DIY - Kreative Tipps für die eigene Hängematte

Eine Hängematte sollte möglichst bequem sein; schließlich dient sie als Ruhe- und Schlafgelegenheit. Gleichzeitig ist eine robuste Verarbeitung und sichere Befestigung nötig. Beide Punkte sollten somit auch bei einer selbst hergestellten Hängematte beachtet werden. Man kann sie dabei sowohl knüpfen als auch nähen. Holen Sie sich kreative Tipps zum Knüpfen und Nähen Ihrer eigenen Hängematte.

Britta Josten
Von Britta Josten

Grundlegende Gedanken zur eigenen Hängematte

Eine Hängematte vermittelt Urlaubsatmosphäre. Ob zuhause, auf dem Balkon oder im Garten - sie bietet eine ganz besondere Entspannungsmöglichkeit. Im Handel gibt es unterschiedliche Hängematten für sämtliche Bedürfnisse. Es ist jedoch auch möglich, sich selbst eine Hängematte zu nähen oder zu knüpfen.

Bevor man sich jedoch an die Arbeit macht, sind ein paar grundlegende Entscheidungen zu treffen. So sollte man sich beispielsweise fragen,

  • ob die Hängematte für drinnen oder draußen konzipiert werden soll
  • welche Befestigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen
  • ob man sie alleine oder z.B. zusammen mit dem Partner oder den Kindern nutzen möchte
  • wie hoch die Hängematte befestigt werden soll
  • welche Farbe die Hängematte haben soll
  • ob man eine Hängematte aus Schnüren oder Stoff bevorzugt

Letzter Punkt ist entscheidend für die Machart. Dementsprechend geben wir zwei Beispiele, wie eine Hängematte geknüpft bzw. genäht werden kann.

Die selbstgemachte Hängematte aus Garn: eine Hängematte knüpfen

Hängematten aus Garn haben den Vorteil, dass sie sich jeder Körperform anpassen und eine bequeme und sichere Liegeposition ermöglichen. Diese Hängemattenart lässt sich mit ein bißchen Geduld und Ausdauer auch selbst herstellen. Eine Anleitung und das richtige Garn spielen dabei eine wichtige Rolle.

Für das Knüpfen einer Hängematte benötigt man festes, dickes und nichtelastisches Garn. Dieses erhält man in Seglerfachgeschäften oder im Internet, seltener in Bastelläden oder im Baumarkt. Für die Stabilität und den Liegekomfort ist das richtige Garn unbedingt erforderlich.

Vorbereitungen

Zu Beginn der Arbeit muss das Garn in ca. zwanzig Schnüre geschnitten werden, die jeweils zehn Meter lang sind. Diese Schnüre werden nun doppelt gelegt und anschließend über ein horizontal straff gespanntes Seil gelegt, so dass die zwei Schnurenden durch die Öse am anderen Ende gesteckt und festgezogen werden.

In gleichmäßigen Abständen von ca. 3-5 cm knotet man die anderen Schnüre auf die gleiche Art an dem Seil fest, so dass nun alle Garnschnüre von der horizontalen Halterung hinabhängen. Jede Schnur besteht nun aus zwei Einzelschnüren, die jeweils fünf Meter lang sind.

Anleitung

Nun kann die Knotenarbeit beginnen. Anzusetzen ist ca. 50 cm unter dem gespannten Seil. Je nach Geschmack und handwerklichem Geschick kommen verschiedene Knoten in Frage.

Zu den einfachen Knoten gehören unter anderem die Bretzel- und Achterknoten. Hier werden die Schnüre zu Schlingen miteinander verbunden. Es muss immer die eine Schnur des ersten Schnurpaares mit einer des zweiten Paares verknüpft werden usw.

Wichtig ist, dass die Knoten immer auf gleicher Höhe, also parallel zum gespannten Seil ausgerichtet und fest gezogen werden. Ist die erste Knotenreihe fertig, muss die Maschenbreite bestimmt werden.

Mit einem Abstandshalter kann dieser Breite entsprechend die zweite Knotenreihe angesetzt werden. So fährt man fort, bis nur noch 50-60 cm Schnur übrig sind oder die gewünschte Hängemattenlänge erreicht ist.

Jeweils sechs doppelt gelegte Schnüre bilden nun die etwas dickeren Seitenschnüre. Diese werden an beiden Außenseiten ebenfalls am gespannte Seil befestigt und entlang der äußeren Maschen und unter Einbindung dieser zu einem Zopf geflochten.

Anschließend kann die fertig geknüpfte Hängematte von dem gespannten Seil gezogen werden. Die etwa 50 cm langen Schnurenden an beiden Kopfenden werden nun - je nach Wunsch - entweder über einen Ring direkt, oder aber zunächst durch einen Spreizstab geschoben und anschließend miteinander verknotet.

Die selbstgemachte Hängematte aus Stoff: eine Hängematte nähen

Das Gewicht, welches eine Hängematte tragen muss, spielt eine wichtige Rolle bei der Frage, welcher Stoff gewählt werden soll. Generell ist ein stabiler und fester Stoff zu empfehlen.

Soll die Matte jedoch mehr als 90 Kilogramm tragen, müssen weitere Maßnahmen zur Stabilisierung bedacht werden, wie

  • die Wahl eines deutlich robusteren Stoffes
  • die Nutzung von zusätzlichen Seilen oder Gurten
  • die Verwendung von mehr Ösen

Abgesehen davon ist es gar nicht so schwer, sich seine eigene Hängematte zu nähen. Man benötigt:

  • 2 x 1 Meter Stoff (große Menschen sollten ein größeres Stoffstück wählen)
  • ein etwa 25 Meter langes, nicht dehnbares Seil
  • eine Nähmaschine, alternativ Nadel und Faden
  • festes Nähgarn
  • zwei stabile große Metallringe (erhältlich im Baumarkt)
  • 20 Ösen, Durchmesser: 20 mm
  • passendes Werkzeug (in der Regle mitgeliefert)
  • einen Hammer
  • ein Bügeleisen
  • ein Feuerzeug
  • Schneiderkreide oder Stoffmarker
Die Hängematte aus Stoff kann man auch selbst nähen
Die Hängematte aus Stoff kann man auch selbst nähen

Anleitung

Zunächst gilt es, den Stoff festzunähen. Man klappt die langen und kurzen Stoffenden um ca. 3,5 Zentimeter um und näht sie fest. Für mehr Stabilität legt man Vlieseline auf die umgelegten kurzen Stoffbahnen.

Die kurzen Enden werden nun noch einmal umgeschlagen und festgenäht. Wichtig ist, auf einen Abstand von 2,5 Zentimetern zwischen Stoffrand und Naht zu achten.

Im nächsten Schritt müssen die Ösen angebracht werden. Die entsprechenden Punkte können auf dem Stoff mithilfe der Kreide oder Marker aufgezeichnet werden. Je zehn Ösen auf jeder kurzen Seite werden dabei festgeschlagen.

Jetzt geht es an die Befestigung der Seile: aus dem langen Seil schneidet man zehn gleichlange Stücke, fünf für jede Hängemattenseite. In deren Mitte legt man je einen Ring und schlingt das Seil darum.

Die zehn Enden sollten gerade herunterhängen. Von links nach rechts werden sie durchnummeriert. Ende 1 wird unter das zweite, über das dritte usw. gelegt.

Das letzte Ende webt man entsprechend unter das neunte, über das achte usw. Dies wird mit Ende 2 und 9, 3 und 8 sowie 4 und 7 weitergeführt. An den nicht verwebten Enden 5 und 6 zieht man den Knoten fest.

Nun gilt es, die Seile durch die Ösen zu stecken. Man beginnt mit den Enden 5 und 6 in den mittleren Ösen. Es folgen die Enden 7 und 4, 8 und 3, 9 und 2 sowie 10 und 1 in die ganz linken bzw. rechten. Die Seile sollten gut festgeknotet und die Enden bestenfalls mit einem Feuerzeug verödet werden.

Zu guter Letzt geht es an die Befestigung. Die Hängematte kann mithlfe von Seilen und starken Karabinern an zwei Bäumen oder Wänden fixiert werden.