Schwule Königspaare beim Schützenverband in NRW tabu

Fehlende Akzeptanz beim Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften

Von Max Staender
13. März 2012

In Zukunft wird es in Nordrhein-Westfalen keine Auftritte von schwulen Schützenkönigpärchen mehr geben. Dies hat am vergangenen Wochenende Deutschlands größter Schützenverband festgelegt. Ein schwuler Schützenkönig ist zwar weiterhin erlaubt, sein Partner darf den Thron mit ihm zusammen jedoch nicht mehr besteigen. Als Ersatzkönigin für offizielle Anlässe muss in dem Fall beispielsweise eine Bekannte oder seine Schwester herhalten.

Schützen beantragen Verbot von gleichgeschlechtlichen Schützenpaaren

Zuvor hatten die Schützen aus Paderborn sowie Münster ein Verbot von schwulen oder lesbischen Schützenpaaren beantragt. Der katholische Bund in den fünf Bistümern aus 1.300 Bruderschaften zählt rund 400.000 Mitglieder. Während bei der Versammlung 28 Mitglieder dagegen stimmten, enthielten sich 18 der Stimmen und 450 Stimmberechtigte waren für diese Verordnung.

Auslöser der Debatte

Der 44-jährige Dirk Winter war der Auslöser dieser Debatte. Bei einem Wettschießen in Münster wurde er im Sommer letzten Jahres zum Schützenkönig geehrt und wählte anschließend seinen Lebenspartner als "Schützenkönigin". Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften wollte dies nicht akzeptieren und einigte sich mit dem Schützen auf ein Kompromiss. Sein Lebensgefährte lief beim Bundeskönigsschießen nicht neben ihm, sondern trottete hinter dem Schützenkönig her.