Design-Studenten wollen Gefängnisse wohnlicher machen - neue Möbel für den Knast

Besonderes Jugendprojekt: Design-Studenten kreieren moderne Möbel für Gefängnis

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2010

Ein Gefängnis soll eigentlich abschreckend wirken und seine "Gäste" daran erinnern, dass sie hier eine Straftat absitzen. Einige junger Design-Studenten hatten einen freiwilligen Probeaufenthalt allerdings als dermaßen beängstigend und deprimierend empfunden, dass sie auf die Idee für ein Studienprojekt kamen. Sie möchten Knastmöbel entwerfen.

Optische Vergrößerung von Gefängniszellen durch moderne Möbel

Die Jugendstrafanstalt "Ichtershausen" nahe Erfurt war ihre Inspirationsquelle. Unter der Anleitung ihres Professors kümmern sich die 14 jungen Erwachsenen nun um pragmatische und dennoch schöne Möbel für die Menschen hinter Gittern. Die Leiterin des Gefängnisses hat nach einiger Zeit zugestimmt und nun wird das Stilempfinden der Studenten auf die Probe gestellt. Erste Entwürfe liegen schon vor.

Künstlerische Freiheit unterliegt klaren Auflagen

Die Möbel sind für junge Leute, da es eine Jugendstrafanstalt ist. Daher sind sie schräg und modern und haben keine Fußteile. Die "schwebenden" Möbel sollen die kleinen deprimierenden Zellen optisch vergrößern. Die Studenten haben aber keine komplette künstlerische Freiheit, denn im Gefängnis gibt es klare Auflagen damit die Gefangenen sich und andere nicht damit verletzten können. So muss das Material der Möbel fest sein, um Vandalismus einzudämmen und darf keine Einzelteile und scharfe Kanten haben.