Einteilung und Unterschiede unterschiedlicher Wohnhausarten

Das Wort "Immobilie" drückt von seiner Herkunft eine Unbeweglichkeit, die Immobilität aus. "Immobilie" stammt von der lateinischen Bezeichnung "im-mobilis" ab, zu Deutsch eine nicht bewegliche Sache. Im Bereich der Wohnhäuser unterscheidet man mehrere Arten. Es gibt diverse Bauweisen, Raumeinteilungen und Besonderheiten. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die unterschiedlichen Wohnhausarten.

Britta Josten
Von Britta Josten

Bilanziell wird in bewegliches und in unbewegliches Vermögen, in das Anlage- und das Umlaufvermögen unterschieden. Eine Immobilie ist die Summe von Grundstück und darauf stehendem Gebäude - es ist der zusammenhängende Grund und Boden. Solange das Grundstück unbebaut ist, handelt es sich um eine Liegenschaft.

Immobilien werden verschiedenartig genutzt. Sie verkörpern einen pekuniären Wert, der in den meisten Fällen vermehrt, zumindest aber erhalten werden soll. Das ist der Immobilienwert, der nach verschiedenen Kriterien ermittelt, also berechnet oder geschätzt wird.

Wohn- und Gewerbeimmobilie

Ihrer Nutzung entsprechend werden die Immobilien in die zwei Gruppen Wohnimmobilie und Gewerbeimmobilie unterteilt. Während die Gewerbeimmobilie auch ein überwiegend unbebautes Grundstück sein kann, beispielsweise eine regionaler Flugplatz mit Tower, steht bei der Wohnimmobilie immer das Wohnhaus im Vordergrund. Zum Wohnen wird ein überdachtes Haus mit Räumen und Stockwerken benötigt, sozusagen ein umbauter Raum.

Seit jeher spielt das Wohnhaus eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben. Seine Größe in Quadratmetern Wohnfläche, an Stockwerken und Räumen sowie deren Nutzung geben Aufschluss über das Standing des Eigentümers innerhalb der Gesellschaft.

Eigene Nutzung oder Vermietung

Das Wohnhaus kann sowohl selbst genutzt als auch ganz oder teilweise vermietet werden. Dafür ist entscheidend, ob es sich um ein Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhaus handelt. Es kann ein freistehendes Haus auf einem Grundstück mit einer großzügigen Gartenfläche rundherum sein.

Wenn die bebaubare Grundfläche knapp oder auch teuer ist, dann wird ein Reihenhaus ausgewählt. Es ist das Immobilieneigentum innerhalb einer Häuserreihe - wahlweise als Reihenmittelhaus oder Reihenendhaus, zuzüglich einer überschaubaren Gartenparzelle. Alles wirkt häufig beengt und buchstäblich zusammengerückt. Von der ursprünglichen Großzügigkeit eines eigenen Wohnhauses ist nicht mehr allzu viel erkennbar.

Eigennutzung oder Vermietung
Eigennutzung oder Vermietung

Unterscheidungsmöglichkeiten

Wohngebäude lassen sich nach mehreren Kriterien unterscheiden, so zum Beispiel

  • nach Material: Holzhaus, Glashaus, Energiesparhaus etc.
  • nach Ausstattung/Komfort: Bungalow, Villa, Hütte, Baracke etc.
  • nach Nutzung: Bauernhaus, Wohnhaus (Ein- oder Mehrfamilienhaus) etc.
  • nach Bauweise: Fachwerkhaus, Blockhaus etc.
  • nach Stellung zu den benachbarten Gebäuden: freistehendes Haus, Doppelhaus, Reihenhaus etc.

Des Weiteren wird differenziert, ob sich die Wirtschaftsräume im Wohngebäude befinden (Eindachhaus), oder ob sie in einem separaten Gebäude untergebracht sind (Haufenhof, Paarhof). Was die Grundrisskonfiguration angeht, unterscheidet man

  • das Einraumhaus
  • das Punkthaus
  • das Hofhaus mit Innenhof

Unterschiede in Wohngegend und Konstruktion

Bauernhaus, Gutshof oder Gufhof sind größere Anwesen in ländlichen Gegenden, weit außerhalb der Stadt. Beruf und privat, das heißt Landwirtschaft und Wohnen, waren vor Jahrhunderten in demselben Gebäude oder sehr dicht beieinander untergebracht.

Ein anderes Bewertungskriterium für das Wohnhaus ist seine Konstruktion. Ob

  • frühere Fachwerkhäuser
  • heutige Blockhäuser
  • Chalets oder
  • Villen -

jedes Wohnhaus war und ist zu seiner jeweiligen Zeit der Ausdruck von sozialem Wohlstand. Wer ein Haus hat, der hat es zu etwas gebracht.

Dabei wird leicht übersehen, dass in den ersten Jahrzehnten, also während der Finanzierungsphase, der Hausbewohner zwar Immobilienbesitzer, aber noch kein Eigentümer ist. Umgangssprachlich gehört das Haus der Bank, weil das Baudarlehen noch nicht abbezahlt, und die Hypothek zur Besicherung noch im Grundbuch eingetragen ist.

Die Bonität des Bauherrn, also seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aus Einkommen und Vermögen, ist jedoch so gut, dass ihm ein Kreditinstitut das notwendige Geld zum Hausbau geliehen hat. Das ist die Chance für den Bauherrn, einen Immobilienwert zu schaffen und zukünftig zu erhalten.

Familienhaus aus Holz am Wasserufer
Familienhaus aus Holz am Wasserufer

Pflege und Unterhalt

Jedes Wohnhaus muss als Immobilie dauerhaft gepflegt und unterhalten werden. Als Ausgangswert werden die Baukosten, also die Investition zugrundegelegt. Das ist die Grundlage zur Werterhaltung. Eine Wertsteigerung ergibt sich aus mehreren Faktoren.

Auf manche, keineswegs aber auf alle hat der Immobilieneigentümer einen direkten Einfluss. Historische Bauwerke oder gepflegte ältere sowie alte Häuser bekommen durch den Denkmalschutz sowohl einen besonderen ideellen als auch materiellen Wert.

Mehrfamilienhäuser in der Stadt
Mehrfamilienhäuser in der Stadt

Moderne Häuser wie das Holzhaus oder das Energiesparhaus sind ihrer Ausstattung wegen wertvoll. Auch hier muss zur Werterhaltung investiert werden, um mit der fortschreitenden Technik Schritt zu halten.

Das Bauen und Finanzieren eines Wohnhauses sind der erste Schritt hin zur werthaltigen Immobilie. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Bauherrn muss jedoch so weit gehen, dass sowohl während als auch nach der Finanzierungszeit weitere Investitionen möglich sind, um zu reparieren und zu modernisieren.

Das Angenehme bei einer eigenen Immobilie ist die Eigenständigkeit. Sowohl der Besitzer als auch der Eigentümer ist im wahrsten Sinne des Wortes Herr im eigenen Hause.

Auf den folgenden Seiten dieses Artikels gehen wir auf die unterschiedlichen Arten der Wohnhäuser ein.