Heikle Großzügigkeit: Warum Schauspieler Jackie Chan Häuser spendet und das nicht allen gefällt

Von Laura Busch
10. April 2013

Jackie Chan singt, schauspielert, führt Regie und ist sein eigener Stuntman. Der in Hong Kong geborene Chinese ist aber nicht nur ein echtes Allround-Talent, sondern hat auch ein Herz für Kultur und einen Sinn für die Politik seines Landes. Letzteres ist in der Republik China aber nicht immer ganz unheikel.

So wurde Chan mehrfach von westlichen Medien für Äußerungen angegriffen, in denen er erklärte, zu viel Freiheit einer Bevölkerung führe zu Chaos. Unlängst durfte er an der "Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes" teilnehmen. Doch jetzt hat Chan einen Schritt bekannt gegeben, mit dem er in seinem Heimatland einigen auf die Füße getreten ist. Er will eine große Sammlung von altchinesischen Sandelholzhäusern, die er vor zwanzig Jahren in der Provinz Anhui gekauft hat, an die Uni in Singapur verschenken.

Die Häuser haben ein Alter von 200 bis 400 Jahren und geben eine sehr genaue Vorstellung von den Lebensumständen in der Qing-Dynastie (1644-1911). In Singapur, glaubt Chan, können die derzeit eingelagerten Häuser besser restauriert und aufbewahrt werden. Nicht wenige Chinesen empfinden es als Affront, dass dies im Ausland geschehen soll. Dabei ist China nicht gerade bekannt dafür, mit seinen Kulturstätten besonders pfleglich umzugehen.