Gesundheitliche Risiken von Berufsmusikern

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
23. April 2013

Das Beherrschen eines Musikinstruments wird von vielen Menschen hoch angesehen, denn nicht jedem ist es gegönnt, mit einem musikalischen Talent gesegnet zu sein. Das Musizieren ist bei zahlreichen Menschenn ein beliebtes Hobby, einige hingegen haben sich ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht - der schlimmstenfalls krank machen kann.

Risiken eines Berufmusikers

Übung macht den Meister - dieser Spruch gilt ganz besonders in der Welt der Musik. Vor allem wenn man als Berufsmusiker arbeitet oder arbeiten will, wird man nicht drumrum kommen, zumindest anfangs jeden Tag zu üben. Schließlich werden nur die besten Musiker für eine freie Stelle genommen.

Mit dem intensiven Üben und Erlernen des Instruments kommen jedoch gesundheitliche Risiken auf denjenigen zu: stundenlange einseitige Belastung, psychischer Stress, etwa wenn man Stücke auswendig lernen muss usw. Je nach Musikinstrument kann es früher oder später zu Sehnenscheidenentzündungen, Problemen im Mundbereich sowie Atembeschwerden kommen.

Zusätzliche Belastung für Orchester- und Bandmusiker

Wer Instrumentalist in einem Orchester oder in einer Band ist, wird mit weiteren Reizen konfrontiert: die Lautstärke der anderen Musikinstrumente, möglicherweise ein sehr enger Raum sowie die Scheinwerfer auf einer Bühne. Zudem sind auch Auftritte bis tief in die Nacht oftmals gang und gäbe. Tinnitus und Erschöpfungszustände kommen in diesen Fällen nicht selten vor.

Neues Behandlungskonzept

In Düsseldorf wurde die erste Ambulanz für Musikermedizin gegründet. In dieser Einrichtung wird speziell auf die berufsbedingten Beschwerden und Erkrankungen von Musikern eingegangen und ein individueller Behandlungsplan aufgestellt. Die Statistiken zeigen, dass die Therapiemaßnahmen erfolgreich sind: Knapp 70 Prozent der Patienten konnten geheilt, bei immerhin 20 Prozent die Probleme stark eingeschränkt werden. Demnächst sollen auch Coachings folgen, in denen den Musikern Möglichkeiten vorgestellt werden, Beschwerden erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Die Pause Pause sein lassen

Wichtig ist es vor allen Dingen, regelmäßige Pausen einzulegen: so sollte eine Übungseinheit nicht länger als eine Dreiviertelstunde lang andauern. Anschließend wird empfohlen, das Instrument aus den Händen zu legen und einen kurzen Spaziergang zu machen oder etwas zu essen - ohne dabei an den weiteren Übungsplan zu denken. Die Pause sollte tatsächlich zur Entspannung genutzt werden, um danach mit neuem Elan weiter zu üben.