Bauernhaus

Mit dem Bauernhaus, umgangssprachlich auch Bauernhof genannt, wird ein Gebäudeanordnung bezeichnet, in der sowohl gewohnt wird als auch der familiär unterhaltene landwirtschaftliche Betrieb untergebracht ist. Lesen Sie über die Merkmale des Bauernhauses und informieren Sie sich über die Vorzüge.

Britta Josten
Von Britta Josten

Das gesamte Areal des Hofgeländes als solches ist der eigentliche Bauernhof. Das Bauernhaus ist das Haupthaus, in dem gewohnt und gelebt wird. Das galt in früheren Jahrhunderten in erster Linie für die Bauernfamilie.

Mehrere Gebäude mit unterschiedlichen Nutzungsarten

Um das Haus herum sind, abhängig von der Größe des landwirtschaftlichem Betriebes, die unterschiedlichen Gebäude angeordnet. Dazu gehören

  • Scheunen
  • Stallungen sowie
  • Lagerräume oder
  • Unterstellflächen für die landwirtschaftlichen Maschinen.

Das Bauernhaus war das Refugium der Hofinhaberin mit ihrem Mägden, während sich der Inhaber, also der Bauer vorwiegend im Freien und in den übrigen Gebäuden aufhielt.

Das Bauernhaus ist sowohl vom Grundriss als auch von der Einrichtung und Nutzung her regional sehr verschiedenartig. Unterschieden wird zum Beispiel in

  • eingeschossige Einhäuser
  • den Zwei-, Drei- oder Vierseithof, auch Vier- oder Mehrkanthof genannt.

Wenn um das Bauernhaus herum im Laufe von Jahrzehnten weitere Gebäude errichtet wurden, dann entwickelte sich daraus ein Haufenhof. Für die Bauernhäuser auf den Bauernhöfen gab und gibt es nur in seltenen Fällen feste Bauvorgaben, ganz im Gegensatz zu Wohngebieten mit Flächennutzungs- und Bebauungsplänen.

Der Bauer konnte im Grunde genommen auf seinem eigenen Grund und Boden planen und wirtschaften, wie er es für richtig hielt. Er war selbstständig, selbstverantwortlich und insofern keinem Dritten Rechenschaft schuldig.

Mit Entwicklung der Wohnkultur im Bauernhaus ergab sich auch die räumliche Trennung von den Wirtschaftsräumen. Stallungen, Speicher und andere Nutzräume wurden nicht mehr direkt angebaut, sondern räumlich separiert. Alles blieb jedoch auf dem Gelände des Bauernhofes, also rund um das Bauernhaus herum.

Leben und Arbeit auf dem Bauernhof

Im Gegensatz zum Gutsherrn auf dem Gutshof verrichtet der Bauer, zusammen mit den Familienangehörigen und seinen Mitarbeitern, alltägliche Arbeiten auf dem Bauernhof. Der Gutsherr leitet das Gut als einen großen bis sehr großen Bauernhof.

Er fungiert als Arbeitgeber, während die Alltagsarbeit in der Landwirtschaft von Angestellten erledigt wird. Der Gutsherr ist nicht immer der Gutseigentümer, sondern als Gutsverwalter vielfach ein leitender Angestellter.

Das Bauernhaus in ländlichen Gebieten
Das Bauernhaus in ländlichen Gebieten

Varianten und Hinweise zum Denkmalschutz

Denkmalgeschütze Häuser können sehr teuer werden
Denkmalgeschütze Häuser können sehr teuer werden

Hierzulande unterscheidet man grundsätzlich das Hallenhaus mit einem längs geteilten Grundriss sowie Häuser mit quer geteilten Grundrissen; letztere sind häufiger vertreten. Dabei sind Stallgänge und Flure sowie die weiteren Versorgungswege quer zur Firstrichtung angeordnet.

Wer ein Bauernhaus erwerben möchte, wird häufiger auf denkmalgeschützte Bauten treffen. In der Regel wird dieses bereits einige Umbauten hinter sich haben.

Wer ein solches Bauernhaus sanieren möchte, wird also meist nicht auf den ursprünglichen Bauzustand achten müssen. Erst den Zustand bei EIntragung in die Denkmalschutzliste ist entscheidend.

Vor- und Nachteile

Die Entscheidung für ein Bauernhaus bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Zu den Vorteilen gehören:

  • ein großes Raumangebot, da häufig auch Nebengebäude genutzt werden können
  • es sind häufig besondere Gestaltungsmöglichkeiten gegeben
  • oft gehört ein riesengroßes Außengelände zum Haus dazu
  • manchmal lassen sich Sanierungsarbeiten an denkmalgeschützten Objekten mithilfe der Denkmalpflege finanzieren

Mögliche Nachteile wären:

  • bei begrenztem Budget handelt es sich eher selten um einen modernen Wohnkomfort
  • es gibt immer wieder Reparaturmaßnahmen, die fällig werden
  • denkmalgeschützte Gebäude bringen Einschränkungen in Sachen Gestaltung/Renovierung mit sich
  • das Haus liegt oft nicht wirklich zentral, sondern eher abgelegen - für viele aber auch ein Vorteil

Geeignet ist ein Bauernhaus besonders für Menschen, die einen großen Platzbedarf haben, diejenigen, die die historische Bausubstanz zu schätzen wissen sowie Familien mit Kindern.