Realität und Fantasie: Erin Heatherton über Bildbearbeitung

Von Katharina Cichosch
19. Oktober 2012

Selbst ein strahlend schönes Topmodel muss optisch manchmal nachgebessert werden. Nein, die Rede ist hier nicht von Schönheitsoperationen und Beautybehandlungen. Vielmehr sorgen Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop dafür, dass die abgelichteten Models auf den Aufnahmen noch schöner, noch besser, noch makelloser wirken.

Kritik an diesem Vorgehen, mit dem die Porträtierten mit nur wenigen Mausklicks deutlich schlanker gemacht werden können, eine rundum reine Haut oder strahlend weiße Zähne erhalten, gibt es von allen Seiten. Jetzt brach Erin Heatherton, selbst Model und bestens mit der Branche vertraut, eine Lanze für die Bildbearbeitung.

In einem Interview mit dem Online-Magazin "fashionista" erklärte sie, dass die Retusche ein nötiger Bestandteil der Mode- und Werbefotografie sei. Womit sie Recht hat, schließlich wurden Fotos auch schon lange vor der Erfindung moderner Computer-Software aufwändig per Hand bearbeitet.

Im selben Gespräch gab Heatherton zu, dass die Botschaft, die von retuschierten Fotografien ausginge, selbstverständlich "nicht fair" sei. Trotzdem sehe sie keinen Anlass, sich gegen derartige Bildbearbeitung auszusprechen. Schließlich sollte jeder Mensch mit einem gesunden Körperbild in der Lage sein, die schöne Fantasie von der Realität zu unterscheiden.

Ganz ähnlich also wie in einem Kinofilm, der auch mit optischen Tricks arbeitet, um so ganz bestimmte Effekte zu erzielen.