Bücherregale - Arten, Merkmale und Hinweise zur Befestigung

Wer seine Bücher gut geschützt und sortiert wissen möchte, wird sich in der Regel für ein Bücherregal entscheiden. Besonders bei vielen Exemplaren machen eigens für sie aufgestellte oder aufgehängte Regale Sinn. Dabei gibt es unterschiedliche Varianten; wichtig ist stets, dass diese gut befestigt werden, schließlich bringen Bücher einiges an Gewicht mit. Informieren Sie sich über Arten, Merkmale und Befestigungsmöglichkeiten von Bücherregalen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Bücherregale - literarische Schätze richtig präsentiert

Wenn es um Bücher geht, nutzen viele Menschen heutzutage die digitale Variante - praktisch, da man gleich mehrere Bücher zur Verfügung hat, die man auch stets einfach in der Handtasche oder im Rucksack verstauen kann. Andere wiederum bevorzugen das klassische Buch, um etwas in der Hand zu halten und den typischen Buch-Geruch zu genießen. So kann das Lesen in diesem Fall auch zum Highlight werden, bestenfalls so gemütlich wie möglich.

Zur gemütlichen und wohnlichen Atmosphäre trägt dabei - neben dem Lieblingssessel und dem passenden Licht - nicht selten auch das Bücherregal bei. Es kann zum Highlight eines Raumes werden, oder sich perfekt in diesen einbetten. Gleichzeitig sorgt man dafür, dass man jedes Buch gleich zur Hand hat - vorausgesetzt man hat die Bücher zumindest bei einer großen Menge entsprechend sortiert -; je nach Regalvariante gehen sogleich auch Ordnung und der Schutz vor Staub mit einher.

Entscheidend ist, dass man einen guten Zugang zu seinen Büchern hat, und diese mit einem Handgriff herausnehmen und wieder einsortieren kann. Der Markt hält eine große Vielfalt an Bücherregalen bereit.

Varianten des Bücherregals

Ob Sie Ihre Lieblingsbücher gern offen präsentieren oder dezent hinter Schranktüren verstauen möchten: Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Varianten des Bücherregals. Wer auf der Suche nach einem passenden Bücherregal ist, der hat die sprichwörtliche Qual der Wahl. Neben verschiedensten Größen, Materialien und Farben kommt das Möbelstück auch in ganz unterschiedlichen Ausführungen daher.

Offenes Regal

Ein echter Klassiker und ideal für alle, die gern zeigen, was sie haben, ist das offene Regal. Hier können Sie Ihre liebsten Schmöker perfekt präsentieren - was allerdings nur Eindruck macht, wenn Sie auch regelmäßig Staub wischen: Die nach vorne hin offenen Regale bieten den unliebsamen Flusen freien Zugang auf Buchrücken und -seiten. Neben komplett offen gestalteten Bücherregalen gibt es außerdem solche mit einer Rückwand, welche besonders elegant wirken.

Geschlossene Regale

Durch ganz andere Eigenschaften beeindrucken geschlossene Aufbewahrungsmöglichkeiten. Ob mit einer Schranktür zum Aufziehen oder -schieben, als einzelnes Bücherregal oder in einer Schrankkombination: Geschlossene Elemente sind in zahlreichen Ausführungen für jeden Wohnstil erhältlich.

Diese Variante ist ideal für alle, die einen besonders aufgeräumten Look bevorzugen. Die einheitlichen Korpusflächen beruhigen einen Raum - besonders wichtig zum Beispiel in kleinen Wohnungen und Zimmern, die insgesamt eher voll gestellt wirken.

Netter Nebeneffekt: Hinter verschlossenen Türen sind die Bücher bestens vor Staub geschützt.

Regal mit Glastür

Eine perfekte Kombination aus offenem Regal und geschlossenem Schrank: Das Bücherregal mit Glastür. Hier kommen die literarischen Schätze besonders gut zur Geltung - gern auch mit eingebauter Beleuchtung, welche in zahlreichen Bücherschränken gleich inklusive ist. Die Bücher immer im Blick und trotzdem Staub geschützt: Wem diese Aspekte wichtig sind, der sollte auf diese Variante zurückgreifen.

Weitere ausgefallenere Varianten

Neben den vorgestellten Eigenschaften gibt es zahlreiche weitere. So können Bücherregale nicht nur gestellt, sondern auch an die Wand gehängt werden: Eine tolle Möglichkeit für alle Wohnungen, in denen Platz sparende Lösungen gefragt sind.

Ganz nebenbei kommen Wandregale fürs Buch in verschiedensten Formen daher - vom klassischen Stellbrett bis zur originell geformten Bücherschnecke. Und auch diese Variante kommt an: Spezialmöbelstücke sind stilvoller Raumteiler und (meist offenes) Bücherregal in einem.

Tipps zum Kauf

Doch nach welchen Kriterien geht man beim Kauf am besten vor, um die richtige Auswahl zu treffen? Entscheidende Faktoren sind

  • der persönliche Geschmack
  • die Anzahl der Bücher sowie
  • die Raumgegebenheiten.

Klar ist, dass ein leidenschaftlicher Leser und Sammler eine andere Variante wählen wird und muss, als ein Gelegenheitsleser. Auch die Dicke der Bücher ist von Bedeutung: sehr dicke Bücher werden in einem filigranen Modell nicht gut wirken.

Klassische Bücherregale in Form von Wandregalen eignen sich gut für schmale und kleinere Räume. Es gibt unterschiedliche Breiten und Höhen, sodass das passende Modell schnell gefunden werden sollte.

Verfügt man über einen großen Raum, in dem man seine Bücher unterbringen möchte, wird man sich vielleicht eher für eine ganze Regalwand entscheiden - hier passen zudem auch noch diverse Dekoobjekte und Fotos mit drauf. Wählt man ein freistehendes Modell, kann man dies ganz praktisch auch als Raumteiler verwenden - auch dies macht nur bei einer entsprechenden Raumgröße Sinn.

Wer über genügend Raum verfügt und seine Sammlung mit der Zeit erweitern möchte, für den eignen sich modulare Regalsysteme. Diese lassen sich mit entsprechenden Anbauteilen stets vergrößern.

Bei der Wahl des Regals sollte man sich auch überlegen, ob man die Bücher in den Mittelpunkt setzen möchte, oder lieber das Regal selbst. In letzterem Fall kann man sich natürlich auch für einen echten Hingucker in Form von schrillen Farben oder außergewöhnlichen Materialien wie z.B. Eisen oder Stahl entscheiden. Zu jedem Stil passen hingegen Holzregale - möchte man sich im Landhausstil oder maritimem Stil einrichten, oder soll es lieber in Richtung Industrie Chic gehen? Mit der heutigen Auswahl an Bücherregalen ist alles möglich.

Das richtige Bücherregal für die eingenen 4 Wände ist Geschmackssache
Das richtige Bücherregal für die eingenen 4 Wände ist Geschmackssache

Für welche Variante man sich auch entscheidet - wichtig ist ausreichend Halt und Stabilität...

Bücherregale sicher befestigen

Bücherregale sind meist starken Belastungen ausgesetzt und müssen viele Kilogramm Bücher tragen. Damit ein Regal diesen Anforderungen standhält und nicht die Gefahr besteht, dass es aus der Wand bricht oder umkippt, sollte es vor Einräumung sicher an der Wand befestigt werden. Die Art der Befestigung ist dabei anhängig vom Typ des Regals.

Standregale

Eine große Anzahl von Büchern hat in Standregalen Platz. Diese Regale sind sehr belastbar, da sie auf der Erde stehen. Stand- und kippsicher werden diese Regale allerdings erst dann, wenn sie an der Wand festgeschraubt werden.

Hierbei sollte man folgendermaßen vorgehen. Zunächst sollte das leere Regal an einem festgelegten Standort ausgerichtet werden.

Bei unebenen Böden ist es wichtig, dass das Regal mit kleinen Keilen oder Unterlegscheiben beim waagerechten Stehen unterstützt wird. Nun kann das Möbelstück mit Winkeln oder elastischen Riemen an der Wand befestigt werden.

Pro Regal reichen ein bis zwei Verbindungen zur Wand. Am sichersten steht das Regal, wenn die Winkel am oberen Ende befestigt werden.

Soll eine ganze Regalwand befestigt werden, muss nicht jedes Einzelteil an der Wand festgemacht werden. Allerdings sollten in diesem Fall alle Regale untereinander verschraubt werden.

Wandregale

Wandregale sind meist kleiner als Standregale und müssen nicht so viel Gewicht tragen. Da sie allerdings keinen Kontakt zum Boden haben und die ganze Last auf den Wanddübeln liegt, müssen sie fest im Mauerwerk verankert werden.

Die meisten Wandregale sind bereits mit kleinen Löchern an der Rückseite ausgestattet. Mit diesen wird das Regal in Wandhaken oder Schrauben eingehängt. Sechs bis acht Löcher pro Regal sind ausreichend, um es sicher zu befestigen.

Damit die Last optimal auf die Dübel verteilt wird, sollten die Löcher gleichmäßig auf der Rückwand verteilt sein. Je länger die Dübel und Schrauben sind, desto mehr Gewicht kann das Regal anschließend tragen.

Oft handelt es sich bei dem mitgelieferten Zubehör um Standardzubehör, längere Dübel und Schrauben können aber im Handel nachgekauft werden. Nachdem das Wandregal eingehängt wurde, kann es mit Sicherungsbohrungen oder Winkeln zusätzlich fixiert werden.

Einfache Regalsysteme

Im Keller oder in der Garage kommen oft die einfachen Regalsysteme zum Einsatz, die aus mehreren Regalwandschienen, Trägern und einzelnen Brettern bestehen. Die Wandschienen sind meist mit vielen Löchern ausgestattet, wovon allerdings nicht alle verwendet werden müssen.

Je nach Länge und Wandbeschaffenheit reichen drei bis 5 Löcher pro Schiene aus. Für lange Bretter sollten drei Wandschienen als Halterung dienen, für kurze Bretter genügen zwei Wandschienen.

Bücherregale tragen ein großes Gewicht und müssen deshalb stabil befestigt sein
Bücherregale tragen ein großes Gewicht und müssen deshalb stabil befestigt sein

Bücherregal selbst gebaut

Mit etwas handwerklichem Geschick, dem richtigen Material und ein paar Stunden Zeit kann jeder sein eigenes Bücherregal bauen. Es ist zwar einfacher, ein Regal aus dem Handel zusammenzubauen, dieses entspricht aber durchaus nicht immer den Größen-, Farb- und Formvorstellungen. Wer sich dagegen sein eigenes Regal baut, kann individuelle Wünsche berücksichtigen.

Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, müssen ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Das Material muss besorgt und entsprechendes Werkzeug zurecht gelegt werden.

Als Baumaterial können die verschiedensten Holzarten verwendet werden, wobei im Möbelbau hauptsächlich harte und stabile Leimholzplatten eingesetzt werden. Je nach Geschmack können diese unter anderem aus

  • Buche
  • Esche
  • Mahagoni oder
  • einer Kombination aus verschiedenen Holzarten

bestehen. Für ein einfaches Regal müssen zwei lange Bretter besorgt werden, die später die Seitenwände bilden, und mehrere kurze Bretter für die Regalböden.

  • Holzdübel und Leim aus dem Baumarkt
  • ein paar große Schraubzwingen oder Zurrgurte sowie
  • ein Winkel
  • eine Bohrmaschine und
  • eine Handkreissäge

gehören zu den weiteren Materialien und Werkzeugen, die für den Regalbau notwendig sind.

Erster Arbeitsschritt

Im ersten Schritt müssen nun die Bretter geschliffen und auf das richtige Maß geschnitten werden. Mit einer Schleifmaschine sollten Oberflächen und Sichtkanten ohne starken Druck bearbeitet werden.

Anschließend können sie mit einer Stichsäge, besser aber mit einer Handkreissäge auf das gewünschte Maß gebracht werden. Da dieser Arbeitsschritt mit einer großen Staubentwicklung verbunden ist, sollte eine zweite Person Staub und Späne mit einem Staubsauger auffangen.

Zweiter Arbeitsschritt

Die auf Maß geschnittenen Bretter werden nun im nächsten Schnitt mit Dübellöchern ausgestattet. Dafür müssen im oberen, im mittleren und im unteren Regalbrett seitlich je zwei Löcher gebohrt werden.

Den Abständen entsprechend erhalten auch die Innenflächen der Seitenteile Bohrungen. In diesem Schritt sollten auch schon die Löcher gebohrt werden, in die später die Metallstifte zum Halten der restlichen Regalböden gesteckt werden. Jedes Bohrloch des oberen, mittleren und unteren Bretts wird anschließend mit Leim versehen, bevor die Dübel in die Löcher der drei festen Regalbretter gesteckt werden.

Dritter Arbeitsschritt

Für den nächsten Schritt ist die Mitarbeit einer zweiten Person von Vorteil. Die drei Regalböden werden auf ein flach auf dem Boden liegendes Seitenteil verdübelt, bevor das zweite Seitenteil aufgesetzt und so der Korpus des Regals vervollständigt wird. Nun sollte das Regal auf die Kanten der Rückseite gelegt und ausgerichtet werden, so dass es rechtwinklig mit Schraubzwingen oder Zurrgurten zum Aushärten des Leims befestigt werden kann.

Ist der Leim getrocknet, kann das Regal aufgerichtet und die übrigen Böden eingelegt werden. Auf Wunsch kann das Regal nun auch noch

  • geölt oder lasiert
  • mit Türen versehen oder
  • individuell gestaltet

werden.

Moderner kommen Regale aus alten Kisten daher...

Wie aus einer Weinkiste ein ansprechendes Regal wird

Für ausgesprochene Leseratten, die nebenbei auch gern einen edlen Tropfen genießen, haben wir hier eine ganz besondere Idee: Wieso nicht einmal das Praktische mit dem Schönen verbinden und die Weinkiste zu einem Regal umfunktionieren? Weinkisten bestehen in der Regel aus mehreren Holz- bzw. Sperrholzlatten, die mit einfachen Nägeln zusammengesetzt wurden. Viele haben zudem einen Aufdruck der Weinkelterei, aus der sie stammen.

Wer selbst keine Großbestellungen Wein aufgibt und daher auch keine Kisten im Haus hat, der kann zum Beispiel im Fachhandel oder direkt beim Winzer nachfragen, ob er noch einige Weinkisten übrig hat. Viele sind gern bereit, nicht mehr gebrauchte Kisten gegen einen kleinen Betrag oder sogar völlig kostenlos abzugeben.

Ein Regal aus einer Kiste

Die einfachste Regalvariante benötigt nur eine einzige Weinkiste - die dann immerhin Platz für einen guten Stapel Bücher bietet. Der Vorteil bei diesem Modell: Sie müssen weder ausmessen noch handwerklich versiert sein. Es genügt, einen passenden Stellplatz für das Regal auszuwählen und die Weinkiste hier entsprechend zu befestigen.

Wichtig: unbedingt auf eine ausreichend starke Befestigung achten und sich gegebenenfalls zum Beispiel im Fachhandel beraten lassen; schon eine Handvoll Bücher kann einiges an Gewicht auf die Waage bringen. Puristen belassen die Weinkiste, wie sie ist. Ansonsten kann man dem Regal hier mit Hilfe von Farbe oder einer eingelassenen Rückwand (zum Beispiel aus dünnem Sperrholz) zu einem individuellen Look verhelfen.

Ein Regal aus mehreren Kisten

Etwas komplizierter, aber immer noch gut zu bewältigen ist dieser Variante. Dabei werden mehrere Weinkisten so zusammengesetzt, dass sie ein ganzes Bücherregal ergeben. Der Phantasie sind dabei fast keine Grenzen gesetzt - ob

  • mit waage- oder senkrecht aufgestellten Weinkisten
  • einem Mix aus beiden Variationen oder
  • einem Bücherregal speziell für Dachschrägen:

Erlaubt ist, was gefällt. Basis eines solchen Regals ist stets ein Sockel, der die in den wohl meisten Wohnungen angebrachten Fußleisten clever umgeht. Dieser kann zum Beispiel aus vier Holzbrettern einfach selbst gebaut werden.

Anschließend werden die Weinkisten ganz nach eigenen Vorstellungen auf dem Sockel montiert und hier wiederum miteinander verschraubt. Für eine bessere Stabilität empfiehlt es sich, das Weinkistenregal am finalen Standort ebenfalls an der Wand zu befestigen.