Außenthermometer - Arten und Merkmale

Morgens die Außentemperatur zu überprüfen, bevor man das Haus verlässt, erfolgt heutzutage häufig mithilfe des Smartphones. Doch auch das gute alte Außenthermometer ist noch in vielen Haushalten zu finden. Es gibt die klassische Quecksilbervariante sowie modernere digitale Thermometer. Gibt es tatsächlich so große Unterschiede bei den Messwerten, oder messen alle Thermometer gleich gut? Und wie genau muss ein Messergebnis überhaupt sein? Lesen Sie alles Wissenswerte über Außenthermometer.

Von Kathrin Schramm

Außenthermometer - Ziel und Zweck

Viele Menschen überprüfen die Wettervorhersage, bevor sie morgens aus dem Haus gehen. Einem Großteil ist dabei besonders die Regenwahrscheinlichkeit wichtig; aber auch die aktuelle Außentemperatur wird gerne abgefragt, um beispielsweise die richtige Jacke anzuziehen.

Während zu diesem Zweck häufig das Smartphone gezückt wird, verlassen sich einige auch auf das gute alte Außenthermometer. Moderne digitale Modelle sind dabei natürlich besonders beliebt; oftmals fällt die Wahl auf kompakte Wetterstationen, die mit zahlreichen Informationen dienen. Wer sich lediglich für die Temperatur interessiert, wird auch eher zu einem simplen Quecksilber-Außenthermometer greifen.

So wird bei einem Außenthermometer im Vergleich zur Wetterstation keine Wettervorhersage gemacht. Häufig kann man neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit ablesen; Informationen zum Luftdruck oder zur Regenwahrscheinlichkeit liegen jedoch nicht vor.

Als problematisch kann sich der Messwert bzw. seine Genauigkeit erweisen. Wer diesbezüglich möglichst verlässliche Angaben erhalten möchte, bräuchte schon eine Thermometerhütte, die von Meteorologen verwendet wird. Diese Hütte wird auch als Klimahütte, Wetterhütte oder Wetterhäuschen bezeichnet und schützt die Messgeräte vor klimatischen Einflüssen wie Sonneneinstrahlung oder Niederschlag.

Eine Wetterhütte kann das Thermometer vor Witterungseinflüssen schützen
Eine Wetterhütte kann das Thermometer vor Witterungseinflüssen schützen

Für den simplen Temperaturableser ist dies natürlich nicht nötig. Und so muss er sich meist mit Ungenauigkeiten von bis zu einigen Grad zufriedengeben. Generell sollte man beim Ablesen waagerecht auf die Skala blicken, um weitere Fehlerquellen zu beseitigen.

Ebenfalls zu beachten: bis sich das Thermometer an die Lufttemperatur angeglichen hat, kann es etwas dauern, je nach Modell einige Minuten bis hin zu einer halben Stunde. Thermometer, die mit Sensoren arbeiten, sind in diesem Zusammenhang schneller. Herrscht Wind, verkürzt sich die Zeit deutlich.

Merkmale unterschiedlicher Außenthermometer

Thermometer mit einer Quecksilbersäule sind die herkömmlichen Modelle und alt bewährt. Es handelt sich um so genannte Ausdehnungsthermometer; möglich ist auch eine Füllung mit Alkohol.

Des Weiteren existieren Bimetall-Thermometer. Sie werden jedoch eher selten genutzt, da sie empfindlich auf Erschütterungen reagieren und ungenaue Ergebnisse liefern. Als beste Variante haben sich Messfühler mit Thermo- oder Halbleitereffekt erwiesen.

Das Quecksilberthermometer

Es enthält die Flüssigkeit Quecksilber in einer dünnen Glasröhre. Das Quecksilber dehnt sich je nach Wärme aus.

Mit dem Steigen des Quecksilbers in der Röhre kann man auf einer Skala die Temperatur ablesen. Das Messergebnis ist vergleichsweise genau, jedoch reagiert Quecksilber relativ langsam auf sich verändernde Temperaturen. Die Ausdehnung und das Zusammenziehen der Flüssigkeit benötigen ihre Zeit.

Der Bestandteil Quecksilber ist hoch giftig. Geht ein Quecksilberthermomenter zu Bruch, so kann es zu großen gesundheitlichen Schäden und Spätfolgen führen, wenn man das Quecksilber berührt oder seine Dämpfe einatmet. Diese Giftigkeit des Materials ist es, die viele Nutzer vom Erwerb abhält.

Auch wenn man ein Quecksilberthermometer entsorgen möchte, ist dies nicht ganz so einfach. Es darf keinesfalls über den Hausmüll entsorgt werden, sondern muss beim Chemiemobil oder an gesonderten Abgabestellen eingereicht werden.

Quecksilber-Thermometer vor blauem Himmel in der Sonne zeigt 40 Grad Celsius an
Quecksilber-Thermometer vor blauem Himmel in der Sonne zeigt 40 Grad Celsius an

Das Digitalthermometer

Die Bestandteile des digitalen Thermometers dagegen sind aus Umweltgesichtspunkten weitgehend harmlos. Jedoch hat ein digitales Thermometer in der Regel eine niedrigere Gesamtlebensdauer als ein Quecksilberthermometer.

Wird das Quecksilberthermometer nicht beschädigt, so arbeitet es über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg verschleißfrei und zuverlässig. Dagegen ist ein digitales Thermometer immer batteriebetrieben, und so fallen zumindest in regelmäßigen Abständen leere Batterien an, die entsorgt werden müssen.

Diese Batterien stellen auch einen gewissen Kostenfaktor während des Betriebs dar, die beim Quecksilberthermometer nicht anfallen. Die empfindlichen elektronischen Bauteile eines digitalen Thermometers sind nach einigen Jahren meist ermüdet, und das Thermometer muss ersetzt werden. Die Anschaffungskosten wiederum sind wesentlich günstiger als die eines vergleichbaren Quecksilberthermometers.

Digitale Wetterstation auf weißem Hintergrund
Digitale Wetterstation auf weißem Hintergrund

Vergleich

Beide Thermometer sind so gut wie wartungsfrei, jedoch fällt beim digitalen Thermometer der Batteriewechsel an, was von vielen Benutzern als äußerst lästig empfunden wird. Gerät das digitale Thermometer jedoch einmal in Kinderhände, so ist auch bei Bruch weitgehend harmlos.

Ein weiteres Entscheidungskriterium ist die Ablesbarkeit. Quecksilberthermometer verfügen immer über Skalen, die je nach Gesamthöhe mitunter sehr schwer abzulesen sind. Das digitale Thermometer dagegen zeigt sein Messergebnis in Form von Ziffern an.

Je nach Modell können diese Ziffern so groß sein, dass sie auch von weniger scharfsichtigen Benutzern optimal erkannt werden können. Beim digitalen Thermometer punktet also die Bequemlichkeit.

Messgenauigkeit - Quecksilberfüllung oder digitales Thermometer?

Sind wir doch einmal ehrlich: wenn wir einen Blick auf unser Außenthermometer werfen, dann interessiert uns meist nur die ungefähre Temperatur, aber gewiss nicht in Nachkommastellen. Ob es nun 30 Grad oder 30,5 Grad heiß ist, macht nicht wirklich einen Unterschied.

Selbst die offizielle Frostgrenze liegt bei "um die Null Grad" und nicht bei -0,5 oder +0,5 Grad Celsius. Dennoch gibt es Verbraucher, die - aus welchen individuellen Gründen auch immer - auf eine extrem exakte Temperaturangabe Wert legen.

Was misst genauer? Bezüglich der Mess- genauigkeit gibt es bei beiden Modellen kaum nennenswerte Unterschiede.

Der Vergleich

Außenthermometer mit einer Quecksilberfüllung verfügen meist über eine ablesbare Skala, die in einzelne Grad eingeteilt ist. Eine Unterteilung in halbe Grad oder Zehntel Grad ist hier nur extrem selten zu finden.

Im Gegensatz dazu bieten digitale Thermometer in der Regel einen Messwert mit mindestens einer Nachkommastelle an, gelegentlich sogar mit zwei Nachkommastellen. Die gemessenen Wert können also an einem digitalen Thermometer einfacher und exakter abgelesen werden.

In der Messgenauigkeit sind beide Thermometerarten ungefähr vergleichbar. Viel wichtiger als die Eichung des Thermometers jedoch ist die Wahl seines Standorts.

Selbst das allerbeste und teuerste Thermometer wird keinen verbindlichen Messwert ausgeben, wenn man es zum Beispiel in die pralle Sonne hängt oder in einem schattigen, zugigen Winkel unterbringt. Auf der Nordseite des Hauses wird die Temperatur in den Mittagsstunden in jedem Fall immer niedriger sein als auf der Südseite.

Fragen bezüglich des Standorts

Wichtig ist es also, den idealen Platz für das Thermometer zu bestimmen. Dann erhalten Sie auch ein genaues und realistisches Messergebnis. Wenn Sie unsicher sind, welches der ideale Platz für Ihr Thermometer ist, dann raten wir Ihnen, vorab ein paar mögliche Plätze zu definieren, und diese über mehrere Tage oder Wochen zu beobachten.

  • Zu welcher Tageszeit werden diese Plätze direkt von der Sonne beschienen?
  • Liegen sie schon im Schatten und kühlen ab, während auf der anderen Hausseite noch die volle Sonneneinstrahlung gewährleistet ist?
Ein Standort mit Sonneneinstrahlung verfälscht das Messergebnis
Ein Standort mit Sonneneinstrahlung verfälscht das Messergebnis

Wer mehrere geeignete Plätze zur Temperaturmessung lokalisieren kann, der kann auch mehrere Thermometer aufhängen, und sich aus den Messergebnissen einen Mittelwert ableiten. So kann man am Vormittag zum Beispiel die Werte des Thermometers auf der Südseite heranziehen, während am Nachmittag diejenigen des Thermometers auf der Nordseite exakter stimmen können. Wenn Sie mehr über die Wahl des richtigen Standorts wissen möchten, informieren Sie sich hier.