Thronjubiläumsfeier der Superlative für die britische Königin

Von Katja Seel
23. Januar 2012

Die Feiern zum Diamantenen Thronjubiläum der englischen Monarchin Queen Elizabeth die Zweite versprechen alles bisher dagewesene zu übertreffen. Insgesamt 10 Millionen Pfund, umgerechnet rund 12 Millionen Euro, werden die dreitätigen Festlichkeiten Anfang Juni verschlingen. Das Geld stammt komplett aus Spenden und Sponsoring. Höhepunkt der Feier wird eine Schiffsparade auf der Themse sein, für die eigens Schiffe von verschiedenen Kontinenten in die Metropole London gebracht werden. Mit 1000 Schiffen, die es auf 11 Kilometer Länge bringen, wird die schwimmende Prozession die längste in der Geschichte der britischen Monarchie sein. Berühmte Vorbilder gibt es einige: So veranstaltete 1533 der berüchtigte König Henry VIII eine Schiffsprozession für seine frisch angetraute Gattin Anne Boleyn, die wenig später auf dem Schaffott landen sollte. Zwei Jahrhunderte später komponierte Georg Friedrich Händel seine berühmte "Wassermusik" für eine königliche Schiffsparade des Monarchen George I.

Neben der Barke, die Königin Elizabeth und ihren Ehemann Prinz Philip transportieren wird, wird es Schiffe mit ganzen Orchestern sowie einen schwimmenden Glockenturm geben, der mit den Glocken der an den Ufern des Flusses gelegenen Gotteshäuser kommunizieren soll. Die Prozession wird live auf mehreren Großbildleinwänden überall in der Stadt sowie im Fernsehen zu sehen sein.

Boris Johnson, der Bürgermeister von London, hofft auf einen noch größeren Besucherandrang als bei der Vermählung des Enkels der Königin, Prinz William, mit Kate Middleton im April letzten Jahres. Die Veranstalter rechnen mit über hundert Millionen Menschen.

In den Parks der Metropole London wird es am gleichen Tag mehrere "typisch britisch" gestaltete Feste geben. Dabei soll es natürlich besonders an Tee nicht fehlen. Auch eine historische Kostüm-Party mit Kleidern und Tänzen aus vergangenen Jahrhunderten ist geplant.

Die Sicherheit aller Besucher zu gewährleisten, ist angesichts solcher Ausmaße kein geringes Unterfangen. Der Vorsitzende einer eigens für die Gestaltung des Thronjubiläums gegründeten Stiftung, Lord Salisbury, zeigt sich dennoch überzeugt, dass es den Aufwand lohne, der beliebten Königin für ihr jahrzehntelanges Engagement zu danken und etwas für den Ruf der Briten, pompöse Feste organisieren zu können, zu tun.