Das erste Feuerzeug der Menschheit: 790.000 Jahre alt und zuverlässig

Durch drei Komponenten nutzten Menschen bereits vor langer Zeit die Vorteile des "Feuers to go"

Von Cornelia Scherpe
8. August 2016

Viele Menschen haben ein Feuerzeug in der Tasche und zünden damit nicht nur Zigaretten an, sondern genießen beispielsweise die Outdoor-Romantik beim Camping. Wie man ein Feuer entfacht ist für moderne Menschen selbstverständlich und doch gilt die Entdeckung bis heute als großer Sprung der Menschheit. Nur die Entwicklung der Sprache zieht damit gleich.

Feuer als Zubereitungs- und Wärmequelle

Forscher gehen davon aus, dass der Mensch seit rund 1,8 Millionen Jahren damit vertraut ist, dass Feuer zur Nahrungsbereitung und als Wärmequelle genutzt werden kann. Dabei waren die ersten Feuer immer ein Hoffen auf den Zufall. Entzündete Bäume nach einem Gewitter und die Glut eines Vulkanausbruchs wurden genutzt und zu klassischen Konstrukten getragen, wie man sie noch heute als Lagerfeuer kennt: Es gab einen Platz vor der Höhle und nur dort konnte ein brennender Ast benutzt werden.

Das brennt wie Zunder

Das "Feuer to go" kennt der Mensch allerdings auch schon eine lange Zeit, wie Funde gezeigt haben. Rund 790.000 Jahre ist das erste, bekannte Feuerzeug alt. Mit einem heutigen Zippo hat es natürlich noch wenig gemein. Das Ur-Feuerzeug besteht aus drei Bestandteilen:

  1. Der eigentliche Feuerstein ist aus einer grau-brauen Substanz und wird
  2. auf die zweit Komponente, ein Mineral namens Pyrit, geschlagen.
  3. Wer das mit Geschick anstellt, kann Funken erzeugen und diese auf einen getrockneten Baumschwamm übertragen.

Im Pyrit befinden sich Eisensulfidkristalle und diese können durch den Feuerstein zur Funkenbildung führen. Der gut brennbare Schwamm stammt von einem Pilz, dessen Name heute noch sprichwörtlich ist: Zunder. Der Ausspruch etwas brennt wie Zunder hat seine Wurzeln streng genommen also im ersten Ur-Feuerzeug der Menschheit.