Koran und Kopftuch sind Trumpf: In Indonesien wird die Miss Muslim World gewählt

Von Nicole Freialdenhoven
17. September 2013

Manchmal treibt der religiöse Fanatismus seltsame aber schöne Blüten: Quasi als Gegenstück zur umstrittenen Miss World-Wahl in Indonesien, die aus Sicherheitsgründen auf die touristische Insel Bali verlegt werden musste, wird nun in der Stadt Subang "Miss Muslim World" gewählt.

Was bei diesem Wettbewerb anders ist

Dabei treten 19 junge Frauen aus mehreren islamischen Ländern an, die vor allem ihre Frömmigkeit unter Beweis stellen sollen. Bikinis sind hier natürlich undenkbar: Die Damen zeigen sich streng verhüllt und mit Kopftüchern.

Auf dem Programm stehen Fragen zum Koran, zum islamischen Finanzwesen und zur Erziehung im Geiste des Islam. Eine 21-jährige Teilnehmerin aus Nigeria erklärte dazu, sie wolle schließlich die Schönheit des Islams herausstellen und zeigen, dass muslimische Frauen eine Menge drauf haben. Eine andere Teilnehmerin aus Indonesien betrachtet die zukünftige Miss Muslim World als humanitäre Botschafterin.

Die 19 Teilnehmerinnen stammen neben Indonesien und Nigeria aus Malaysia, Brunei, Bangladesch und aus dem Iran. Sie wurden aus zahlreichen Kandidatinnen ausgewählt, die sich zuvor per Video beworben hatten.

Die Siegerin gewinnt die verhältnismäßig bescheidene Summe von 25 Mio. Rupien (1600 Euro) und darf nach Mekka pilgern. Dazu soll sie humanitäre Projekte unterstützen, die unterdrückten Frauen in der islamischen Welt helfen sollen.