Skandal bei den Golden Globes - Jury soll bestechlich sein

HEPA bekommt angeblich teure Geschenke und lässt sich somit bei Nominierungen bestechen

Von Matthias Bossaller
20. Januar 2011

Die 68. Golden Globe Awards werden von einem Bestechungsvorwurf erschüttert. Wie das Branchenblatt "The Hollywood Reporter" berichtet, klagt Michael Russell in Los Angeles gegen den Verband der Auslandskorrespondenten.

Der langjährige Pressesprecher der angesehenen Veranstaltung für Film- und TV-Preisvergabe wirft 90 Mitgliedern der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) vor, einige Filme nur nominiert zu haben, weil sie zuvor Luxusreisen und andere Geschenke erhalten hätten.

In seiner Klage führt er an, von der HFPA entlassen worden zu sein, weil er deren zweifelhaften Praktiken angeprangert hatte. Ihm gegenüber soll der HFPA-Verbandspräsident Philip Berk jedoch zugegeben haben, dass seine Organisation korruptionsanfällig sei.

HFPA schon seit Jahren in der Kritik

Russel behauptet, dass die meisten Mitglieder auf die Zusatzeinkommen von den Bestechungen angewiesen seien. Zudem hätten einige der HFPA-Mitarbeiter Geld für die Vergabe von Presseplätzen am roten Teppich verlangt.

Die Vorwürfe gegen den Verband sind nicht neu. Die HFPA soll seit Jahren in enger Verbindung zu Filmstudios stehen und bei der Nominierung von Filmen zu sehr auf den Promifaktor der Schauspieler geachtet haben.

So löste etwa die Nominierung des Films "The Tourist" als beste Komödie während einer Pressekonferenz Hohngelächter der Journalisten aus. Der Film mit den Hauptdarstellern Johnny Depp und Angelina Jolie läuft eigentlich unter der Rubrik Thriller.