Die Loveparade ist museumsreif: Berliner Archiv der Jugendkultur sammelt Ausstellungstücke

Von Nicole Freialdenhoven
19. Juni 2012

Seit der tragischen Katastrophe von Duisburg vor zwei Jahren ist es um die Loveparade still geworden. An eine Wiederauflage will sich niemand so recht wagen und vielleicht ist auch die Zeit reif geworden für die Erkenntnis, dass Techno eine Jugendbewegung der 90er Jahre war, die ihren Zenit weit überschritten hat. Im Berliner Archiv der Jugendkulturen wird jedenfalls schon über die Loveparade als Museumsstück gesprochen.

Zu diesem Gedankengang kam es, als den Archivmitarbeitern ingesamt 50 Pappkartons mit Material der Berliner Loveparade angeboten wurde, das in einem Container des Techno-Clubs E-Werk in Mitte gefunden wurde: Flyer, Videos, VIP-Pässe, T-Shirts und unzähliger anderer Merchandise-Kram lagerte hier von der Welt vergessen. Nun soll der "kulturelle Schatz" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In welcher Form dies geschehen soll, ist jedoch noch nicht klar, erträumt wird eine Dauerausstellung auf dem Gelände des Archivs in Kreuzberg.

Ob noch Leben im Konzept der Loveparade steckt, wird sich im Juli in Berlin zeigen: Dann soll die B-Parade durch die Straßen der Hauptstadt ziehen. Erwartet werden 350.000 Besucher. Bei der Loveparade waren es einmal über 1,5 Millionen.