Stadtmagazine - Aufbau, Themen und Entwicklung

Fast jede größere Stadt bietet ihren Bürgern kostenlose und aktuelle Stadtmagazine an. Meist erscheinen die Ausgaben monatlich, wobei neben der klassischen Druckausgabe auch die Onlineausgabe beliebt ist. Stadtmagazine sprechen sowohl ältere als auch jüngere Bürger an und weisen in erster Linie auf regionale Veranstaltungen und Termine hin. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über das Stadtmagazin.

Britta Josten
Von Britta Josten

Ein Stadtmagazin gibt es in nahezu jeder Stadt. Die Leser haben hier die Möglichkeit, sich über Lokales in Form von Ereignissen, Veranstaltungen oder Neuigkeiten zu informieren. Besonders auch ältere Menschen nutzen dieses Angebot gerne, da sie, im Gegensatz zu der jüngeren Generation, das Internet als Informationsquelle nicht nutzen, zumindest nicht im größeren Ausmaß.

Geschichte und Entwicklung

Vorläufer des Stadtmagazins war die Stadtzeitung. Diese entwickelte sich in den 70er Jahren und spiegelte besonders die Alternativkultur wider, was in der klassischen Tagespresse nicht der Fall war.

Die erste deutsche Stadt, in der eine Stadtzeitung herausgebracht wurde, war Berlin. Von 1971 bis 1977 konnt man hier das "Hobo" lesen. "Pflasterstrand" (Frankfurt) und "Münchner Blatt" folgten wenig später. In den USA kam ein solches Stadtmagazin schon deutlich früher heraus; die "Village Voice" gab es bereits im Jahr 1955.

Heutzutage zählen einige Stadtmagazine zum festen Bestandteil etablierter Konzerne im Medienbereich. Gleichzeitig gibt es weiterhin viele unabhängige Blätter, die immer noch auf dem Markt sind; zu nennen wären in diesem Zusammenhang

  • das Stadtmagazin "Plärrer" aus Nürnberg
  • das "Journal Frankfurt", Nachfolger des "Pflasterstrands"
  • die StadtRevue aus Köln sowie
  • die Bonner "Schnüss".

Online-Ausgabe und Special-Interest-Magazin

Die meisten Stadtmagazin sind auch im Internet zu finden; zudem gibt es einige Magazine, die es ausschließlich als Online-Ausgabe gibt. Geführt werden diese Seiten oft über renommierte Verlage; die Finanzierung erfolgt über Anzeigewerbung.

In einigen Fällen ist eine Entwicklung zu Special-Interest-Zeitschriften zu beobachten. In Würzburg erschien im Jahr 1980 mit "Mamamia" das erste Magazin, das sich speziell an Menschen mit Kindern richten; hier wird auch bei den Veranstaltungen darauf Rücksicht genommen. Auch Obdachlosenzeitungen, die so genannten Straßenzeitungen, lassen sich in diese Rubrik legen.

In Stadtmagazinen kann man sich über Ereignisse, Veranstaltungen und Möglichkeiten im eigenen Wohnumfeld informieren
In Stadtmagazinen kann man sich über Ereignisse, Veranstaltungen und Möglichkeiten im eigenen Wohnumfeld informieren

Aufbau und Inhalte eines Stadtmagazins

Stadtmagazine ähneln sich in der Regel in ihrem Aufbau. Sie enthalten Artikel zu unterschiedlichen Themen; zudem gibt es weitere typische Bestandteile, die den Aufbau des Magazins ausmachen.

Schwerpunktthema und kulturelle Artikel

Damit ein möglichst breites Publikum angesprochen wird, ist jedes Stadtmagazin in unterschiedliche Rubriken aufgeteilt. Oft gibt es ein Schwerpunktthema, das sich mit aktuellen kulturellen Highlights aus der jeweiligen Region beschäftigt. So widmet sich die eine Ausgabe beispielsweise einer bekannten Musikergruppe, die für einen Gastauftritt erwartet wird, während das Magazin des folgenden Monats Informationen zur neuen Stadtbahnlinie der Stadt gibt.

Neben dem Schwerpunktthema finden die Leser in einem Stadtmagazin aber auch kleinere Artikel und Berichte aus dem Bereich Kultur. Rezensionen zu Theater- oder Filmvorführungen werden ebenso veröffentlicht wie Tipps zu anstehenden Veranstaltungen und Events.

Veranstaltungskalender

Eine gute Übersicht über die Veranstaltungen des laufende Monats bietet ein detaillierter Veranstaltungskalender, der in keinem Stadtmagazin fehlen darf und einen Großteil der Zeitung ausmacht. Sortiert nach Terminen und Rubriken haben die Leser hier die Möglichkeit, regionale Veranstaltungen nach ihren Interesse zu finden.

Aufgelistet sind zum Beispiel

Kleinanzeigen

Ein separater Teil mit Kleinanzeigen vervollständigt ein Stadtmagazin. Hier können Leser entgeltlos oder gegen eine geringe Gebühr Anzeigen veröffentlichen und die Anzeigen anderer lesen. Wie in Tageszeitungen kann man sich über freie Immobilien oder Jobs informieren, aber auch Unterrubriken mit Grüßen und Kontaktanzeigen sind fast schon eine Selbstverständlichkeit.

Werbung

Da ein Stadtmagazin meistens über Werbung finanziert wird, darf diese natürlich auch nicht fehlen. Und auch wenn sie oft als lästig empfunden wird - einige Leser suchen gezielt nach Werbeanzeigen bzw. nach regionalen Angeboten und Ansprechpartnern aus den Bereichen

  • Handwerk
  • Finanzen und
  • Dienstleistungen aller Art.

Rätsel- und Kinderseiten

Aufgewertet wird ein Stadtmagazin zum Beispiel noch mit Rätseln oder Kinderseiten. Rätsel sprechen Jung und Alt an und können unterhaltsam sein und Wartezeiten in Bussen oder beim Arzt verkürzen. Mit Kinderseiten werden auch die jüngsten Bürger der Stadt angesprochen - hier kann gemalt, gelacht oder Interesse an bestimmten Themen geweckt werden.