Musikerambulanz Düsseldorf: Erste Hilfe für Geigerekzeme und Auftrittsangst

Von Nicole Freialdenhoven
31. Oktober 2013

Rund 70 Prozent aller professionellen Musiker leiden zumindest einmal in ihrem Leben an einer typischen Musikerkrankheit, die bei anderen Menschen unbekannt ist. Ein klassischer Fall ist das sogenannte Geigerekzem, das durch die Reibung des hölzernen Kinnhalters an der Haut entsteht. Häufig tritt dieses Ekzem erst viele Jahre nach dem Beginn der Musikerkarriere auf, nämlich wenn sich die Schutzlasur des Kinnhalters im Laufe der Zeit so stark abgenutzt hat, dass Schweiß und Holz direkt aufeinander treffen.

Bläser dagegen leiden häufig unter verkrampften Lippen oder einem erhöhten Augeninnendruck. Andere klassische Musikerprobleme sind Taubheitsgefühle in den Fingern, Horschäden, eine Überbelastung der Hände oder Ellbogen - und ganz einfach Auftrittsangst. Damit ist eine extreme Form des Lampenfiebers gemeint, bei der die Angst vor einem Versagen auf der Bühne alles andere überdeckt und sich unbehandelt zu einer Depression auswachsen kann.

In Düsseldorf gibt es mit der Musikerambulanz eine spezielle Anlaufstelle für erkrankte Musiker und ihre Probleme. Die behandelnden Ärzte spielen selbst Instrumente und wissen daher sehr gut über die spezifischen Probleme Bescheid. Sie wissen, dass manche Opern so laut sind, dass sie besser nur mit Ohrstöpseln gespielt werden sollten oder dass die berüchtigten Trillerketten von Chopin selbst den größten Pianisten zugesetzt haben.