Hirnblutung durch Headbanging? - 50-Jähriger nach Motörhead-Rockkonzert verletzt

Von Christine Krusberski
4. Juli 2014

Neurochirurgen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) tappten zunächst im Dunkeln, als bei einem 50-jährigen Mann eine Hirnverletzung diagnostiziert wurde, aber keine Ursache vorlag. Nach langem Rätseln kamen die Mediziner zu dem Schluss, dass die Hirnblutung in Zusammenhang mit Headbanging bei einem Motörhead-Rockkonzert stehen könnte.

Verletzungsrisiko durch wildes Kopfschütteln

Heavy-Metal-Fans stehen auf dröhnende Beats und fliegende Mähnen. Doch beim Headbanging kann sich das Verletzungsrisiko durch wildes Kopfschütteln erhöhen und zur Gefahr werden. Folgen wie Schleudertraumen, Gefäßverletzungen oder gar Wirbelbrüche durch Headbanging gab es in der Vergangenheit schon öfter. Jetzt landete ein 50-Jähriger nach einem harten Act der britischen Hardrockband Motörhead mit einer Hirnblutung im Krankenhaus.

Da der Metal-Fan weder einen Schlag noch einen Stoß am Kopf erlitten hatte, kamen die Ärzte der MHH erst nach eindringlichen Fragen hinter die mögliche Ursache für die Hirnblutung. Der 50-Jährige hatte einen Monat zuvor ein Konzert von Motörhead besucht und sich beim Headbanging ausgetobt. Bei einer Computertomografie entdeckten die Neurochirurgen eine Hirnzyste, die zusammen mit den extremen Kopfbewegungen aller Wahrscheinlichkeit nach Auslöser für ein Hämatom war.

Ein Todesfall bekannt

Bisher gibt es einen bekannten Todesfall, der mit Headbanging in Verbindung gebracht wird. Mitte der Neunzigerjahre stieß ein 28-jähriger Konzertbesucher auf einem Act von Aerosmith mit einem anderen Metal-Fan zusammen und starb. Dennoch betonen die Ärzte, dass sie das Headbanging nicht verurteilen, doch die Verletzungsgefahr sei nun einmal größer als beim gemütlichen Schunkeln.

Bei Heavy-Metal-Konzerten entsteht ein Stakkato von Beats, die bis zu 200 mal pro Minute hämmern - kein Vergleich mit Volksmusik, Schlager oder Soul. Die Hirnverletzung des 50-Jährigen sei aber ein Ausnahmefall.