Kinder können im Internet kaum zwischen Werbung und Inhalt unterscheiden: Schulen sollen helfen

Von Nicole Freialdenhoven
19. Juni 2013

Kindern, die im Internet surfen, fällt es in der Regel schwerer als Erwachsenen, zwischen Werbung und echtem Inhalt zu unterscheiden. Dies ergab eine Studie der Hochschule der Medien Stuttgart, die das Verhalten von Kindern zwischen 7 und 12 Jahren im Internet untersuchte.

Besonders die Jüngeren könnten häufig nicht zwischen Werbung und redaktionellen Inhalten trennen, so die Forscher. Besonders schwer machten es dabei die Fernsehsender, die eine Mischung aus Eigenwerbung, Kooperationen mit Werbepartnern und Inhalten auf ihren Websites präsentierten.

Kritisiert wurde auch, dass viele Werbungen auf externe Websites führten, von denen die Kinder nicht mehr zurück auf die ursprünglich besuchte Seite fanden. Ältere Kinder ab 10 Jahre seien zwar insgesamt skeptischer der Werbung gegenüber, da sie bereits selbst Erfahrungen mit Produkten gesammelt hatten, doch zugleich lag bei ihnen die Bereitschaft höher, sich für Gewinnspiele und andere Spiele anzumelden und so ihre Daten preiszugeben.

Viele Kinder hatten zudem schon selbst negative Erfahrungen mit Kostenfallen gemacht, da kostenpflichtige Inhalte nicht deutlich von kostenlosen Angeboten abgesetzt würden. Die Forscher verlangen sowohl eine Debatte über werbeethische Normen im Internet als auch eine stärkere Förderung der Werbekompetenz in Schulen, die Kindern dabei hilft, Werbung im Internet von echten Inhalten zu unterscheiden.