Dave Lee Travis: BBC-Ex-Moderator konnten Missbrauchsvorwürfe nicht nachgewiesen werden

Von Ingrid Neufeld
14. Februar 2014

Dave Lee Travis, ehemals Moderator beim BBC stand vor Gericht, weil er sich für 14 Sexualdelikte verantworten musste. Nachdem die englische Polizei zunächst ziemlich sicher war, dass der Verdächtige, sich tatsächlich schuldig gemacht hatte, empfanden die Geschworenen nun die meisten der Vorwürfe als nicht haltbar. Nur in zwei Fällen waren sich die Beisitzer uneins.

Die Vorwürfe und was Travis selbst dazu meint

Dave Lee Travis ist ein Künstlername. Ursprünglich heißt er David Patrick Griffin. Er sollte zwischen 1976 bis zum Jahr 2008 elf junge Frauen sexuell missbraucht haben. Nun liegt es an der Staatsanwaltschaft, ob es ein neues Verfahren gegen Travis geben wird und die restlichen Verdachtsansätze dafür ausreichen.

2012 war Travis in Untersuchungshaft genommen worden aber dann wieder freigekommen, nachdem er eine Kaution gestellt hatte. Er selbst bestand auf seiner Unschuld. Deshalb kann er das Gerichtsurteil auch "nicht als Sieg" ansehen. Er leidet nach eigener Aussage unter dem Ruin seines Rufes und auch finanziell hat ihn der Prozess stark geschädigt, da er sogar sein Haus für die Bezahlung eines Anwalts hergeben musste.

Travis hatte auch Fernsehauftritte. Einer seiner Fans war Aung San Suu Kyi, Oppositionsführern in Burma und Friedensnobelpreisträgerin 2011.

Der Fall Jimmy Savile

Für die BBC war der Fall Travis nicht der erste Fall eines Missbrauchsskandals. Ende 2012 kam ans Licht, dass Jimmy Savile, ein Starmoderator von BBC über Jahre hinweg Kinder sexuell missbraucht hatte. In diesem Zusammenhang gerieten noch andere Prominente ins Visier der Staatsanwaltschaft. Der Moderator war letztes Jahr 84-jährig gestorben.

Travis und Savile waren Kollegen, die in den 1970er und 1980er Jahren für BBC Radio 1 beschäftigt waren.