sich um offene Kamine sowie Kaminöfen, wird tendenziell eher zu Laubharthölzern gegriffen, da sie anhaltender und länger brennen als Nadelholz. Allerdings erfordern sie mehr Arbeit.

Die Wahl des richtigen Brennholzes

Kamine werden heutzutage nicht mehr nur als Heizmöglichkeit genutzt; die Dekoration der Wohnräume spielt eine immer größere Rolle. An kalten Tagen kann man es sich vor dem knisternden Feuer dann so richtig gemütlich machen.

Wärme, Licht und ein entsprechendes Design des Ofens machen die perfekte Atmosphäre aus. In Sachen Brennholz hat man die Qual der Wahl, denn jedes Holz hat andere (Brenn)eigenschaften.

Der Umwelt zuliebe

Wer sich für einen Kamin in seinem Zuhause entscheidet, sollte darauf achten, dass das verwendete Brennholz unbehandelt ist. Am besten geeignet ist natürlich Holz direkt aus dem Wald, denn dieses ist zum einen am günstigsten, da es keine Zwischenhändler gibt, doch besonders hervorzuheben ist hierbei der Umweltfaktor.

Es handelt sich dabei um einen nachwachsenden Rohstoff und verbrannt wird nur so viel Kohlendioxid, wie der Baum im Laufe der Jahre aufgenommen hat. Auf lackiertes oder Sperrholz sowie Spanplatten sollte auf jeden Fall verzichtet werden, gleiches gilt für Papier und Pappe. Anzünden lässt sich das Feuer am besten mit dünnem Nadelholz.

Einheimisches Holz aus unseren Wälder ist am ökologischsten
Einheimisches Holz aus unseren Wälder ist am ökologischsten

Brenneigenschaften

Zum Nadelholz zählt man die Fichte und die Tanne. Wie bereits erwähnt, kann man damit das Feuer schnell zum Brennen bringen, allerdings sollte man dieses Holz nur für geschlossene Kaminen verwenden, da es sehr viele Funken bildet.

Zu den beliebtesten Holzarten gehören Laubhölzer wie

  • Buche
  • Eiche oder
  • Birke.

Je nach Wahl ist die Funkenbildung hier auf jeden Fall geringer, zudem brennen die Hölzer langsamer ab - für lange Kaminabende perfekt. Letzteres Holz sorgt für eine Extraportion Romantik, denn die Birke knistert besonders schön.

Vor- und Nachteile auf einen Blick

Als Brennholz eignen sich die unterschiedlichsten Arten. Sie alle haben ihre Vor- und Nachteile.

  • Buche: gut geeignet, schönes Flammenbild, geringe Funken, hoher Heizwert
  • Fichte: sehr gut zum Anbrennen, nicht für offene Kamine geeignet
  • Tanne: brennt schnell, wenig Funkenflug, beliebt für offene Herdfeuer
  • Birke: gut für offene Kamine geeignet, klassisches Brennholz, kein Funkenflug, schöner Geruch
  • Eiche: in allen Öfen einsetzbar, für offene Kamine nicht zu empfehlen, kein schönes Flammenbild, lange Brenndauer
  • Roteiche: mit den Brenneigenschaften der Buche zu vergleichen, schwer zu sägen, hohes Gewicht
  • Esche: schönes Flammenbild, gut geeignet für offene Kamine, kaum Funkenflug
Mit dem richtigen Brennholz spart man Geld und schon die Umwelt
Mit dem richtigen Brennholz spart man Geld und schon die Umwelt

Tipps zur Lagerung

Damit das Holz für wie oben beschrieben überhaupt brennen kann, gilt es, es richtig zu lagern. Das A und O ist dabei, dass das Holz trocken ist.

Feuchtes Holz brennt logischerweise nicht gut und lässt zudem Abgase frei. Zum Trocknen von frischem werden etwa zwei Jahre benötigt, natürlich kann man aber auch bereits trockenes Holz kaufen.

Hauswände, die überdacht sind - aber bitte nicht mit Plastikfolie überdeckt - eignen sich am besten für die Lagerung von Brennholz, allerdings sollten die Klötze mit etwas Abstand zur Wand und zueinander gelegt werden, damit die Luft gleichmäßig zirkulieren kann.

Besonders, um einen Holzwurmbefall zu vermeiden, sollten bei der Holzlagerung wichtige Tipps beachtet werden. Die Bekämpfung eines Holzwurmbefalls ist oft langwierig.

Kurzfristig wird das Brennholz meist in der Nähe des Kamins gelagert
Kurzfristig wird das Brennholz meist in der Nähe des Kamins gelagert

Holzwurmbefall

Holzwürmer gehören zu den Nagekäfern. Das "Bohren" im Holz übernehmen die Larven, die vor dem Schlüpfen eine vierjährige Entwicklung zum Käfer durchlaufen und sich während dieser Zeit vom Holz ernähren.

Der Befall von Holzwürmern ist äußerlich durch Bohrlöcher erkennbar. Fällt zusätzlich Bohrstaub heraus, sind die Larven im inneren noch aktiv.

Da Holzwürmer "ortstreu" sind, werden meist nur die Hölzer in deren direkter Umgebung befallen. Zu den bevorzugten Holzarten gehören

  • weiches Splintholz
  • Totholz und
  • feuchtes Brennholz.

In beheizten Wohnräumen siedeln sich Holzwürmer nur in Ausnahmen an, da Holz in Innenräumen meist zu trocken ist.

Frisches Holz besonders begehrt

Brennholzlager bieten ideale Bedingungen für Holzwürmer, da oft Holzmieten mit unterschiedlichen Hölzern angelegt werden. Das frisch geschlagene Holz ist meist noch sehr feucht und oft werden tote Äste als "Anfeuerholz" zerkleinert und in direkter Nähe abgelegt. Um einen Befall von Holzwürmern zu vermeiden, sollte bei allen unbehandelten Hölzern auf die korrekte Lagerung geachtet werden.

Holzlager richtig schützen

Brennholz muss vor dem Verbrennen mindestens ein Jahr durchtrocknen. Das Holzlager sollte sich an einem wettergeschützten Platz auf dem Grundstück befinden. Das Holz darf nicht auf dem Boden lagern, da es die Feuchtigkeit aus Erde oder Rasen aufnimmt und so nur sehr schlecht trocknet.

Eine Unterkonstruktion aus Balken lässt ausreichend Luft unter den Stapel. Auch zwischen den Holzschichten ist eine Luftzirkulation wichtig. Um Regen oder Schnee abzuhalten, wird der Brennholzstapel oder die Holzmiete mit einer Plane lose abgedeckt.

Holzwurmbefall bekämpfen

Wird ein Holzwurmbefall entdeckt, ist es wichtig, die Larven zu bekämpfen, bevor sie sich entpuppen und für ihre Eier neue Bohrlöcher in Hölzer der direkten Umgebung graben. Der Fachhandel bietet ganz unterschiedliche Mittel, wie z.B. Sprays oder Schutzlacke, an.

Ein sehr starker Befall an tragenden Balken oder wertvollen Antikmöbeln sollte vom Kammerjäger bekämpft werden. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle, da die Larven nur schwierig zu entfernen sind.