Pleiten, Pech und Pannen beim Bau von Fussball-Stadien

Von Ingo Krüger
15. November 2013

In zahlreichen Städten weltweit stehen schöne neue Fußball-Stadien, doch beim Bau der Arenen kommt es manchmal zu unvorgesehenen Pannen. So ließ sich die Stadtverwaltung in Bergen auf Rügen die Sanierung des baufälligen Stadions zwei Millionen Euro kosten, doch der Rasen wurde so angelegt, dass Regenwasser nicht ablief. Selbst für 7036 Euro aus den Niederlanden importierte Regenwürmer konnten keine Abhilfe schaffen. Ganz im Gegenteil, die Tiere ruinierten das Grün völlig.

Probleme bei Modernisierung und Sanierung

Anlässlich des Champions-League-Endspiels 2004 in der Schalke Arena wurde auf Betreiben eines Mitarbeiters der Geschäftsstelle eine zusätzliche Treppe zum Parkplatz P gebaut. Die Kosten betrugen 10.000 Euro. Allerdings konnten nur wenige Zuschauer die Treppe nutzen. Im Waldstadion im österreichischen Pasching bog sich die Südtribüne um imposante 15 Zentimeter nach unten. Zwei tragende Bolzen hatten sich aufgrund eines Montagefehlers von alleine gelöst. Auch Flutlichtmasten können trotz hoher Kosten falsch aufgebaut werden.

Im Bonner Sportpark Nord wurde das Stadion für 5,3 Millionen Euro saniert, allein die neue Flutlichtanlage ließ sich die Stadt 1,2 Millionen kosten. Da die 14 Flutlichtscheinwerfer jedoch die Laufbahn nicht erfassten, mussten sie neu justiert werden.

Im Stadion Luigi Ferraris in Genua musste das Spielfeld um einen Meter angehoben werden, da die Zuschauer es nach einem Neubau von gut einem Drittel aller Plätze aus nicht sehen konnten. In Luzern steht noch bis 2021 eine alte, nutzlose Tribüne, von der man aus auf die Rückwand eines Neubaus blickt.

Manchmal findet man Altöl unter der Haupttribüne, ein anderes Mal funktionieren weder das Licht in den Toiletten, wie im brasilianischen Belo Horizonte, noch die Fertigstellung einer kompletten Tribüne, wie in Reutlingen. Fehler und Pannen sind auf der ganzen Welt zu finden. Ob in Bielefeld, Bonn oder Brasilien.