Zu viel nackte Haut - Michelle Obamas Oscar-Kleid wurde von iranischer Fernseh-Agentur retuschiert

Von Melanie Ruch
27. Februar 2013

Wenn sich iranische Frauen im Fernsehen zeigen, müssen sie sich normalerweise mit einer sogenannten Hidschab verhüllen. Auch wenn für ausländische Frauen nicht ganz so strenge Regeln gelten, werden ausländische Film- und Fernsehproduktionen meist nachbearbeitet, vor allem dann, wenn nach Meinung der Iraner zu viel Haut zu sehen ist.

Sogar Michelle Obamas Oscar-Auftritt, für den sie sich live aus dem Weißen Haus zuschalten ließ, wurde wegen ihres tief ausgeschnittenen und schulterfreien Kleides von der halbstaatlichen Agentur Fars im Iran nachbearbeitet. Im iranischen Fernsehen trug die US-Präsidentengattin dann plötzlich ein hochgeschlossenes Kleid mit langen Ärmeln.

Doch damit nicht genug. Die Iraner regten sich auch über den Inhalt von Michelle Obamas Oscar-Rede auf, denn die First Lady verlieh den Preis für den besten Film ausgerechnet an den Polit-Thriller "Argo", der die wahre Geschichte von der Befreiung einiger US-Geiseln im Iran im Jahr 1980 erzählt.