Die richtige Bettdecke für Menschen, die leicht frieren oder schnell schwitzen

Jeden Schläfer seine passende Bettdecke - Das klingt simpel, ist aber nicht so einfach. Die einen frieren, die anderen schwitzen schneller. Sowohl die Raum- als auch die eigene Körpertemperatur beeinflussen die Bettwärme. Für die Wahl der richtigen Bettdecke für Menschen, die leicht frieren oder schnell schwitzen, sollte man sich gut informieren. Lesen Sie, auf welche Bettdecke Sie bei besonderem Kälte-, aber auch Wärmeempfinden besonders zurückgreifen sollten.

Von Kai Zielke

Generelle Hinweise zum Wärmegehalt der Bettdecke

Der Wärmegehalt einer Bettdecke ist nicht allgemeingültig genormt. Es gibt jedoch recht verlässliche Anhaltspunkte, die bei entsprechender Berücksichtigung zur passenden Bettwärme führen.

Konstant ist dabei die Bettdecke mit ihrer gleichbleibenden Qualität. Die bleibt zu jeder Jahreszeit unverändert, ebenso bei jeder Raumtemperatur. Die Körpertemperatur des Bettbenutzers ist im Normalfall ebenfalls gleichbleibend stabil.

Wärmeklassen

Handelsüblich sind drei bis fünf unterschiedliche Wärmeklassen für Bettdecken als Ober- beziehungsweise Zudeckbett. Sie reichen von der ersten Klasse als ultraleicht über leicht, ausgleichend, warm bis hin zu sehr warm.

Die Hersteller nutzen für diese Wärmeklassen vielfach andere Formulierungen - in der Auswirkung sind sie jedoch weitgehend identisch. Der menschliche Wärmebedarf wird von der Raumtemperatur mitbestimmt. Ein Dachgeschossschlafzimmer in Südrichtung entwickelt in warmen Sommernächten zwangsläufig ein erwärmendes Raumklima.

  • Bei unveränderter Körpertemperatur bietet sich die ultraleichte oder leichte Bettdecke an, um ein Schwitzen zu vermeiden.
  • Menschen mit niedrigem Blutdruck sowie Raucher sind, wie es formuliert wird, von Haus aus frierig. Sie sind insgesamt empfindlicher und benötigen eine entsprechend höhere Raum- oder Bettwärme.

Die Raumtemperatur sollte auch in kalten Monaten nicht über zwanzig Grad Celsius liegen. Das ist in diesem Falle nicht ausreichend warm. Dementsprechend wärmend muss die Bettdecke sein; sie muss gut wärmen und der höchsten, also der fünften Wärmeklasse angehören.

Jede Bettdeckenart hat eine unterschiedliche Wärmeerzeugung
Jede Bettdeckenart hat eine unterschiedliche Wärmeerzeugung

Füllungsgewicht und -material

Die Bettwärme wird auch durch die Qualität und die Menge der Füllung erzielt. Das wird am Beispiel von Schafschurwolle als Bettdeckenfüllung deutlich.

Für eine leichte Bettdecke reicht knapp ein Kilogramm Füllinhalt aus, für eine gut bis sehr wärmende Bettdeckenfüllung werden zwei Kilogramm Schafschulwolle benötigt. Die Bettdecke ist dann buchstäblich schwerer und dadurch automatisch wärmender.

Handelsüblich sind Vierjahreszeiten-Bettdecken oder Sommer-, Winter- sowie Ganzjahresbettdecken. In allen Fällen ist die Bettdeckenfüllung das wesentliche Regulativ für die Temperatur.

Die gängigen Füllmaterialien sind bei vielen Herstellern Daunen, Baumwolle sowie Merinowolle. So wie die Daunen als Untergefieder die Vögel vor Nässe und Kälte schützen, so wärmen umgekehrt die Daunen in der Bettdecke besonders gut.

Je größer die Daunen sind, umso besser ist ihre Qualität. Die erzeugte Wärme hält dementsprechend länger vor, so dass auch eine nicht so prall gefüllte Daunenbettdecke durchaus wärmt.

Anders verhält es sich bei Tierhaaren vom Kamel oder von der Kaschmirziege. Vor diesem Hintergrund hat jede Bettdeckenfüllung, wenn auch die zahlenmäßig identischen Wärmegrade, so doch eine im Endeffekt unterschiedliche Wärmeerzeugung.

Ein paar Worte zum Raumklima

Variabel sind die Raumtemperatur in Grad Celsius sowie das Raumklima. Es wird durch die Luft und die damit verbundene Feuchtigkeit bestimmt. Bettdecke, Körpertemperatur und Raumklima ergeben zusammen ein Gemisch, das maßgeblichen Einfluss auf die Temperatur unter der Bettdecke, also im Bett hat.

Idealerweise sollte das Bettdeckenklima mit der Körpertemperatur korrespondieren. Die Bettdecke wird durch den darunter liegenden Körper erwärmt. Intensität und Wärmegrad werden wiederum vom Körperumfang, also vom Körpergewicht bestimmt.

Ein schwergewichtiger Körper erzeugt mehr Wärme als ein Kleinkind. Die Wärmeisolation der Bettdecke kompensiert das Ergebnis aus Raumtemperatur und individueller Körperwärme.

Die Wahl der passenden Bettdecke

Das Angebot an unterschiedlichen Bettdecken ist sehr groß. Auch diejenigen, die vermehrt schwitzen oder frieren, haben die Wahl zwischen verschiedenen Varianten.

Wer zum Schwitzen tendiert, sollte auf leichte Bettdecken zurückgreifen, die die Körperfeuchtigkeit gut ableiten und ebenso gut isolieren können. Möglich sind:

  • Bettdecken aus Baumwolle mit guter Feuchtigkeitsaufnahme und eher geringem Wärmevermögen
  • Bettdecken Wildseide mit sehr guter Feuchtigkeitsaufnahme und kühlendem sowie temperaturausgleichendem Effekt
  • Bettdecken aus Kamelhaar mit sehr guter Feuchtigkeitsaufnahme

Wer schnell friert, sollte sich im Wärmebereich "gut wärmend bis sehr gut wärmend" umsehen. In diesen Wärmeklassen finden sich verschiedene Bettdecken und Materialien, wie zum Beispiel

  • Hanf
  • Schafwolle
  • Schurwolle
  • Daunen und
  • Cashmere

Wichtig ist, dass die gute Wärmewirkung nicht dazu führt, dass man anfängt, zu schwitzen - man sollte somit auf die Feuchtigkeitsregulation achten.

Fazit

Zum gesunden Schlafen ist es wichtig, eine vom Wärmegrad her passende Bettdecke zu finden. Sowohl wer schwitzt, als auch friert, wird keine erholsame Nachtruhe finden können.

Das nächtliche Schwitzen beispielsweise hat unwillkürlich ein Aufdecken des Körpers zur Folge. Nicht selten führt dies zur Erkältung. Ohne die temperaturausgleichende Bettdecke kann dieser Wechsel leicht zu einem gesundheitsbeeinträchtigenden Dauerzustand werden.