Störungen an der Heizung und mögliche Lösungen

Den Ausfall einer Heizung dürfte man relativ schnell aufgrund der sinkenden Raumtemperatur merken. Grund hierfür kann eine etwaige Störung der Heizanlage oder des Heizkörpers selbst sein. Nicht alle dieser Probleme erfordern den Einsatz eines Fachmanns. Was sind die häufigsten Störungen bei Heizkörpern und wie kann man diese beheben? Wir haben die Lösung.

Britta Josten
Von Britta Josten

Ohne die geliebte Heizung möchte während der kalten Monate wohl niemand auskommen müssen. Für den Bewohner ist der Heizkörper etwas Selbstverständliches. Was für einen großen Nutzen man aus diesem ziehen kann, fällt häufig erst dann auf, wenn die Heizung plötzlich nicht mehr funktioniert.

Ob kalter Heizkörper, störende Geräusche oder ein Tropfen - die möglichen Störungen sind vielfältig, und ebenso deren Ursachen. In manchen Fällen kommt man nicht ohne einen Heizungsinstallateur aus. In anderen Fällen jedoch kann man selbst tätig werden und das ein oder andere Problem beheben.

Störungen am Heizkörper

Die Ursache für eine Heizstörung kann einerseits im Heizkörper selbst zu finden sein.

Problem: der Heizkörper wird ungleichmäßig warm

In diesem Fall kommt es häufig zu einer Ansammlung von Luft in den Rohren des Heizkörpers. In der Folge kann das gewärmte Wasser nicht mehr ungehindert durch die Leitungen fließen und der Heizkörper kühlt - an einigen Stellen - ab.

Behoben werden kann dieser Missstand durch das so genannte Entlüften des Geräts. Hierzu wird dessen Ventil aufgedreht und die Luft entlassen, bis nur noch Wasser aus dem Ventil austritt.

Das Entlüften kann zudem leicht selbst vorgenommen werden und bedarf weder teurem Werkzeug noch einem Fachmann. Lesen Sie hier, wie Sie dabei am besten vorgehen.

Problem: der Heizkörper wird nicht warm

Wird der Heizkörper jedoch überhaupt nicht warm und bleibt stattdessen vollständig kühl, können die Ursachen in

  • einem nicht aufgedrehten Thermostat
  • einer ausgestellten Umwälzpumpe
  • einem zu niedrigen Wasserdruck im Heizkreislauf
  • einer falschen Einstellung der Steuerung oder
  • fehlendem Brennstoff

liegen. Die Lösung erfolgt somit abhängig von der Ursache. So gilt es, zu überprüfen, ob genügend Brennstoff vorhanden ist. Unter 15 Zentimeter sollte die Füllhöhe nicht sinken.

Bei der Kontrolle der Heizungssteuerung sollte man darauf achten, ob das Problem möglicherweise in einer aktivierten Nachtabsenkung am Tag zu finden ist. Der Wasserdruck sollte zwischen 1,2 und 1,8 bar liegen - ist er zu niedrig ist, kann es passieren, dass sich die Heizung automatisch abstellt.

Das Raumthermostat sollte aufgedreht sein. Oftmals liegt die Ursache auch in einer falsch eingestellten Zeitschaltuhr.

Schließlich sollte man auf eine aktivierte Umwälzpumpe achten. Möglich ist auch, dass ein Fehlercode auf dem Display erscheint. Mithilfe der Bedienungsanleitung sollte man das Problem - und die passende Lösung - finden.

Störungen an der Heizung können im Winter sehr unangenehm sein
Störungen an der Heizung können im Winter sehr unangenehm sein

Problem: die Heizung macht Geräusche

Funktionsstörungen der Heizung machen sich häufig auch durch verschiedenste Geräusche am Heizkörper bemerkbar. Hier kommt es darauf an, in welche Richtung diese Geräusche gehen.

Bei einem Blubbern und Plätschern kann sich Luft im Heizkörper befinden - hier hilft die bereits erwähnte Entlüftung. Geht das Geräusch eher in Richtung Knacken oder Klopfen, können folgende Probleme bestehen:

  • das Vertauschen von Vor- und Rücklauf
  • aneinander reibende Rohrsysteme
  • eine fehlerhafte Druckverteilung
  • ein falsch eingestelltes Überströmventil

Je nach Situation können folgende Tipps helfen:

  • ein hydraulischer Abgleich
  • die Überprüfung von Vor- und Rücklauf: beim Aufdrehen der Heizun gsollte zuerst das Vorlaufrohr (führt zum Thermostat) als erstes warm werden

Wurden Vor- und Rücklauf tatsächlich vertauscht, sollte ein Heizungsinstallateur informiert werden. Dieser kann auch überprüfen, ob die Heizungsrohre spannungsfrei sind.

Problem: der Heizkörper tropft

Bei einem undichten Heizkörper kann es zum Tropfen oder aber zu unangenehmen Gerüchen kommen. Eine defekte Gummidichtung ist häufiger Auslöser. Der Austausch erfolgt in der Regel von einem Fachmann.

Zu den weiteren möglichen Ursachen zählten undichte Nähte oder defekte Heizungsrohre, beispielsweise aufgrund von Materialfehlern oder Fremdeinwirkung. Besonders bei größerem Wasserverlust sollte man nicht lange warten und einen Heizungsinstallateur anrufen.

Problem: Heizung zieht Luft bzw. verliert Druck

Besonders bei älteren Anlagen kann es zu einem Druckverlust kommen. Zu den möglichen Gründen zählt das kürzlich nachgefüllte Heizungswasser, welches die Mindesttemperatur noch nicht erreicht hat, ein Wasserverlust (s. vorheriger Punkt) oder ein kaputtes Ausdehnungsgefäß.

Es gilt, den Druck der Heizungsanlage zu erhöhen. Fällt dieser wieder ab, liegt die Störung vermutlich in dem defekten Ausdehnungsgefäß - dieses muss vom Fachmann ausgetauscht werden.

Problem: die Heizung lässt sich nicht mehr ausstellen

Wenn die Heizung sich nicht mehr ausstellen lässt, ist in der Regel ein klemmendes Thermostatventil der Auslöser. Um das Problem zu beheben, dreht man die Überwurfmutter mithilfe einer Wasserpumpenzange auf und nimmt den Thermostatkopf ab.

Dadurch wird ein Stift freitgelegt. Dieser muss nun mit der Zange angedrückt und in alle Richtungen bewegt werden, um ihn zu lockern. Anschließend schraubt man den Thermostatkopf erneut an.

Störungen an der Heizungsanlage

Des Weiteren kann es sein, dass die Heizungsanlage selbst für die Störungen verantwortlich ist. Hierzu sollte die Hauptanlage genauer untersucht werden. Absolute Laien sollten von dieser Maßnahme allerdings Abstand nehmen, da durch unbeholfene Reparaturversuche auch schnell schlimmere Schäden auftreten können.

Zunächst einmal kann es im Falle einer Störung sein, dass die Düse verstopft ist. Dies kann beispielsweise passieren, sobald die Saugdüse zu weit in den Tank ragt und den Schlamm des Tankbodens mit aufsaugt. In einem solchen Fall sollte die Reinigung des Filters Abhilfe schaffen.

Darüber hinaus ist es denkbar, dass der Ölfilter selbst zu stark verschmutzt ist. In diesem Fall kann dieses Baustück entweder ersetzt oder gereinigt werden. Letzteres erreicht man durch ein Erwärmen des Ölfilters mit einem Heißluftgerät, wonach sich die Verunreinigungen ablösen lassen.

Letztlich kann es sich bei regelmäßig auftretenden Störungen noch lohnen, dem Heizöl etwas Additive beizumischen. Hierbei handelt es sich um Zusätze, welche die Fließeigenschaften der Ölmasse verbessern, wodurch es seltener zu Verstopfungen in der Heizungsanlage kommt.

Insgesamt können Störungen im Heizungsbereich vielerlei Gründe haben. Im Zweifelsfall sollte dabei stets ein Fachmann eingeschaltet werden. Schließlich besitzen Laien häufig überhaupt nicht die entsprechenden Gerätschaften, um das Problem beheben zu können.