Temperaturen entscheiden über Hausbau im Winter

Im Zweifelsfall sollten Bauherren bei niedrigen Temperaturen lieber auf Bauarbeiten zu verzichten

Von Ingo Krüger
19. Dezember 2014

Über einen milden Winter freuen sich alle Häuslebauer. Liegen die Temperaturen dagegen unter fünf Grad Celsius drohen Schäden am Bau.

Vor allem wassergebundene und wasserlösliche Baustoffe, wie etwa

werden durch Frost beeinträchtigt.

Mörtel und Kleber

Mörtel und Kleber halten nicht, wenn auf einer Baustelle Maurerarbeiten bei zu niedrigen Temperaturen stattfinden. Sie zerbröseln, und es bilden sich Risse. Dies könne ein gravierender Baumangel werden, warnt die Bayerische Ingenieurekammer-Bau.

Beton, Baustahl und Schalungen

Auch Beton ist kälteempfindlich. Mischgut und Zugabewasser müssen bei der Betonherstellung unter Umständen erwärmt werden.

Folien oder Platten sind erforderlich für den Schutz gegen

Holz- oder Stahlschalungen sowie der Baustahl benötigen ebenfalls Wärme.

Vorsichtsmaßnahmen bei Innenarbeiten

Innenarbeiten sind genauso schwierig. Leckagen und andere Schäden können entstehen, wenn Wasserleitungen bei zu geringen Temperaturen verlegt werden.

Bauherren sollten zudem darauf achten, dass die Dachbodenluke geschlossen ist, wenn die unteren Stockwerke eines Hauses geheizt werden. Ansonsten zieht die Feuchtigkeit nach oben und schlägt sich an den kühlen Dachsparren nieder.

Dies sind geeignete Bedingungen, damit sich Schimmelpilze bilden können. Im ungünstigsten Fall verschimmeln die Dachbalken daraufhin so stark, dass sie später ausgewechselt werden müssen.

Expertenmeinung einholen

Das Errichten eines Hauses im Winter ist nicht einfach. Bauherren sollten darauf achten, dass die beteiligten Firmen wissen, wie sie bei niedrigen Temperaturen vorgehen müssen.

Risiken für das Bauwerk sind jedoch nicht ganz auszuschließen. Außerdem drohen höhere Kosten. Die Ingenieurekammer-Bau rät daher, im Zweifelsfall lieber auf Bauarbeiten zu verzichten.