Der Magerwahn auf den Laufstegen der Welt geht weiter

Von Katja Grüner
12. September 2013

Eigentlich unterschrieb die deutsche Textil- und Modeindustrie vor einigen Jahren eine Vereinbarung und sprach sich dafür aus, keine mageren Models mehr auf den Laufstegen einzusetzen.

In der Praxis scheint sich aktuell jedoch nichts geändert zu haben, denn die Damen sind dünn wie eh und je. Hier beginnt aber auch der schmale Grad zwischen dem, was noch gesund ist und der Gefahr in die Magersucht abzugleiten. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen dies traurigerweise. Schon viele Models starben an Magersucht, getrieben von der Angst dick zu werden und ihren Beruf auf dem Laufsteg nicht mehr ausüben zu können.

Länder wie Israel haben darauf gesetzlich schon reagiert. Ein Model, dessen BMI unter 18,5 liegt, darf nicht mehr arbeiten, gesetzlich muss dem Arbeitgeber alle drei Monate ein Attest über die körperliche Gesundheit vorgelegt werden. Auch andere Länder reagierten mit gewissen Vereinbarungen. In der Praxis hat sich dennoch zu wenig geändert, denn Stardesigner wie Lagerfeld setzen immer noch auf die Dürren auf dem Laufsteg, da ja laut dessen Aussage niemand Dicke sehen möchte.

Die Frage ist, wer hier die Werte setzt. Was ist schön? Was ästhetisch? Die allgemeine Meinung findet sicherlich nichts an Frauen mit dünnen Ärmchen und hervorstechenden Schulterknochen schön, dies entspricht auch nicht der Realität. So bleibt der Laufsteg ein abgeschlossener Kunstraum für sich, der nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Um auf diesen Catwalk zu kommen, werden Mädchen weiter hungern und ihre Gesundheit gefährden.

Was wäre, wenn niemand diesen Models oder Designern mehr Beachtung schenken würde? Vielleicht würden sie dann ihre Meinung überdenken und gesund geformte Damen ihre Mode präsentieren lassen.