Hendrix, Cobain & Co.: Die Legende des "Club 27"

Von Ingo Krüger
5. Januar 2012

Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison - Rockstars, die alle bereits mit 27 Jahren starben. Auch Kurt Cobain und Amy Winehouse wurden nicht älter. Sie alle sind Mitglied im sogenannten "Club 27". Dies ist die Bezeichnung der Gruppe von Musikern, die im Alter von 27 Jahren starben. Um die Ursachen ihrer frühen Tode ranken sich zahlreiche Theorien und Spekulationen.

Deutsche und australische Wissenschaftler suchten nun nach einem statistischen Beleg für die Behauptung, dass überdurchschnittlich viele Erfolgsmusiker mit 27 Jahren starben. Sie ermittelten dazu alle Interpreten, die zwischen 1956 und 2007 die Spitze der britischen Charts erreicht haben. Als ersten Namen auf ihrer Liste notierten sie Frank Sinatra, der mit "Songs for Swingin‘ Lovers!" ganz oben in der Hitliste stand. Die letzte Musikerin, die die Forscher für ihre statistische Auswertung heranzogen, war Leona Lewis. Sinatra starb mit 82 Jahren und zählt damit definitiv nicht zum "Club 27". Lewis ist 26 Jahre alt und damit möglicherweise in einem gefährdeten Alter.

Doch die Forscher können Entwarnung geben und Leona Lewis darf aufatmen: Es existiert keine statistische Besonderheit am Tod mit 27. Zwar sterben im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überdurchschnittliche viele Rock- und Pop-Stars zwischen 20 und 30 Jahren, doch dies ist vor allem dem leichtfertigen Umgang mit Drogen und der schlechten medizinischen Versorgung der 1970er-Jahre geschuldet. So ergab die Untersuchung, dass 0,56 Prozent der Musiker im Alter von 25 Jahren starben, 0,57 Prozent im Alter von 27 Jahren sowie 0,54 Prozent im Alter von 32 Jahren. Es existiert folglich keine Häufung bei 27. Der "Club 27" ist daher vor allem ein von den Medien erschaffener Begriff, aber keine Realität.