Love-Parade-Unglück: Staatsanwaltschaft erhebt zehn Anklagen

Von Dörte Rösler
27. Januar 2014

Mehr als drei Jahre nach der Loveparade-Katastrophe im Juni 2010 erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage. Zehn der 16 Beschuldigten werden sich vor Gericht verantworten müssen: vier Beschäftigte des Veranstalters Lovapent und sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg. Zu klären ist die Frage, wer die Schuld am Tod von 21 Menschen trägt.

Die Akten füllen mittlerweile mehrere Regale. Hinzu kommen Videos, die den Hergang an der tödlichen Rampe dokumentieren. Rund 45.000 Menschen mussten dieses Nadelöhr passieren, um auf das Festivalgelände zu gelangen. Viel zu viele, sagen Sicherheitsexperten. Behörde und Veranstalter hätten die Gefahr bereits frühzeitig erkennen und beseitigen müssen.

Als Hauptbeschuldigter gilt der mittlerweile pensionierte Baudezernent Jürgen Dressler. Nach Medienrecherchen soll Dressler sich jedoch gegen eine Genehmigung ausgesprochen haben. Erst unter dem Druck des Ordnungsdezernenten Wolfgang Rabe soll er die Bewilligung erteilt haben.

Beobachter sehen denn auch Rabe als eigentlich Verantwortlichen. Juristisch kann dieser jedoch nicht belangt werden. Auch der Einsatzleiter der Polizei wird nicht angeklagt.