Extremer Metal-Gesang schädigt nicht den Stimmapparat der Musiker

Von Alexander Kirschbaum
14. Dezember 2012

Patienten des Universitätsklinikums Leipzig wunderten sich nicht wenig, als aus einem Untersuchungsraum der Phoniatrie sirenenhafte Schreie, markerschütterndes Gröhlen und tiefes fauchen die Wände erzittern ließen.

Hier wurden jedoch keine Patienten gefoltert, sondern die Stimmen von sechs deutschen Heavy-Metal-Sängern untersucht. Ein Team aus Ärzten und Musikwissenschaftlern wollte mehr über die Besonderheiten des Heavy-Metal-Gesangs erfahren. Während des Projektes konnten die Ärzte bei den Berufsmusikern keine Schädigung des Stimmapparates feststellen. Die Metal Sänger erreichten zwar enorme Lautstärken, für die Gesundheit der Musiker sind die extremen, unterschiedlichen Gesangstechniken aber ungefährlich. Die imposante Klangbreite, die die Sänger vor allem mithilfe des oberen Kehlkopfbereichs und des Rachenbreichs erzielen, nötigte den Wissenschaftlern höchsten Respekt ab. Einige Musiker erreichen sogar einen Tonhöhenumfang von vier Oktaven. Das schaffen selbst Opernsängern kaum.