Die Funktionsweise von Wärmezählern an Heizkörpern

Als Heizkörper wird derjenige Teil der gesamten Heizungsanlage bezeichnet, der im Raum aufgestellt oder montiert wird, um die Raumluft zu erwärmen. Es ist die umgangssprachliche Wohnraumheizung. Mit dem geeichten Wärmezähler lässt sich der Energieverbrauch genau messen und anschließend berechnen. Die Angabe der gemessenen Wärmeenergie erfolgt in Gigajoule oder Megawattstunden. Lesen Sie über den Aufbau und die Funktionsweise von Wärmezählern.

Von Kai Zielke

Rechtsgrundlage

Rechtsgrundlage für die Ermittlung von Heizkosten in Mehrfamilienhäusern oder in Eigentümergemeinschaften ist die Verordnung über die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten, die Heizkostenverordnung aus dem Jahre 1981. Nach § 5 sind zur Erfassung des anteiligen Wärmeverbrauchs Wärmezähler oder Heizkostenverteiler zu verwenden. Sie müssen geeicht sein, wobei jeder Wärmezähler einzeln für sich geprüft wird.

Funktion: Bestimmung der Wärmemenge

Mit dem Wärmezähler als einem speziellen Messgerät wird die genutzte Wärmeenergie gemessen, anders als es beim Heizkostenverteiler der Fall ist: dieser berechnet lediglich die verbrauchte Wärmemenge und stellt kein Messgerät dar.

Überall dort, wo gemessen werden muss, kommt der Wärmezähler zum Einsatz. Das gilt in erster Linie für Mehrfamilienhäuser sowie für beheizte Wohnanlagen.

Grundlage für das Wärmezählen ist die physikalische Bestimmung der Wärmemenge. Sie wird anhand einer Formel berechnet. Bevor die Wärme gezählt werden kann, muss sie erfasst werden.

Zu den notwendigen Basisinformationen gehören in erster Linie

  • die Wärmeleistung in Kilowattstunde [KW/h] oder Megawattstunde [MW]
  • der Heizungsvor- und der Heizungsrücklauf
  • die Fließgeschwindigkeit
  • die Wärmemenge sowie
  • die Wärmezeit in Sekunden und Stunden.

Einer der beiden Temperaturfühler im Wärmezähler misst die Vorlauftemperatur; der andere ist für die Rücklauftemperatur zuständig. Aus der Differenz der beiden Werte sowie dem Heizungswasservolumen wird die Wärmeenergie, die verbraucht wird, errechnet.

Einsatzorte

Die Wärmezähler kann in verschiedenen Fällen zum Einsatz kommen:

  • als Hausanschluss, wenn Häuser an die Fernwärmeversorgung angeschlossen sind
  • bei Einteilung von Wärmenutzuern in Gruppen, wenn es um den unterschiedlichen Verbrauch geht, z.B. wenn sich Wohn- sowie Gewerberäume in einem Gebäude befinden
  • wenn man die Wärme für Brauch- und Heizwasser getrennt erfassen möchte
  • wenn die Verwendung von Heizkostenverteilern keinen Sinn macht
  • zur Überprüfung der Wirtschaftlichkeit einer Solarthermie-Anlage
Der Wärmezähler am Heizkörper für die genaue und gerechte Abrechnung
Der Wärmezähler am Heizkörper für die genaue und gerechte Abrechnung

Aufbau: Bestandteile

Zu einem Wärmezähler gehören die drei Bestandteile

  • Messgerät
  • Temperaturfühler und
  • Rechenelektronik.

Mit einer auf Außenstehende kompliziert wirkenden Rechenformel werden alle Angaben und Informationen in dem elektronischen Rechenwerk verarbeitet. Im Ergebnis wird die verbrauchte Wärmemenge auf einem Display angezeigt. Temperaturfühler, Ultraschallzähler und Volumenmessteil sind in den Vorgang zum geeichten Wärmezählen eingebunden.

Unterschiedliche Modelle

Der Wärmezähler wird von mehreren Herstellern in verschiedenen Ausführungen und Modellen angeboten. Sie unterscheiden sich in Zusatzleistungen wie Speicherung und Auswertung von gemessenen Tages- oder Monatswerten.

Zu den gängigen Bauarten der Wärmezähler gehört der Kompaktwärmezähler, bei dem das Rechenwerk und das Volumenmessteil eine Baueinheit sind. Die Genauigkeit des Wärmezählens steht und fällt mit der Geräteeichung. Ein fehlerhaftes Messergebnis ist in den meisten Fällen auf den Defekt eines der beiden Bauteile zurückzuführen.

Bei Verbund-Modellen gibt es einen Geräteverbund. Volumenmessteil, Temeperaturfühler und Rechner sind dabei als Verbund ausgelegt.

Im Handel sind neben mechanischen auch Ultraschall-Wärmezähler zu finden. Großer Vorteil ist die genaue Messung; außerdem muss man nahezu keinen Verschleiß befürchten - im Messrohr gibt es keinerleib bewegliche Komponenten.

Es wird im Heizungskreislauf nur ein geringer Druckverlust erzeugt, sodass ein Großteil an Pumpenenergie gespart werden kann. Die Versorgung erfolgt mittels Batteriestrom. Die Datenmessung erfolgt zügig und simpel.

Auf Geräteeichung bestehen

Bewohner von Haus oder Wohnung, deren Wärmeverbrauch von einem Wärmezähler ermittelt wird, sollten durch eine dauerhafte und sich wiederholende Geräteeichung sicherstellen, dass alle Komponenten des Wärmezählers reibungslos und defektfrei arbeiten.

Bei der Eichung erfolgt zunächst eine einzelne Prüfung der Temperaturfühler. Anschließend bildet man Paare mit übereinstimmender Fehlerkennlinie; diese darf man dann nicht mehr trennen.

Die Volumenmessstelle wird unabhängig untersucht. Bei der Monate werden alle Komponenten miteinander verbunden. Die Eichgültigkeit beläuft sich auf fünf Jahre; anschließend ist eine Nacheichung notwendig.